Meine Schwiegermutter hat diverse gesundheitliche Probleme und kann sich selbst und ihren eigenen Haushalt leider nicht mehr allein versorgen. Trotz immer massiver werdender Verletzungen durch Stürze und nachfolgender Krankenhausaufenthalte, ist der Gedanke, in ein Altenheim zu gehen, für sie ein Greul.
Leider gibt es in dem aus ihrer Sicht einzig in Frage kommenden Altenheim eine ellenlange Warteliste (Wartezeiten von mindestens 2 und bis zu 5 Jahren, je nachdem, ob Einzel- oder Doppelzimmer). Alle Ärzte und Mitmenschen um sie herum sind davon überzeugt, dass sie zu Hause nicht mehr bleiben kann. Uns ist aber bewusst, dass sie gegen ihren Willen auch nicht "zwangseingewiesen" werden kann.
Ich fühle mich relativ hilflos, weil es - auch in den Augen der Ärzte - absehbar ist, dass sie sich wenn nicht zu Tode so doch zum Pflegefall stürzen wird, wenn sie in ihrer Wohnung bleibt. Hilfe ist nicht zu erwarten. Auch der Soziale Dienst im Krankenhaus, wo sie gegenwärtig wieder einmal der Entlassung nach einem Sturz entgegen sieht, konnte nichts für uns tun.
Wie lerne ich hinzunehmen, dass meine Schwiegermutter unvernünftigerweise ihr letztes bisschen Gesundheit auf's Spiel setzt? Denn das scheint das einzige zu sein, was ich von mir aus noch unternehmen kann.
Bin für jeden Tipp dankbar.
Gruß
Anke
Nachsatz:
Natürlich kommt der Pflegedienst - momentan zweimal täglich - und sie hat ein Notrufsystem, das direkt mit einer rund um die Uhr besetzten Dienststelle der Johaniter Unfallhilfe verbunden ist. Wir kaufen für sie ein und bekochen sie auch. Die Wäsche machen wir auch. Alles neben dem Job. Eine Nachbarin kümmert sich um die Putzerei. Auch der Toilettenstuhl direkt neben dem Bett hat das Problem mit dem ständigen Fallen nicht wirklich entschärft. Bei jedem Telefonklingeln erwarten wir die Nachricht, dass sie sich schwer verletzt hat. Wir sind mit den Nerven fertig.
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