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Glückssträhne

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  • Glückssträhne

    Zur Zeit geht es mir physisch gesehen eher "unternormal", aber psychisch gesehen ist es das ganze Gegenteil.
    Schon die dritte Woche lang bin ich so richtig "obenauf".
    Natürlich freue ich mich darüber, habe aber trotzdem - oder gerade deswegen - Bedenken:
    Es kann passieren, daß ich in nächster Zeit etwas ganz Schlimmes erlebe. Das heißt nun nicht, daß ich das erwarte oder gar darauf hoffe:
    Mein Problem ist folgendes: Wie kann ich es vermeiden. daß ich - sollte dieser Fall wann auch immer eintreten - in ein gar zu tiefes "Loch" stürze?

    Freddy


  • Notfallplan


    Hi Freddy,

    mmmhhhh.... was du schreibst, ist schwierig zu beurteilen.
    Zuerst fällt mir sofort das Stichwort "manisch-depressiv" dazu ein. Du bist sehr gut drauf, hast aber Angst, dass bald etwas Schlimmes passiert? Vielleicht habe ich da nun etwas Falsches hinein interpretiert, aber wenn du desöfteren merkst, dass du mal eine Zeit lang extrem gut drauf bist und zum Übermut neigst und dann wieder in depressive Phasen fällst, kann es sein, dass du unter einer bipolar Disorder leidest, sprich manisch-depressiv bist.

    Sollte ich mich irren, könntest du dich schon einmal ganz bewusst mit den Konsequenzen, dieses von dir befürchteten schlimmen Ereignisses, auseinandersetzten. Wenn du davon ausgehst, dass da etwas passieren könnte, kannst du dann nicht mehr ganz so schlimm überrascht werden. Du könntest Vorbereitungen treffen, was du dann machen könntest.

    Nun ja, es wäre etwas leichter einen Rat zu geben, wenn ich wüsste, worum es sich handelt. (macht die Freundin vielleicht mit dir Schluss, wartest du auf eine ärztl. Diagnose, liegt jemand im Sterben, wartest du auf ein Gerichtsurteil oder eine Absage nach einer Bewerbung etc.) Du könntest die Zeit nutzen, um dir zu überlegen, was du quasi, sollte das Schlimmste eintreten, machen kannst und machen musst, damit das Leben weiter geht. Je nach Art des Problems, kannst du auch ganz in Ruhe schon einmal überlegen, die groß denn die Chance ist, dass es zum Schlimmsten kommt, oder vielleicht doch gut ausgeht. Manchmal macht man sich ja ganz umsonst verrückt. Wenn du dir aber im voraus schon über die schlimmsten Konsequenzen im Klaren bist und einen Notfallplan erstellst, bist du vielleicht dann, wenn es wirklich ernst wird, nicht ganz so verzweifelt, überrascht und/oder hilflos.

    Wünsche dir nur das Beste,

    Freundin Steffi

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    • RE: Notfallplan


      Hallo, Freundin Steffi!
      Manisch-depressiv ist ganz sicher nicht der richtige Ausdruck für mein Problem.
      Nach meinem Schlaganfall kam es zwar öfters vor, daß ich mir vor Lachen den Bauch hielt und wenige Sekunden später weinte, als wollte ich nie mehr aufhören; aber das hat sich zum Glück sehr gegeben. (Das ist es auch, was Du so oder ähnlich mit "bipolarer Erkrankung" meinst.) Damals gab es eine Sendung zu diesem Thema, aber leider in einem Programm, das ich nicht empfangen kann.
      Auch das Wort "Notfallplan" gefällt mir nicht so recht. Es klingt irgendwie nach Krieg oder einer Naturkatastrophe.
      Eigentlich habe ich nichts Konkretes zu befürchten (wenn man nicht den bevorstehenden Zahnarztbesuch dazu rechnet; die Behandlung wird wahrscheinlich sehr schmerzhaft werden).
      Allerdings kommt es vor, daß ich (auch abgesehen von Lachen oder Weinen) die ganze Welt umarmen könnte, und gleich danach könnte ich sie zerschmettern (oder umgekehrt.
      Wegen dieser extremen Gefühlsschwankungen habe ich mich auch schon an mehreren Foren beteiligt.

      Freddy

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      • Glücksformel


        Hallo Freddy,

        mir war nicht bekannt, dass du einen Schlaganfall hattest. Das tut mir leid. Ich hatte das auch so verstanden, dass du da eher etwas konkretes zu befürchten hast und daher Angst vor dem Eintreten dieses Ereignisses hast. Kennst du das Buch: "Die Glücksformel" von Stefan Klein? Ich kann mir vorstellen, dass dich das interessieren könnte. Dort wird auch besprochen, was im Gehirn passiert (Hormone etc), wenn man Glück empfindet und wie Menschen sich verändern, wenn die schwere Schicksalsschläge überstehen müssen. Wann war denn dein Schlaganfall? Ist das schon lange her oder erst kürzlich? Wünsche dir viel Kraft und dass du sehr viel mehr glückliche Momente empfinden wirst, als traurige.
        Alles Gute, Freundin Steffi

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        • RE: Glücksformel


          Hallo, Freundin Steffi!
          "Es tut mir leid, daß Du einen Schlaganfall hattest."
          Er fand im Spätherbst 02 statt; genau am 30. November. Zum Glück war es ein Sonnabend, so daß mein damaliger Hausarzt nicht da war. Auch der andere Arzt war sich zuerst nicht ganz sicher; aber er tat das einzig Richtige und wies mich gleich ins Krankenhaus ein.
          "Ich wünsche Dir viel mehr glückliche als traurige Momente." Für diese Zeilen würde ich Dich am liebsten ans Herz drücken, aber leider gibt es nun mal keine Telepathie (huhuhuuu).
          Das erwähnte Buch kenne ich nicht mal dem Namen nach.
          "Dort wird auch besprochen, was im Gehirn passiert". Dabei denke ich an unsere frühere Oberschwester mit ihren "Kopfsachen".
          Nach dem Schlaganfall veränderte auch ich mich sehr stark; weniger in physischer Hinsicht (er ging ziemlich glimpflich ab), aber um so mehr in psychischer. Ich empfehle Dir dazu meinen Beitrag vom 8. September "Re: Fluoxetin ohne Nebenwirkungen".

          Freddy

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          • Noch etwas dazu


            Hallo Freddy,

            Danke, dass du dich noch einmal gemeldet hast. Hier ist meine Geschichte zum Thema Schlaganfall:
            Meine Oma hatte einen Schlaganfall am 4.Nov.2001. Das dumme daran war, dass ich zu der Zeit gerade in den USA war. Ich bemerkte jedoch, dass ich sie plötzlich nicht telefonisch erreichen konnte. Wir haben sonst tägl. immer um die gleiche Zeit telefoniert. Ich rief dann die Nachbarn an und die meinten, ihr Briefkasten sei total voll und ihr Schlüssel stecke von innen. Da war mir klar, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Habe dann die Polizei in dem Ort angerufen, in dem sie lebte, doch die nahmen meinen Anruf aus den USA nicht ernst und weigerten sich die Wohnung meiner Oma aufzubrechen. Trotz Flehen, Bitten, und Drohung machte die Polizei nichts. Ich war völlig in Panik, konnte aber selbst nicht helfen. Mein Mann und ich haben das dann irgendwie organisiert, dass man sie doch noch rettet. Das zog sich natürlich lange hin und so lag meine Oma mit dem Schlaganfall ca. 30 bis 35 h in ihrer Wohnung, unterkühlt und fast verdurstet. Man konnte sie retten, sie lebt nun aber im Altersheim. Ich habe die Polizei wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Das zog sich 2 Jahre hin, ich legte Einspruch ein und was nicht alles, doch bestraft wurde niemand, weil wir angeblich den Ernst der Lage nicht richtig klar gemacht hätten. In dieser Nacht riefen auch die Nachbarn und andere Leute bei der Polizei an, wie ich später erfuhr. Drei Anrufe waren anscheinend nicht klar genug, dass ein Notfall vorlag. Das ist die Deutsche Justiz!!!

            Wenn ich daher was mit Schlaganfall höre, werde ich immer hellhörig.
            Ich hoffe sehr, dass man dir noch besser helfen kann mit deinen Sorgen. Werde schnell wieder gesund.
            Liebe Grüße,
            FreundinSteffi

            Kommentar


            • RE: Noch etwas dazu


              Hallo, Freundin Steffi!
              Als ich die Sache mit Deiner Oma las, war ich total erschüttert!
              Daß so etwas passiert, dafür kann keiner. Aber in einem solchen Fall verstehe ich Dich nur zu gut.
              "Ich habe die Polizei wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt." Denen gehört gleich noch eine Anzeige wegen Beleidigung; von wegen "den Ernst der Lage nicht klar genug gemacht."
              Aber wie sage ich dann immer: "Täterschutz hui, Opferschutz pfui." So sieht es in Deutschland aus!
              Das ist ja nichts Neues: so gute Menschen wie Du haben meistens Pech, wenn es wirklich darauf ankommt.
              (Auch mein früherer Hausarzt hat einmal eine schwere Krankheit glatt "übersehen", worauf ich ihn gleich wechselte, und das mitten im Quartal! Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, ihn anzuzeigen; aber ein Mensch wie ich - ich bin schwer behindert - wird ja doch nicht ernst genommen).
              Ich hoffe, daß Du nicht auch noch die Prozeßkosten bezahlen mußtest. Denen ist sogar das zuzutrauen!
              Wenn die Sache nicht so traurig wäre, würde ich sagen: ich lache mich schief.
              Hoffentlich geht es Deiner Oma wieder besser.
              In dieser Nacht riefen auch die Nachbarn und andere Leute bei der Polizei an, wie ich später erfuhr.
              Wegen Deiner Oma; oder hatte das andere Gründe?
              Kann man denn in 1 1/2 Tagen fast verdursten? Das passiert allenfalls bei sehr großer Hitze. (Du schreibst, daß Deine Oma auch stark unterkühlt war).
              Ich verstehe Deine Panik bzgl. Schlaganfall voll und ganz:
              Ich spreche aus Erfahrung, allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang: Es geht um unsere ehemalige Oberschwester.
              Ich weiß nicht, ob Du meinen entsprechenden Beitrag gelesen hast: Wenn sie jemanden weinen sieht, reagiert sie "normal" (verständnisvoll, aber gelassen), aber "wehe", wenn der andere friert! Ich habe etwas herausgehört, daß ihre Reaktion darauf mit ihrer Mutter (etwa 75) zu tun hat; aber mehr konnte ich nicht erfahren.
              (Sie macht jetzt ähnliches durch wie ich um die Wendezeit herum).
              Viele liebe Grüße und gute Besserung an Deine Oma!

              Freddy

              Kommentar



              • deine Beiträge


                Hallo Freddy,

                wie geht es dir heute? Ich habe mir eben Querbeet einige deiner Beiträge durchgelesen. Nächtliches Schwitzen, Organspende, Weinen, Psyche, Allergien, Schlaganfall u.s.w.
                Du hast aber wirklich schon eine Menge durch. Es kommt mir wirklich manchmal so vor, dass nette Menschen sehr oft vom Schicksal bestraft werden und fiese Zeitgenossen, gar nicht wissen, wie viel Glück sie haben.
                Weißt du, wenn man psychisch krank ist, wirkt sich das stark auf den Körper aus. Das spielte sicher auch bei deinen Schlaganfall eine Rolle. Aber du hast dich sicher auch nicht ausreichend bewegt, - wie solltest du auch. Aber Freddy, du kennst sicher selbst viel besser die Auslöser von Schlaganfällen. Manche Umstände begünstigen die Entstehung von Schlaganfällen ja noch zusätzlich. Du bist ein sehr netter Mensch, das kann ich durch deine Beiträge so einschätzen, auch wenn ich dich nicht kenne. ;-)
                Ja, ja die Nachbarn riefen wegen meiner Oma an. Die drängten die Polizei ebenfalls, die Tür aufzubrechen. Aber der Polizist meinte, dass dann die Polizei erst einmal die Kosten für den Schlüsseldienst auslegen muss, und das sie dazu nicht bereit sind. Mein Mann meinte dann am Telefon, "ob das Geld für den Schlüsseldienst, mehr wert sei als ein Menschenleben und wir später alles bezahlen", aber das interessierte den Polizisten nicht. Um das Aufbrechen oder Aufschließen von Türen fremder Wohnungen kann aber nur die Polizei den Schlüsseldienst bitten. Ich kann nicht den Schlüsseldienst beauftragen, eine fremde Wohnung auszumachen, daher auch die ganze Tragödie. Na, ja Freddy, wir haben das nun quasi zu den Akten gelegt. Da kamen wir nicht weiter. Ich hoffe nur, der Polizist hat was daraus gelernt, auch wenn er nicht bestraft wurde. Als meine Oma dann nachts im Krankenhaus ankam, meinten die, sie hätte keine 2 h mehr überlebt. Es war wirklich kritisch. Ja, man kann auch nach 1,5 Tagen fast verdursten. Sie hatte wahrscheinlich den Tag davor auch schon kaum etwas getrunken,- wurde ja auch, in ihren eigenen Exkrementen liegend, aufgefunden, total ausgekühlt, halb nackt. Heute ist sie gelähmt, sitzt im Rollstuhl, lebt im Heim.

                So ein Ärger oder gespanntes Verhältnis mit der Oberschwester kann einem wirklich das Leben schwer machen. Das kann ich mir vorstellen. Du kannst ja auch nicht einfach die "Beziehung" beenden, sondern hast immer mit deinem Pflegepersonal zu tun. Man trifft ja immer wieder Menschen im Leben, die man nicht ausstehen kann. Ist die Dame denn immernoch bei euch? Freddy, viele Leute haben Persönlichkeitsstörungen, können sich nicht in die Lage von anderen Menschen hineinversetzen oder sind "nicht ganz dicht". ) Wenn man die dann mal darauf anspricht, dass sie in manchen Dingen unnormal agieren, kann man auch meist nicht mit Einsicht rechnen. Kann man nur hoffen, wie in deinem Fall, dass die dann nicht so oft Dienst hat. :-)
                Musst du immer noch so oft weinen? Tränen spülen Kummer raus. Aber ich glaube schon, dass du depressiv bist, zumindest ein bisschen. Ich war auch mal depressiv. Mir hat Sport geholfen (4xWo.), aber diese "Behandlung" ist ja für dich auch nur bedingt eine Lösung. Ich finde es schön, dass du hier im Forum anderen Menschen Mut machst und nützliche Hilfe gibst. Daraus kannst du vielleicht auch ein bisschen Kraft schöpfen. Ich interessiere mich immer für medizinische Belange und hatte auch schon so viele komische Sachen, dass ich immer anderen Leuten, die vielleicht auch so etwas haben, versuche zu helfen. ;-) ...außerdem bin ich ein kleiner Hypochonder, wie man Mann immer spaßeshalber sagt... )

                Also lieber Freddy, für heute alles Gute,

                Steffi

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                • RE: deine Beiträge


                  Hallo, Steffi!
                  Tränen spülen Kummer raus.
                  Wohl wahr! Aber meist nicht bei mir; jedenfalls nicht kurz nach dem Schlaganfall. Ich brauchte etwa 3 Monate, bis mir wieder ein Tränenausbruch Erleichterung brachte.
                  (Es macht mir nichts aus, mich als Mann in den Armen einer Frau auszuweinen; aber Dir geht es dafür selbst viel zu schlecht).
                  Es ist mir schon mehrmals passiert; einmal in Pulsnitz, wo ich nach meinem Schlaganfall zur Kur war. Ich habe mich gleich bei der Frau entschuldigt, habe aber dazu gesagt: "Nicht, weil ich ein Mann bin" (s. o.):
                  Sie hat einen 19-jährigen Sohn, der seit fast 2 Jahren im Wachkoma liegt.
                  Auch das mit unserer ehemaligen Oberschwester hast Du falsch verstanden (eigentlich sogar falsch HERUM):
                  Im Grunde ist sie ein sehr netter und für ihr Alter (etwa 50) auch attraktiver Mensch.
                  Es gab einen ebenso heftigen wie kurzen Einbruch. Normalerweise habe ich sogar viel Vertrauen zu ihr (Du weißt ja, wie schwer das für mich ist); und nun war es zuerst ziemlich "angekratzt", und dann, als sie ihre Behauptungen noch einmal bekräftigt hatte, war es vollkommen zerstört.
                  Ich dachte schon, dieser Zustand wäre "unheilbar" wie bei meinem früheren Hausarzt; aber 2 Monate danach war ich zum ersten Mal "drüben"; und sie leistete einen ganz erheblichen Beitrag dazu, mir diese Reise zu ermöglichen.
                  Seitdem steht sie vertrauensmäßig wieder an ihrer "angestammten" Stelle.
                  Manche Umstände begünstigen die Entstehung von Schlaganfällen ja noch zusätzlich.
                  Ja, zum Beispiel rauche ich seit `84; und ich werde nie mehr aufhören; es sei denn, ich werde für immer bettlägerig.
                  Ich habe keine Angst vor einem zweiten Schlaganfall; geschweige, daß ich ihn mir wünsche (ich bin doch nicht "na hören Sie mal", wie meine Mutter sagen würde); aber WENN er denn eintreten sollte, soll er mich gefälligst ins Jenseits befördern! Ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens hilflos dazuliegen!! Die Pflege ist zwar viel besser geworden, aber was man einmal in dieser Richtung erlebt hat, läßt einen nie wieder los.
                  Wenn andere so damit umgehen wie Du, geht es immer noch; aber manche Menschen treten fremde Gefühle regelrecht mit Füßen!
                  Weißt du, wenn man psychisch krank ist, wirkt sich das stark auf den Körper aus.
                  Eher würde ich das umgekehrt sehen: Wenn man wie ich physisch krank ist, wirkt sich das auf die Seele aus
                  Der Heimleiter schob meinen Schlaganfall auf die Sorgen, die ich mir bzgl. Pflege mache; und die leider nicht ganz unberechtigt sind. Die nötige Pflege ist zwar gegeben - aber wie lange noch? Die sparen doch überall, nur nicht da, wo es am nötigsten wäre!
                  Als meine Oma dann nachts im Krankenhaus ankam, meinten die, sie hätte keine 2 h mehr überlebt.
                  Weißt Du, was das bedeutet? Wenn es wirklich Fachleute waren, die das festgestellt haben (wovon ich mal ausgehe), wäre das versuchter und beinahe auch vollendeter Totschlag!!! So was verjährt nicht in ein paar Monaten; das wäre ja auch noch "schöner".
                  Ich finde es schön, dass du hier im Forum anderen Menschen Mut machst und nützliche Hilfe gibst. Daraus kannst du vielleicht auch ein bisschen Kraft schöpfen.
                  Auch mir wurde schon so oft Mut gemacht; und nicht nur von Dir; nicht nur in diesem Forum; nicht nur im Internet.
                  Aber der Polizist meinte, dass dann die Polizei erst einmal die Kosten für den Schlüsseldienst auslegen muss, und das sie dazu nicht bereit sind.
                  Ich glaub', mein Schwein pfeift (und das ist noch gelinde ausgedrückt). Ich weiß ja nicht, wozu dieser Polizist seinen Kopf hat (zum Denken jedenfalls nicht).
                  Viele liebe Grüße und gute Besserung an Deine Oma!

                  Freddy

                  Kommentar


                  • ach so! :-)


                    Hallo noch einmal,

                    dann habe ich das wohl mal wieder falsch verstanden, aber gestern las ich einen Beitrag von dir, in dem du erwähntest, dass du dich über die Schwester sehr geärgert hattest. Sie meinte da wohl, du könntest viel mehr selbstständig machen, wenn du nur wolltest. Die anderen Leute vom Pflegepersonal hingegen fanden, dass du schon große Fortschritte gemacht hattest. Daher dachte ich, du magst diese Dame nicht. :-)

                    Ja, diese Sache mit meiner Oma war wirklich krass. Aber, dass man dann hinterher noch wie ein Idiot abgespeist wird, war eigentlich das Schlimmste. Bei der Zeugenvernehmung machte man mir noch Mut und meinte, dass dieser Polizist auf alle Fälle bestraft werden würde, aber zu guter Letzt kam doch heraus, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Aber wir sind nun darüber hinweg. Ich hatte nach meinen Möglichkeiten alle Rechtswege ausgeschöpft.

                    Auch mir fällt es nicht leicht zu vertrauen. Aber in dem Punkt habe ich großes Glück. Meinem Mann vertraue ich voll und ganz. )

                    Ja, bei dir war das wohl alles eine Art Kreislauf. Du bist gelähmt, daher psychisch schwer angeschlagen, dadurch wurde sicher u.a. auch dein Schlaganfall begünstigt, was dich erneut in eine schwere psychische Krise stürzte. Deine Bedenken zu der Finanzsituation im Pflegebereich ist sicherlich berechtigt. Ich hoffe, dein Lebensstandard kann aufrecht erhalten werden. Toi, Toi, Toi!

                    Darf ich dich mal etwas fragen? In den nächsten 2 bis 3 Jahren möchte ich gerne ein Kind bekommen. Du sagtest, dass du von Geburt an querschnittsgelähmt bist. Würdest du mir bitte erklären, wie es dazu kam? Gab es Komplikationen bei der Geburt? Ein Fehler der Ärzte? Oder eine schwere Krankheit? Das würde mich sehr interessieren! :-) Sitzt du im Rollstuhl? Kannst du deine Arme voll und ganz bewegen?

                    Alles Gute für heute!
                    Steffi


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                    • RE: ach so! :-)


                      Hallo, Steffi!
                      Die anderen Leute vom Pflegepersonal hingegen fanden, dass du schon große Fortschritte gemacht hattest.
                      Es war zwar NACH dem Schlaganfall, aber schon 1990 hatte ich ein vergleichbares Erlebnis: Kurz davor war ich verlegt worden, und die Schwestern meiner (damals) neuen Station waren richtig entsetzt über den Grad meiner Selbständigkeit. (Das schreibe ich nicht nur so, das MEINE ich auch so!!).
                      Zu der Sache mit Deiner Oma (der es hoffentlich viel besser geht als damals): Ich habe mal eine Sendung von "Fliege" aufgenommen (neben mehreren anderen). Einmal ging es um einen jungen Mann (etwa 25 Jahre), der durch Krankheit seine Oma verloren hatte. Das "Beileid" das ihm ausgesprochen wurde, klang für mich eher nach einem Glückwunsch!!
                      dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt
                      Das ist ja nichts Neues! Hast Du meine Zuschrift gelesen, in der ich den Ärger mit meinem damaligen Hausarzt erwähne? Ich weiß ganz genau, warum er mich nicht in diesem Raum sehen wollte - weil er Angst hatte... diese Pfeife!!! Ich drücke mich hier noch sehr gewählt aus.
                      Meinem Mann vertraue ich voll und ganz
                      ??? Weiter oben habe ich etwas gelesen, das ziemlich dagegen spricht; ich weiß jetzt nicht, was es war.
                      Hatte ich Dir mitgeteilt, daß ich querschnittsgelähmt bin? Von der Sache her komme ich ganz gut damit zurecht, denn ich habe doch einige Vorteile: 1. kenne ich es nicht anders; 2. sieht man es mir an; 3. sitzt die Lähmung ziemlich tief (ich bin also noch relativ glimpflich weggekommen) und 4. bleibt die Sache fürs ganze Leben konstant, schreitet also nicht fort. Wenn andere so damit umgehen wie Du, gibt es da keine Probleme. (Wenn ich allerdings daran denke, WARUM das so ist, tut es mir ganz doll weh; und nicht nur wegen Dir).
                      Es geht mir weniger um das Finanzielle: Lieber zehnmal trocken Brot und dafür die Pflege für immer gesichert - als einmal das Gegenteil.
                      Ich bin wie gesagt, gleich so auf die Welt gekommen. Es war kein Fehler der Ärzte (das gibt es auch) sondern ein GEBURTSfehler; ich hatte einen offenen Rücken.
                      Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, viel Glück mit Deinem geplanten Kind, und Deiner Oma, daß sie schnell wieder so gesund wird wie möglich.
                      Was ich befürchtet hatte, ist nun eingetreten: Heute bin ich erst gegen 7.40 Uhr geweckt worden; kein Problem, wenn ich nicht schon gegen 8 hätte fertig sein müssen. Ich saß zwar pünktlich, aber ungewaschen und völlig abgehetzt am Tisch; und dieser Zustand soll noch 3 Monate weitergehen! Es wäre wohl das kleinste Übel, diese ganze Zeit im Bett zu verbringen, denn ich brauche nun mal ein bißchen länger als ein gesunder Mensch!

                      Freddy

                      (Wie alt bist Du? Ich bin 43).

                      Kommentar


                      • Viel Glück!


                        Hallo Freddy,
                        hier bin ich wieder! :-)
                        Danke für deine Antwort.

                        Ich lese viele Med. Berichte und habe auch eine med. Zeitung abbonniert. Daher weiß ich, dass man einen offenen Rücken durch die Einnahme von Folsäure in sehr vielen Fällen verhindern kann. Eine einfache und effektive Maßnahme, aber leider wusste man das damals sicher alles noch nicht. Heute ist man in vielen Dingen viel weiter. Es ist echt blöd, dass es dich getroffen hat. Aber wie ich raushöre, hast du dich nun damit so einigermaßen abgefunden. Anders geht es ja auch nicht.

                        Heute habe ich zwei Sachen mal wieder nicht so richtig verstanden von dir.

                        1. ""Meinem Mann vertraue ich voll und ganz""
                        ??? Weiter oben habe ich etwas gelesen, das ziemlich dagegen spricht" Also mit meinem Mann habe ich wirklich das große Los gezogen ) Der ist der Beste für mich! Meintest du vielleicht, dass er denkt, ich sei ein Hypochonder? Das meint er nur aus Spaß. Wenn ich etwas habe, macht er sich immer große Sorgen. Wir albern halt viel rum.

                        2. "Wenn andere so damit umgehen wie Du, gibt es da keine Probleme. (Wenn ich allerdings daran denke, WARUM das so ist, tut es mir ganz doll weh; und nicht nur wegen Dir)" Wie meinst du das? Also ich hatte noch nie Vorurteile gegen Menschen die anders aussehen, wenn du das meinst. Das hat nichts mit dem Schlaganfall meiner Oma zu tun. Einmal hat mir jemand aber zum Guten Tag sagen, seine sehr stark verstümmelte Hand gegeben. Da musste ich eben dran denken. Um ehrlich zu sein, - da habe ich mich sehr erschrocken und mein Herz raste, weil ich es zuerst nicht bemerkt hatte. Aber das ist wohl normal. Oder was meintest du damit? Hab ich das richtig verstanden.

                        Ich bin 28.

                        Viele Grüße,
                        Steffi

                        PS: Ich hoffe, deine Leute machen dich morgen etwas eher fertig. Sonst hast du ja schon Stress vorm Frühstück.

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                        • RE: Viel Glück!


                          Hallo, Steffi!
                          Wenn ich etwas habe, macht er sich immer große Sorgen. Wir albern halt viel rum.
                          Wenn mich jemand so richtig gegen sich aufbringen will, braucht er nur über Krankheit zu lästern!!
                          Also ich hatte noch nie Vorurteile gegen Menschen die anders aussehen, wenn du das meinst.
                          UM HIMMELS WILLEN!!! Es gibt Menschen, mit denen ich so reden würde. Auch die sind kaum häufiger als dreieiige Zwillinge, aber im NEGATIVEN Sinn; ganz im Gegensatz zu Dir!!
                          Ich habe mal einen Mann gesehen, dem ein Finger fehlte (oder war es nur ein FingerGLIED?) Es gab keine Tränen, aber ich dachte, mir bleibt das Herz stehen!!!
                          Ich hoffe, deine Leute machen dich morgen etwas eher fertig. Sonst hast du ja schon Stress vorm Frühstück.
                          Das hat sich aufgeklärt: Frau Brahner war da (unsere ehemalige Oberschwester). Heute ist mir was aufgefallen: Normalerweise friert sie sehr schnell (das ist ja kein Wunder, wenn man so zierlich ist). Ich fragte sie danach; und sie war gerade an der Grenze (ich weiß nur nicht, an welcher), und ich fand es in dem Zimmer EISKALT! Als sie das mitbekam, drehte sie die Heizung in einem Rutsch von 0 auf 4! Es muß ein richtiges Trauma sein; so wie bei Dir mit Schlaganfällen oder bei mir mit Mißtrauen.
                          Nicht zu vergessen unsere Stationsschwester, wenn sie jemanden weinen sieht. Noch nie hat mich jemand so liebevoll getröstet wie sie!! Allerdings war sie an der Sache auch selbst schuld.
                          Eigentlich sind sich die beiden sehr ähnlich. Auch sie ist eine schlanke, dunkelhaarige, attraktive Frau von etwa 50 Jahren. Aber in diesem Punkt könnten sie kaum unterschiedlicher sein, wenn Du weißt, was ich meine.
                          Alles Gute für Dich, viel Freude mit Deinem geplanten Kind und für Deine Oma, daß sie bald wieder so gesund ist wie nur möglich!

                          Freddy

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                          • Tschüss


                            Lieber Freddy,

                            danke für die nette Unterhaltung. Ich muss mich nun auch von dir verabschieden. Ich werde ab nächster Woche recht lange Zeit nicht im Netz sein. Werde viel in der Weltgeschichte herumdüsen. Wenn du eine Postkarte willst, kannst du mir deine Adresse geben bis übermorgen! ;-)
                            Dann sende ich dir Grüße!
                            Ansonsten alles erdenklich Gute! Viel Glück, viel Freude, viel Gesundheit!!!
                            Kennst du den Spruch: Wenn du eine Pechsträhne hast, dann färb sie doch einfach blond? )
                            In diesem Sinne,

                            Viele Grüße, FreundinSteffi

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                            • Bist du noch da?


                              Hallo, Steffi!
                              Wenn du eine Postkarte willst, kannst du mir deine Adresse geben bis übermorgen
                              Ich würde es gern tun; aber hier kann es jeder lesen. JEDER!! Sogar Wundhexe und solches Zeug (ich sag es mal, wie es ist).
                              Mein Streß hat sich gelöst. Gestern mittag begann ich plötzlich mächtig zu zittern. Zuerst dachte ich an einen Schüttelfrost; aber dann fiel mir ein, daß es dazu gehört.
                              Auch mit dem Pech hat es etwas nachgelassen. Allerdings habe ich heute nacht geweint; einfach so (das erste Mal in diesem Jahr!).
                              Ich habe mir gerade Deine Beiträge zu meinem letzten Thema durchgelesen. Es ist wirklich allerhand, was mit Dir angestellt wird!!!
                              Wie geht es Deiner Oma? Ich hoffe doch gut.
                              Vielen Dank auch für den Spruch. Eine Mitarbeiterin aus dem Heim sammelt Sprüche und Redewendungen. (Ich erwähne sie auch im Forum "Augenheilkunde").
                              Auch an dem Forum "Zahnmedizin" habe ich mich mehrmals beteiligt.
                              Viele liebe Grüße und alles erdenklich Gute!

                              Freddy

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                              • Bald nicht mehr


                                Hab dir eine Mail geschrieben.

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