Coffein ist die Droge, die im Bohnenkaffee, Tee, Kakao oder Cola-Getränken enthalten ist. Sie schmeckt bitter. Kaffeepulver wird aus den gemahlenen Fruchtkernen (Bohnen) des Kaffeestrauchs gewonnen. Der Kaffeestrauch ist in Asien und Afrika heimisch, wird aber auch in Mittel- und Südamerika angebaut. Nachdem das Fruchtfleisch der kirschenähnlichen Frucht entfernt ist, werden die Kerne geröstet und vor der Zubereifung gemahlen. Das Kaffeepulver wird mit kochendem Wasser überbrüht oder aufgekocht (türkische Art). Rohe Kaffeebohnen enthalten circa 0,9 bis 2 Prozent Coffein, geröstete Bohnen bis zu 20 Prozent mehr.Der Teestrauch wächst in den Tropen und Subtropen. Man verwendet für die Zubereitung des Tees die getrockneten Blätter der Pflanze, die mit heißem Wasser aufgebrüht werden. Neben dem Coffein enthalten die Teeblätter noch Teophyllin, das eine ähnliche Wirkung wie Coffein hat. Coffein ist ebenfalls in Blättern der Kakaopflanze; somit auch in Schokoladenprodukten enthalten. Das Coffein in Cola-Getränken wird zur Hälfte aus der Kolanuß gewonnen, die andere Hälfte wird hinzugefügt.
Alltagsdroge Coffein
Die legale Droge Coffein gehört in Deutschland zur Alltagskultur. Neben Tee ist Kaffee das meistgetrunkene heiß zubereitete Getränk. Kaffee und Teetrinker haben in der Regel festgelegte Situationen und Tageszeiten, zu denen sie Coffein zu sich nehmen. So benötigen viele ihren Morgenkaffee oder -tee zum Wachwerden, den Kaffee nach einem Mittagessen oder den Nachmittagskaffee mit Kuchen. Je nach Zubereitungsart; zum Beispiel nach türkischer Art oder als Filterkaffee, enthält eine Tasse Kaffee unterschiedlich hohe Mengen Coffein. Durchschnittlich liegt der Coffeingehalt etwa bei 75 Milligramm. Eine Tasse Tee enthält in der Regel etwas weniger. Große Mengen Coffein werden auch in Cola-Getränken konsumiert. Coffein ist ebenfalls in manchen Arzneimitteln enthalten, so zum Beispiel in Schmerzmitteln.
Die Wirkung von Coffein
Coffein, aufgenommen durch Getränke, verteilt sich innerhalb von fünf Minuten im gesamten Körper und wird sehr langsam in 5 bis 6 Stunden abgebaut. So lange etwa hält auch die Wirkung an. Coffein beeinflußt das Nervensystem, das Herz- und Kreislaufsystem, Magen und Nieren sowie die Muskeln. Coffein wirkt anregend. Coffein hält wach und verhindert den Schlaf steigert die Ausdauer steigert die körperliche Leistungsfähigkeit verringert Kopfschmerzen. Daneben sind folgende körperliche Reaktionen meßbar: Erhöhung des Blutdrucks harntreibende Wirkung vermehrte Produktion von Magensäure Händezittern.
Akute Gefahren
Bei normalem Coffeinkonsum, zum Beispiel fünf Tassen Kaffee (375 Milligramm) pro Tag, besteht keine akute Gefahr. Eine zu hohe Coffeinzufuhr, also Coffeinvergiftung, äußert sich in Übelkeit, starker Erregung, Herzrasen, Schwindel und Krämpfen. Bei sehr starker Dosierung wandelt sich die erregende Wirkung des Coffeins in eine lähmende. Die tödliche Dosis liegt vermutlich bei über vier Gramm. Der Coffeingenuß vor und während einer Schwangerschaft sollte deutlich eingeschränkt bzw. ganz vermieden werden, da Fehl- und Totgeburten die Folge sein können. Bei Kindern besteht die Gefahr, durch den Konsum von ColaGetränken zu hohe Mengen Coffein zu sich zu nehmen.
Langfristige Gesundheitschäden
Bei einem regelmäßigen Coffeinkonsum von bis zu 600 Milligramm pro Tag, das entspricht etwa acht Tassen Kaffee, sind keine langfristigen Gesundheitsschäden festgestellt worden. Wer mehr konsumiert, muß mit chronischer Schlaflosigkeit, Magenbeschwerden und Depressionen rechnen. Der Zusammenhang zwischen Coffein und der Entstehung verschiedener Krebsformen ist umstritten.
Vom Genuß zur Abhängigkeit
Bei einem regelmäßigen Konsum von etwa 350 Milligramm Coffein (fünf Tassen Kaffee pro Tag) entsteht eine körperliche Abhängigkeit. Bei Entzug der Droge Coffein reagiert der Mensch meist mit starken Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Müdigkeit.
Eine seelische Abhängigkeit entsteht nicht. Aktueller Konsum 90 Prozent des gesamten Coffeinverbrauchs erfolgt durch Kaffee oder Tee. Der durchschnittliche Coffeinverbrauch der Weltbevölkerung liegt bei ca. 50 Milligramm pro Tag. Der jährliche Kaffeeverbrauch in Deutschland liegt bei etwa sechs Kilogramm pro Kopf. Zur Geschichte von Kaffee und Tee Der Kaffeestrauch (arabisch qahwa) stammt ursprünglich aus dem abessinischen Hochland. An der Küste des Roten Meeres wird er zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert von Arabern kultiviert und angebaut. Dort lernen ihn 1440 einige Mönche als belebendes Getränk für ihre nächtlichen Gebete kennen. Über den Jemen (Verbot von Kaffeehäusern 1511 aus religiösen Gründen), Mekka und Kairo gelangt der Kaffee nach Konstantinopel: Das erste Kaffeehaus dort 1554, in Venedig um 1650. In den Reiseberichten des 17. Jahrhunderts häufen sich die Schilderungen über Kaffee und seine anregende Wirkung. Vor allem in europäischen Hafenstädten entstehen Kaffeehäuser. Der Siegeszug der schwarzen Bohne ist nicht mehr aufzuhalten. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kommt mit dem Umweg über Java die erste lebende Kaffeepflanze nach Amsterdam. Um 1770 gibt es allein in Paris über 800 Kaffeehäuser und eine eigene Zunft. Der Tee (chinesisch tej) hat eine wesentlich ältere Geschichte: Schon lange vor unserer Zeitrechnung galt Tee in China als Arznei, später darin als Genußmittel. Um 2700 vor Christus wird der Tee zum erstenmal schriftlich erwähnt. Der Ursprung des Teestrauchs liegt wahrscheinlich in Assam. Die Araber kennen den Tee bereits im 9. Jahrhundert.
Im 14. Jahrhundert ist der Tee Volksgetränk in Asien. Mit der Zen-Religion entwickelt sich die Teezeremonie. Reisende bringen das Wissen über Tee nach Europa. 1610 landet die erste Schiffsladung Tee in Holland. Dreißig Jahre später ist Teetrinken ein modischer und teurer Zeitvertreib in den großen Städten. Er wird auch geraucht - aber ohne nachhaltige Wirkung. In Deutschland wird der Tee durch den holländischen Arzt Cornelius Decker 1657 am Hofe des Großen Kurfürsten in Brandenburg eingeführt, Tee ist um diese Zeit in deutschen Apotheken zu kaufen. Die beiden starken Rivalen Kaffee und Schokolade machen dem Tee Konkurrenz. Kaffee wird bald auf dem Kontinent populärer. Lediglich in Großbritannien entwickeln sich die Konsumgewohnheiten durch Preisdumping anders. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Handel mit den Herkunftsländern, meistens Kolonien der Briten.
Kommentar