#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Depression durch Yoga heilbar?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Depression durch Yoga heilbar?

    Ich neige seit längerem zu depressiven Verstimmungen. Ob es eine richtige Depression ist, weiss ich nicht genau. Ich fühle mich oft müde, antrieblos und schlapp, das Leben ist nicht mehr lebenswert, habe Angst mein Examen (welches bald ist) zu bestehen aber auch Panik mich an die Bücher zu setzen aus Angst den Stoff nicht bewältigen zu können.

    Owohl ich alles habe, einen Job, eine tolle Familie und Freund fühle ich mich minderwertig und zweifle an meinen Fähigkeiten. Ich grüble über die Zukunft nach und oft ist die Welt schwarz für mich. Ich kann mich dann auf nichts freuen. Dieses Gefühl ist umso stärker, habe ich festgestellt, wenn ich für die Uni lernen muß. Ich fühle mich dann einfach überfordert und habe Angst wenn ich nur daran denke.

    Noch dazu habe ich seit einem Jahr Glaskörpertrübungen auf beiden Augen und das macht mich noch mehr fertig. Letztes Jahr war ich bei einem Neurologen, da ich aus unerklärlichen Gründe starke Kopfschmerzen entwickelte, ohne körperliche Ursache. Er verschrieb mir Amineurin als Antidepressivum. Dies nahm ich einige Tage ein, doch dann bekam ich Angst vor den Nebenwirkungen, Gewichtszunahme (ich bin ein Mensch, der ständig diätet und sich stets als zu dick empfinden, obwohl ich es nicht bin). und habe es abgesetzt.

    Danach hatte ich einige Sitzungen bei einer Psychologin, die mir stark unsympathisch war und mir nicht helfen konnte. Ein Jahr später geht es mir mal besser mal schlechter. Ich habe große Panik Attacken, wenn ich etwas wichtiges leisten muss, z.B. fürs Examen lernen. Dann kann ich mich stundenlang nicht aufraffen und wenn ich es tu, glaube ich eh, dass nichts in mein Kopf reingeht und ich es nicht schaffe. Manchmal bin ich richtig aggressiv gegenüber meinen Mitmenschen jedoch ohne Grund und manchmal weine ich so aus heiterem Himmel und bin eher pessimistisch. Das sind doch schon richtige Depressionen, oder?

    Als ich letztes Jahr eine bestimmte Anti-Baby Pille nahm, nahmen diese noch stärker zu, so dass ich sie absetzen mußte und jetzt eine leichtere Pille habe. Ich spiele jetzt mit dem Gedanken, mir ein neues Antidepressivum zu holen z.b. Citalopram und trotz der Nebenwirkungen es zu versuchen. Meine Mutter hat das mitbekommen und hat mir eine Riesenszene gemacht. Ängst und schlechte Stimmungen könnte man auch durch Bachblüten heilen und man könnte Yoga oder Tai Chi machen und Antidepressive überdecken nur die Symptome und würden süchtig machen Stimmt es dass Yoga auch helfen kann? Ich meine nicht, denn Depressionen kommen doch aus dem Gehirn oder? Sollte ich lieber zuerst zu einem Psychiater gehen oder zum Psychologen? Was ist da der Unterschied? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.


  • RE: Depression durch Yoga heilbar?


    Das ist wirklich großer Unfug.
    1. Antidepressiva machen nicht süchtig
    2. Sie verdecken nicht die Symptome, sondern beeinflussen den Stoffwechsel im Gehirn, der bei Depressionen oft verändert ist. Sie wirken also durchaus in gewissem Sinne kausal auf die Erkrankung ein und sorgen dafür, daß sich der Gehirnstoffwechsel normalisiert (hofft man zumindest)
    3. Bachblüten sind ein großer Humbug und helfen so viel wie Pendeln, Horoskope lesen, den Vollmond anheulen o.ä.
    4. Die medizinischen Wirkungen von Yoga und Tai Chi sind nur unvollständig untersucht. Sicherlich können sie dazu beitragen, eine innere Ruhe zu erzeugen, das Körperbewußtsein zu verbessern, mehr Dehnbarkeit und u.U. auch Kraft zu bekommen. Daß sie gegen Depressionen helfen, dafür gibt es keine Belege.

    Ich kann nur empfehlen, einen guten Psychiater oder medizinischen Psychologen zu suchen (von dem sie sich Ernst genommen und verstanden fühlen und der ihnen sympathisch ist) und eine Therapie durchuzuführen und/oder evtl. für eine Zeit Medikamente zu nehmen. Es gibt neue Antidepressiva mit wenig Nebenwirkungen, die der Arzt ihnen verschreiben kann. Das wichtigste ist, daß sie vertrauen haben und ihn alles fragen können, und er ihnen alle Fragen auch beantwortet.

    Thomas

    Kommentar


    • RE: Depression durch Yoga heilbar?


      Hallo Sirana,

      also so, wie das bei mir rüberkommt, ist es schon etwas mehr, als nur eine "depressive Verstimmung". Du solltest Dir tatsächlich einen Psychothreapeuten suchen, der Dir liegt. Du mußt ja nicht mit dem Erstbesten, den Du Dir evtl. blind aus dem Telefonbuch gesucht hast, vorlieb nehmen. Gerade bei Psychotherapie ist es wichtig, dass Du zu Deinem Therapeuten einen guten Draht findest. In der Regel findet erst einmal ein Vorgespräch statt, danach kannst Du Dich entscheiden, ob Du Dich auf Dein Gegenüber einlassen kannst. Und wenn Du eben nicht kannst, dann ist es Dein gutes Recht, Dich nach einem anderen Therapeuten umzusehen. Es kann halt nicht jeder mit jedem und wenn unterschwellige Ängste im Spiel sind, dann ist es unabdingbar, dass zwischen dem Thearpeuten und dem, der Heilung wünscht, ein gutes Einvernehmen da ist.

      Ich würde nun Yoga und Co nicht so ablehnen, wie Amelie und Thomas, denn es hat schon alles seine Daseinsberechtigung. Nur, wenn Du so sehr in Deiner Depression gefangen bist, dann würde sich dies erstmal nur als Begleitmaßnahme anbieten, wobei Du sicherlich darauf achten solltest, dass z. B. der Yoga-Kurs von wirklich kompetenten Lehrern gehalten wird, weil sich dabei sehr wohl vieles lösen kann und Du dann Begleitung brauchst ... Menschen, die das notwendige Fachwissen haben, Dich dann zu aufzufangen und "an die Hand zu nehmen". In Deiner Situation würde ich Dir auf jeden Fall davon abraten, Dich alleine zu Hause darauf einzulassen (mit Büchern und so). Du wirst Dir in jedem Fall etwas von anderen Menschen helfen lassen müssen.

      Aus meiner eigenen Erfahrung heraus möchte ich sagen, dass beides seine Daseinsberechtigung hat. Ich habe auch erst Therapie gemacht, war beim ersten Mal ebenfalls bei einem Therapeuten, der nichts mit mir, und ich nichts mit ihm anfangen konnte. Beim zweiten Anlauf ging es prima und ich habe auch gelernt, dass es keine Schande ist, sich immer mal wieder Hilfe zu holen, wenn nötig, denn alte Verhaltensmuster schleichen sich eben gerne wieder ein. Ich kann auch Deine Ablehnung gegen diese Medikamente verstehen, kenne etliche Menschen, die große Probleme mit dem Absetzen hatten. Ich habe meine Medikamente auch abgesetzt (etwa auch nach vier Wochen) und habe es in Kauf genommen, wieder zu weinen ... denn ich konnte dann auch zwischendrin wieder lachen, was mit den Medikamenten ebenfalls zugedeckt war. Ich wollte nicht unter dieser Glasglocke, die sich durch die Medizin um mich herum gebildet hatte, durch die Therapie gehen, ich wollte sie bewußt erleben. Für mich war das so ok, meine Therapeutin hat es so akzeptiert. Wichtig ist nur, dass Du dem Therapeuten mitteilst, dass Du diese Medikamente nicht nimmst, aber das gehört ja eh zu einem guten Vertrauensverhältnis.

      Wenn Du dann durch die Therapie gelernt hast, mit verschiedenen Situationen ganz anders umzugehen, dann reicht Dir sicher Yoga und Co. aus ... und wenn nicht, dann wirst Du es merken, weil Du dort auch lernst, Dir eine ganz andere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

      Ich möchte Dich wirklich dazu ermutigen, Dir erstmal einen Therapeuten Deines Vertrauens zu suchen, oder zumindest mal zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Dort kannst Du Dich dann Vorort mit anderen Menschen austauschen und Deine Scheu vor Therapie etwas abbauen.

      Lass Dir helfen! Du mußt nicht alles im Alleingang schaffen und Du mußt auch nicht immer stark sein ...

      Liebe Grüße von Nell

      Kommentar


      • RE: Depression durch Yoga heilbar?


        Hallo, Sirana - ich würde zuallererst die Schilddrüse untersuchen lassen - ich bin sicher, dass ein Gutteil der Patienten, die bei Antidepressiva oder Psychotherapien landen, sich das ersparen könnten, weil es in Wirklichkeit an zuviel oder - meist - zuwenig - Schilddrüsenhormonen liegt. Wenn das abgeklärt ist, würde ich es einmal mit Tai Chi probieren. Ich war zu faul zum zuhause üben, aber die Wirkung auf das Wohlbefinden, wenn der Kurs war, war sehr deutlich, und hat auch am nächsten Tag angehalten - und das, obwohl ich ihn einfach zum Zeitvertreib gemacht hab, und gar nicht mit irgendeiner Wirkung gerechnet habe. (Wenn mir das jemand gesagt hätte, hätte ich auch eher zu den Skeptikern gehört, ich bin ein ziemlich skeptischer Mensch.) (Nach ca. 3-4 Wochen ist mir aber die Wirkung deutlich aufgefallen.) Zu Yoga weiß ich nichts, aber es ist wohl wesentlich schwieriger. Qi Gong wird manchmal als Zusatztherapie bei Krebskranken eingesetzt, weil es sich oft ausgesprochen positiv auf das Wohlbefinden auswirkt.
        Heutzutage gibt es schon wesentlich bessere Antidepressiva, trotzdem sollte das nicht dazu führen, sie leichtfertig zu verordnen. Ich selbst hab die ganze Maschinerie durch, habe verschiedenste Antidepressiva bekommen, wovon nur ein einziges ohne unangenehme Nebenwirkungen stimmungsaufhellend und antriebssteigernd war, habe - nachdem mir 9 Monate Antidepressiva schon zu viel erschienen - auch Psychotherapien gemacht, mit kaum mehr Erfolg, und habe mich dann mehr oder weniger behandlungslos abgefunden damit, dass ich zu Depressionen neige. In Wirklichkeit hatte ich eine Schilddrüsenunterfunktion, zuletzt schon massiv. Aber das ist erst Jahr(zehnt)e später diagnostiziert worden und in einem ganz anderen Zusammenhang. Seitdem die behandelt wird, sind alle Depressionen wie verflogen. Was mir vorher geholfen hat, war: eben dieses eine Medikament (Namen ist sinnlos, weil jeder Patient anders reagiert), Sonnenlicht (im Sommer gings mir immer besser), und später in Akutphasen Johanniskraut - letzteres sollte man nicht nehmen, wenn man die Pille nimmt oder andere Medikamente, sofern man sonst nichts nehmen muss, würde ich aus eigener Erfahrung Johanniskraut jedem Antidepressivum vorziehen, allerdings in einer ordentlichen Dosis - mindestens am oberen Rand des Erlaubten. Tai Chi hat, wie gesagt, auch eine sehr positive Wirkung gehabt, ob sie allein ausreicht, müsste man wohl probieren, ich könnte mir das aber bei leichteren Depressionen durchaus vorstellen.
        Glaub nicht, dass ich dir die Sd-Untersuchung nur empfehle, weil ich davon betroffen war - es scheint leider gang und gäbe zu sein, Beschwerden von PatientInnen, mit deren Sd irgendetwas nicht in Ordnung ist, von vornherein auf die Psychoschiene zu schieben und erst hinterher, wenn überhaupt, irgendwann mal auf die Idee zu kommen, dass es an der Sd liegen könnte. Ich bin in den Sd-Foren schon mehrmals, und nicht gerade selten, auf PatientInnen gestoßen, denen es so ergangen ist wie mir.

        Kommentar



        • RE: Depression durch Yoga heilbar?


          Hallo eze,

          ich hatte vor einigen Jahren Probleme mit der Schilddrüse und mußte Jod nehmen (Ich glaube ich hatte einen Kropf). Nach einigen Monaten setzte ich das Jod ab nachdem sich meine Werte normalisiert hatten. Und vor drei Wochen war ich wieder zur Kontrolle. Die Ärztin hat meine Schilddrüse mit dem Ulltraschall untersucht und hat keine Auffälligkeiten gesehen. Allerdings hab ich aber damals mein Blut nicht untersuchen lassen. Vor einiger Zeit hatte ich aber ein volles Blutbild machen lassen, bei dem alles in Ordnung war. Der Arzt hat mich nicht wegen der Schilddrüse angesprochen. Sollte ich nochmal meine Schilddrüsenhormone untersuchen lassen, obwohl die Ärztin nichts gefunden hat?

          LG Sirana

          Kommentar


          • RE: Depression durch Yoga heilbar?


            Hallo Sirana,

            ich bin leider ein bisschen überfragt. Eine Ultraschalluntersuchung alleine reicht nicht aus, um die Funktion der Sd zu bestimmen, denn Fehlfunktionen wirken sich ja nicht immer gleich auf die Größe und Form der Sd aus. Ich weiß allerdings nicht, wann dein "großes Blutbild" gemacht wurde - falls das noch nicht allzulang her ist, und wenn da auch Sd-Werte, vor allem TSH, dabei waren, nehme ich an, dass deine Ärztin die kannte, und Blutwerte + Ultraschall gemeinsam sollten eigentlich reichen. Ich weiß nicht, ob du das Ergebnis des großen Blutbildes hast, wenn der TSH-Wert zwischen 0,3-3 liegt, deutet das auf eine Normalfunktion hin. (Einzelne Labors haben weitere Grenzwerte, aber bei einem Wert zwischen 3 und 4 fühlen manche PatientInnen sich schon überhaupt nicht mehr wohl.) Außerdem gibt es auch das Phänomen, dass eine bestehende Sd-Überfunktion oder Unterfunktion, die medikamentös erfolgreich behandelt wurde, noch ein paar Wochen sozusagen "nachwirkt" und es gibt auch (eher seltene) Schilddrüsenkrankheiten, bei denen der TSH-Wert im Normalbereich liegt.
            Wenn bei diesem großen Blutbild die Schilddrüsenwerte kontrolliert wurden, kannst du wohl fürs erste beruhigt sein, ich würde aber trotzdem mindestens alle zwei Jahre einmal die Werte kontrollieren lassen - falls du irgendwann einmal Schilddrüsenhormone einnehmen solltest, musst du die am Tag der Kontrolle weglassen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. (Bei mir lag vor Jahren Verdacht auf Sd-Unterfunktion vor, die Werte lagen aber im Normalbereich, und es hat Jahre gedauert, bis dann bei mir eine dann massive Sd-Unterfunktion diagnostiziert wurde).
            Falls du wie gesagt, die Werte hast, sie im Normalbereich liegen, und es noch nicht allzulang her ist, ist eine nochmalige Untersuchung wohl unnötig, wenn diese Werte aber nicht bestimmt wurden, würde ich das auf alle Fälle noch machen lassen.


            LG, eze

            Kommentar

            Lädt...
            X