Ich weiß nicht mehr weiter. Wer mir bei allen Einträgen gefolgt ist, wird verstehen wovon ich rede. Meine tiefsten Gedanken und Gefühle lasse ich hier raus,weil es doch recht "Anonym" ist.
Meine Oma wurde vor knapp 2 Wochen krank, ich brachte sie mit Notarzt in die Klinik. Nierenversagen. Doch rappelte sie sich wieder hoch, wurde von Intensiv auf eine normale Station verlegt. Sie fing wieder an zu trinken, naschte den mitgebracchten leckeren Pudding. Sie konnte wieder lachen und mit mir schmusen. Ich fasste richtige Hoffnung, dass ich sie wieder nach hause bekommen könnte. Wir schmiedeten Pläne, denn sie bekam endlich einen neuen Rollstuhl, den sie bis heute nicht eingeweiht hatte. Wißt ihr, wie sie sich darauf freute...??? Sie konnte dann wieder sprechen, dass ihr anfangs recht schwer fiel. Aber jedes Wort war ein großes Glück. Ich streichelte sie, nahm ihre Hand und freute mich das sie so besserte. Auch ihr gings wieder gut, sagte sie. keine Schmerzen mehr. Die Nieren haben sich erholt und die Werte waren völlig okay. Ich schenkte ihr einen kleinen extrem weichen Teddy, den sie immer in ihren Händen behielt und den echt nicht her gab. Immer wenn ich kam hielt sie schlafend oder wachend den Teddy in ihren Händen. Doch, vorgestern, da ging ich wie so oft zu ihr um sie zu besuchen. Dann ging ich ins Zimmer rein, freute mich auf ihr Lachen wenn sie immer sagt" Ach...doreen....das ist aber schön, meine süße..:". Doch dieses Mal lag sie da, den Mund weit offen und japste nach Luft. Sie war bis in die Stirn blau angelaufen. Sofort holte ich Schwestern, die ich erst suchen mußte. Aber ich fand welche. Ich sah die Blicke der Schwestern. Sie holten den Arzt schnell herbei. Sie saugten ihr den rachen und Mund aus. Alles voller Schleime. Sie wurde ja künstlich noch ernährt. Das dauerte eine 3/4 Stunde. ich wartete geduldig draußen, denn ich wollte am Abend ihr noch Gute Nacht sagen. Sie bekam dann Sauerstoff in die nase geführt. Der Arzt verabreichte ihr eine Beruhigungsspritze. Als ich dann rein kam, schlief sie bereits tief und fest. Jedoch hatte sie ein schmerzverzehrtes Gesicht. Ich knuddelte sie liebevoll und knutschte sie wie immer. ich hauchte ihr dann "bis morgen früh" ins Ohr. Am nächsten Morgen stand ich wieder vorm dem Zimmer, ging rein. Sah sie dann liegen. Alles voller Schläuche und sie war NICHT mehr ansprechbar. Dann sah ich wie ihre Arme aufquollen. Ihre beine, Hals, gesicht,...alles war um das 5 fache dicker. Ich suchte den Arzt herbei. Ich redete mit ihm, verlangte das sie endlich die ganzen Infusionen herrunterschrauben, denn sie kann das eingelagerte Wasser nicht mehr abbauen. Ich war mir bewußt, dass es auf´s herz ging. Der Arzt gab ihr bereits Spritzen für Wasserausscheidung. Doch, denke ich das es nicht reichte. Die Spritze am Abend, so erfuhr ich es später, war eine MORPHIUMspritze. Ich war entsetzt. Wie konnte man ihr das geben??? Sie war doch so schwach......
Dann setzte ich mich zu Oma aufs bett. Umarmte sie und sagte, dass sie es schaffen würde. "ichliebe dich so sehr, du kannst mich nicht einfach alleine lassen, denke daran was wir alles noch vorhaben"
Sie weinte,es kullerten Tränen aus ihren Augen. Sie verstand mich also. Ich drückte ihr den Teddy in die Hand. Dann sagte ich "bis morgen früh, ich freue mich auf dich" und ging abends nach hause.
Doch, als ich gestern Abend zuhause war, hatte ich keine Ruhe mehr. Ich dachte immer an Oma. Dann plötzlich erstarrte meine katze. Sie schlich sich zum Flur und guckte ganz doll komisch, als wenn das was wäre. Dann gegen 22.00 wollte ich ins Bett gehen, da ich am frühen Morgen zu Oma wollte. Dann mitten beim Zähneputzen klingelte mein Telefon. Ich schickte meine Freundin ran, ich ahnte was mich gleich erwarten würde. Mein vater oder Mutter war dran. ich konnte nicht mehr, ich schrie wie wild nach Oma. Ich allerdings bekam nicht mit in welcher lautstärke ich brüllte. Auf den Fußboden zusammengeknüllt saß ich da.
Nach einiger zeit kam ich zu mir. Meine Eltern wollten sich von meiner Omi verabschieden. Wir fuhren zu 7 ins KH. Da lag sie, aufgebettet und die Hände über den bauch zusammengefaltet. Mitten drin der Teddy von mir. Ich dachte, ich breche gleich zusammen. Ich nahm sie in meinen Armen und sagte soviel zu ihr. Ich brauche sie doch noch....
Am heutigen Tage habe ich noch immer nicht begriffen was da gestern geschah. Ich bin zum KH hin, wo sie lag und kaufte einen Blumenstrauß für die lieben Schwestern, die alle Oma so wahnsinnig liebevoll behandelten.
Oma sagte immer zu mir, "Doreen wenn du frech bist dann spucke ich vom Himmel". Ich lachte immer darüber, denn sie versprach mir ja das sie 100 wird.
Nun wurde sie 83 Jahre alt, leider...
Ich kann mit der Situation nicht umgehen. Wer kann mir helfen, all das zu verarbeiten???
Danke doreen
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