- ich habe heute schlecht geschlafen oder
- ich bin heute schlecht gelaunt oder
- ich habe heute kopfweh oder
- ich bin heute müde oder
- ich habe heute bauchweh oder
- ich bin heute mit dem falschen bein aufgestanden
ojeh, es ist so mühsam, immer etwas vorzuspielen. ich habe mir auch schon überlegt, eine invalidenrente zu beantragen und an einem geschützten arbeitsplatz zu arbeiten. damit ich mich nicht mehr verstellen muss. aber ich glaube, es ist besser, wenn ich es nicht tue. zum glück habe ich ein paar kollegen, die selber manchmal depressiv sind. mit ihnen rede ich über die depressionen, die ärzte, die medikamente. manchmal rufe ich einfach einen kollegen an und sage ihm: heute ist ein scheisstag. alles ist scheisse. alles kotzt mich an. da er sich oft gleich fühlt, versteht er es. das tönt vielleicht etwas komisch, aber es ist für mich sehr befreiend. oder ich schreibe ein trauriges gedicht. ich bin mit dem hausarzt so verblieben:
- ich soll deanxit ausprobieren, 2 wochen lang
(ich will es eh ein paar monate nehmen)
- ich sehe in wieder am dienstag in einer woche
- wenn es mir schlecht geht, soll ich schon früher zu ihm kommen.
das ist beruhigend. nun, heute geht es mir nicht schlecht. ich habe mir auch schon überlegt:
- wenn es mir nächstes mal schlecht geht, ins kriseninterventionszentrum für 1-5 tage gehen
- dort fragen sie einen immer, ob sie einen bericht an den psychiater schreiben dürfen
- dann ja sagen
- damit der neue psychiater sieht, dass ich manchmal wirklich depressiv bin
allerdings weiss ich nicht, was sie in ihrem bericht schreiben.
manchmal sehne ich mich nach einem körperlichen leiden. statt einem psychischen. was ich jetzt schreibe, muss sehr zynisch tönen. ich hätte das bein gebrochen und einen gibs. die ganze welt würde sehen, dass ich das bein gebrochen hat und es mir deshalb schlecht gehen. sorry, das war zynisch. wer hat ähnliches erlebt? wer kann mir einen rat geben? danke für jede antwort. liebe grüsse p
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