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seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre täglich.

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  • seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre täglich.

    Hallo

    hab dieses Forum entdeckt und wollte mal wissen, wie ihr über einen Menschen (31 Jahre, Musiker,verheiratet, Familienvater, arbeitend + süchtig) wie mich denkt:

    Mit dem Kiffen habe ich schon im Alter von 12 Jahren angefangen - mit 14 saß ich dann zum ersten mal wg. Verkauf und Konsum 2 Wochenenden im Jugendknast, woraufhin mich mein Vater für 2 Jahre nach Singapur holte, wo es ja bekanntermassen noch die Todesstrafe gibt. Selbst dort hatte ich nach 1 Jahr ne Grasconnection und regelmässig gekifft (ohne erwischt zu werden.
    Zurück in Deutschland gings dann fröhlich weiter. Im Internat, in der Schule...überall bekifft - Normalzustand halt! Mit 17 wurde ich erneut "verpfiffen" (ich glaub meine Mutter war das) und musste unter Auflagen der Schule eine Drogenberatung aufsuchen, die mir aber immerhin dabei geholfen hat 1 Jahr clean zu bleiben.
    In dieser Zeit habe ich mein ganzes Leben aktiv in Gesprächen mit meiner Beraterin verarbeitet und fühlte mich fast schon "erleichtert", weil ich nen haufen Ballast (Vergangenheit) durch die Gespräche abwerfen konnte und mein Suchtverhalten besser verstanden habe. Ich habe es aber eigentlich nur geschafft, weil ich mich von meinen Kiffer-Freunden ferngehalten hatte und weil ich meine heutige Frau kennengelernt hatte, die nicht so auf Drogen stand und mir beim Aufhören helfen wollte.
    Tja, und eines Tages gehe ich mal wieder auf ein Punk-Konzert und wat is: aufem Klo wurde gekifft und 1x Ziehen hat mich wieder in meine alte Kifferwelt zurückgeholt. Ich bin dann noch 2x zur Therapie, um danach nie wieder hinzugehen.
    Das war vor 15 Jahren....
    Das Abi hatte ich dann wg. meiner guten Noten aus der CleanZeit grad noch geschafft. Da hatten meine Kumpels schon ihre ersten Acids gefressen...
    Dann gings erst mal ab allein mit Kumpels in Urlaub und ich fuhr mir alles ein, was mir zwischen die Finger kam: Hasch, Speed, Acids und Coka...geiler Urlaub eigentlich...naja...
    Zurück aus dem Urlaub, in dem ich auch fremd ging, machte ich erst mal mit meiner Frau Schluss, wollte ich doch weiter ein so ungezwungenes und ungebundenes Partyleben führen: Drogen nehmen, Mukke machen und sonst nix...
    Dann kam ein Jahr in dem ich fast JEDEN Tag Acids nahm, bis da kaum noch was gewirkt hatte...
    während der ZiviZeit kam ich dann auch erstmals wieder an gutes Speed (also solches, wo man wirklich nix pennen oder essen kann), was ich dann regelmässig am Wochenenden von Fr-So. nahm, um in den örtlichen Techno-Clubs abfeiern zu gehen...
    Dann kam eine Zeit, in der ich jeden Tag Speed nahm, vor allem, um die Tage nach der Rot-Kreuz-Nachschicht überhaupt noch zu erleben...
    In dieser Zeit bekamen die ersten meiner Freunde ihre ersten Drogen-Psychosen, aber ich dachte mir immer: nee, Dich erwischt das net...
    Aber ich wurde vorsichtiger bei dem, was ich anderen gab, da schon ein Freund wg. eines Acids von mir durchgeplatzt war...
    In der Folge scheiterte ich ein paarmal bei dem Versuch zu studieren oder eine Ausbildung fertigzumachen, konnte ich mich ausser auf´s Mukkemachen eh auf nix konzentrieren. Also tingelte ich mit meiner Band auf Konzerte und lies es mir gut gehen.
    Nach 2 Jahren Dauerfeiern ging ich dann wieder zu meiner Frau zurück und wir wohnten zusammen. Sie probierte dann auch mal alles aus, um zu wissen, wie ich mich fühlte, um mich besser nachvollziehen zu können...sie wurde aber nie süchtig...
    Dann machte ich mich mit einem Freund selbstständig und wir wohnten zusammen und arbeiteten 7 Tage die Woche für unseren kleinen Second-Hand-Laden, immer auf Flohmärkten unnerwegs, immer auf Speed.
    Nebenher wurde mit Hasch gedealt bis die Schwarte kracht und nach mehreren Hausdurchsuchungen wurden die Wohnungen gewechselt wie die Hemden. Aber nie erwischt worden...
    Als der Laden nicht mehr so lief, verkaufte ich an meinen Partner, der mich aber mit zigtausend Mark Schulden bei der Bank auflaufen lies...
    Zwischendurch hatte ich meine Frau geheiratet, als sie schwanger wurde...
    Mein Sohn ist topgesund und wir wohnen heute zusammen in unserem kleinen Haus, weit weg von Frankfurt und den Drogen - sollte man meinen - weit gefehlt... auf dem Heimweg von meiner jetzigen Arbeit muss ich nur 2 Minuten Umweg fahren und hab jederzeit Speed, so viel ich will...
    Tja und so nehme ich das Zeug nun fast schon 6 Jahre täglich und saufe und kiffe dazu Mengen (um pennen zu können), die kaum einer verträgt, den ich kenne...und hab dieses Jahr wieder bei der Beratung angeklingelt, damit sie mir Wege aus der Sucht aufzeigen und mir helfen....weil eigentlich fühle ich mich ganz normal, nur wenn der Stoff ausgeht, dann werde ich zum Tier und bekomme nix mehr auf die Reihe.

    Lange Zeit habe ich mir eingeredet, dass alles was ich anpacke funktioniert, dass ich nie mehr erwischt werde, dass ich UNKAPUTTBAR bin...
    aber das bin ich nicht! nur ein Langzeitdrogensüchtiger, der weiss wie man den Level hält, ohne seine Zähne und sein soziales Umfeld zu verlieren.

    mal ehrlich: war am Wochenende wieder auf ner Party...mittlerweile gehe ich fast nur noch allein weg, am liebsten auf Privatpartys wo mich keine Sau kennt. Und da lass ich dann meistens auch am krassesten ab (laber.

    Aber ich versuche immer so "nüchtern" oder "klar" zu bleiben, dass ich noch alles mitkriege (Delirium ist mir fremd)... nach so langer Zeit Kifferei geht einem die Trägheit, die damit einhergeht, auch ziehmlich auf den Sack (wahrscheinlich hat mir Speed deshalb von anfang an so gut gefallen, weil man so viel Kiffen kann, wie man will, ohne träge zu werden). Auch saufe ich kaum harten Alk, aber halt Bier. Das können auf Speed schon mal 20 Stück/Tag werden. Aber kotzen tue ich nie, bestimmt seit 15 Jahren nimmer......manchmal zieht´s n bissi in den Nieren...

    Am liebsten rede ich dann mit Menschen, höre mir ihre probs an und erzähle gerne von meinen (die rolle ich hier nicht komplett aus - es geht ja hier primär auch um Drogen). Das "Drüberreden" was ich mir in meiner 1-Jahres-Therapie mit 17 angewöhnt habe, habe ich nie aufgegeben.

    Wenn´s mir schlecht, oder wieder mal zu gut geht, dann rede ich auch drüber...und nachher ist alles nicht mehr so schlimm, oder halt noch besser.

    Bei den Acids kamen bei mir (hab immer nur halbe oder weniger gefressen - obwohl ein doppelt beträufelter Miraculix auch als Halber sehr hart kommt)sehr selten Hallus, die Welt ist mir nie komplett entrückt, nur drei- nein - vierdimensionaler kam sie mir und kommt sie mir oft noch heute vor. Wenn man diese Aciderfahrung verinnerlicht hat, ohne sie zu mystisch zu sehen oder zu verstehen, dann kommt man auch damit klar.

    Es KANN ja nur der eigene Kopf sein, dem die geile Erfahrung oder der Horror entspringt, also halb so wild. Lange fand ich den Monster Magnet-Spruch: "it´s a satanic drug thing u wouldn´t understand" gut und hab das Anderssein im Kopf als wohltuend empfunden, in einer immer oberflächlicher werdenden Welt, in der man Hintergründe nur noch meint, mittels bewusstseinserweiternder Substanzen verstehen zu können...

    is aber alles Kagge: heute hab ich für mich entschieden am liebsten "als der normalste Mensch der Welt" zu wirken, aber halt druff wie´n Ochs alles zu erleben. Ich hab keinen Ohrring, kein Tattoo, keine Kette...NIX, was in
    irgendeiner Form mein Innerstes äusserlich wahrnehmbar machen könnte. Damit fahre ich seit Jahren saugut, weil mir eigentlich nie einer ans Bein pissen will... nur so kann ich diesen Film überhaupt so lange fahren. Auf der Strasse würdet Ihr mich nicht erkennen - genausowenig wie man heutzutage nen Zivibullen erkennt, wenn er vor einem steht.

    seit 3 Jahren lass ich mich nun jedes Jahr aus Angst vor den allseits bekannten Folgeschäden durch Dauerdrogenkonsum von dem Arzt meines Vertrauens komplett durchchecken... meistens hab ich dann schon irgendwelche Zipperlein, die sich nachher aber eher als psychosomatisch herausstellen, weil da echt nix ist: Leber ist ok, Nieren/Urin/Blut auch. Die Ultraschalluntersuchung (darf er normal gar net abrechnen) aller inneren Organe gaben zumindest vor einem Jahr k.B. (Kein Befund)...

    Das einzige was mir mal echt Sorgen gemacht hatte, war ne "Präkanzerose" am Zahnfleisch, die aber eher vom vielen Rauchen (ohne Filter kam und nach ein paar Tagen low-level wieder wegging...
    sowas kann aber irgendwann Mundkrebs geben...hmmm....

    vielleicht liegts ja daran, dass mein Zeuch eben kein Strassenzeug ist (wie oben vermutet) und höchstens mit Edelweiss (normal) verstreckt ist, ums "nehmbarer" zu machen...

    psychische Probleme hab ich zwar schon, aber keine, die mich z.Zt. in die Psychose treiben würden. Ich bin sehr hart im Nehmen und fang von Natur aus nicht gleich an zu heulen. Aber ich tausche mich gerne mit Gleichgesinnten aus und nehme äussere wie innere Warnungen ernst und handele entsprechend vorzeitig...will meinen: ich warte nicht erst, bis mich die Stimmen in meinem Kopf in den Wahnsinn treiben, sondern gehe gleich zum Doc (is mir aber noch nie passiert)

    zu ms. smokealot: les mal aufmerksamer durch (Startseite!!!), bevor Du irgendwas von Dir lässt und mir Tips gibst:

    1. bin ich wieder seit Januar 02 in Therapie (gott sei dank eine, die mir nicht zwingend vorschreibt nüchtern zu sein, sondern versucht meine Probleme an der Wurzel zu packen und mich nicht wg meines Konsums fallen lässt, weil´s bei mir allgemein noch Sinn macht clean zu werden)

    2. Hab ich mein Drogendasein und mein gesellschaftliches Leben ziemlich gut unter Kontrolle, was sich in mehreren oben beschriebenen Tatsachen sehr wohl widerspiegelt, wenn Du´s mal lesen würdest... aber das ist ja auch meine These, die ich hier u.a. aufstelle: welchen Grund gäbe es für mich aufzuhören? ich hab alles, was ich will und mir geht´s eigentlich gut. Erst, wenn ich aufhöre zu nehmen, geht´s mir dreckig. Da hab ich keinen Bock drauf, also mache ich weiter... Sucht halt!

    3. Ich seh ein, dass bei vielen die Konzentration nicht ausreicht meine Postings komplett durchzulesen, aber dafür sind wir ja im DF und net im Kinnergarten,

    Wenn ich dann aber auf ner Party meine Story loslasse blicke ich oft in ungläubige Gesichter, oder, wenn mir jemand direkt glaubt, in tiefe Betroffenheit oder Sorge um mich, weil sich sowas bei mir keiner vorstellen kann...

    Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich den Kontakt hier suche, weil ich mir hier mehr Verständnis verspreche, ein weiterer Kanal meinem krassen Film mehr Publikum zu verschaffen...wie ein Strassenmusiker, der sich einfach irgendwo hinstellt, wo viele Leute sind, die ihm zuhören....

    Gibt´s denn sowas?


  • RE: seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre tägli


    Du erzählst das alles hier so voll locker. Kann ich gar nicht verstehen.Gehen dir denn deine Frau und dein Kind echt so am Arsch vorbei? Du bist absolut verantwortungslos deinem Kind gegegnüber.Solltest echt mal drüber nachdenken ob du deiner Familie nicht einen Gefallen tun willst und abhaust. Ich glaube denen würde es dann viel besser gehen. Was sagt eigentlich deine Frau dazu, dass du SO bist?

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    • RE: seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre tägli


      hallo du

      ich verstehe, dass du gerne drogen nimmst. nur langfristig ruinierst du dir damit deine gesundheit, deine familie, deine arbeit. versuche lieber, in der musik deine trauer, deine sehnsucht, deine liebe, deinen schmerz, dein verlangen, deine zweifel ... all deine gefühle auszuleben. ich glaube, wenn du langfristig eine therapie machst (mehrere jahre), wirst du es schaffen, davon los zu kommen. keine angst, ich will nicht moralisieren. ich finde drogen nichts unmoralisches. aber ich finde schade, wenn du dich damit kaputt machst. ich wünsche dir alles gute auf deinem weg. liebe grüsse p

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      • RE: seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre tägli


        Na fein, das klingt doch alles ganz cool und easy - wo ist das Problem? Oder willst du 'ne Therapie machen für zigtausend Euro auf Kosten der Allgemeinheit?? Bist du das wert mit deiner tollen Einstellung?

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        • RE: seit 15 Jahren auf Drogen, davon 6 Jahre tägli


          Komisch, als ich deine Geschichte las, konnte ich mich in vielen Sachen wiederfinden. Mein Drogenkonsum ist zwar nicht so extrem, aber es gibt paralelen. Du scheinst wirklich verdammt hat zu Dir zu sein, wenn es keiner merkt. Bei mir ist es ähnlich. Du bist inteligent, Dir zu sagen was besser ist, würde dem "Eulen nach Athen" tragen gleichen. Ich wünsche Dir nur das Beste

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