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lebensgeschichte & therapien

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  • lebensgeschichte & therapien

    ich habe psychische probleme und versuche, diese durch therapien zu heilen. ich wurde 1967 geboren. in der pubertät war ich schüchtern und lernte keine freundin kennen. ich litt unter den ständigen streitereien meiner eltern. ich zog mich zurück und las täglich die bibel. plötzlich bekam ich schuldgefühle und nahm stimmen wahr, die zu mir sprachen. irgendwann ging es nicht mehr, und meine eltern holten den notfallarzt. dieser wies mich 1984 in eine klinik ein. nach 2 monaten ging es mir wieder besser und ich kam heim zu den eltern. doch der wunsch, nach einer beschäftigungstherapie tagsüber wurde abgelehnt vom psychiater. ich wartete auf die mittelschule, die in 1 monat beginnen würde. da ich nur eine wöchentliche psychotherapie hatte, und sonst daheim war, ging es nicht gut. die stimmen kamen wieder und die schuldgefühle. mein arzt wies mich in die klinik ein. dort hatte ich keine perspektive. es gab keinen plan, welche therapien ich machen sollte, und wie der wiedereinstieg in den alltag aussehen sollte. schliesslich sagte eine ergotherapeutin zu meiner mutter, ich solle eine schule machen, ich hätte sonst keine chance, gesund zu werden. meine eltern meldeten mich für eine berufswahlschule an. ich begann die schule, es ging gut, ich wurde aus der klinik entlassen, hatte weniger psychische probleme. das war nach etwa einem jahr klinik. in der klinik hatte ich 2 psychiater. allerdings kam ich in der therapie damals nicht voran. 1986 ging mein psychiater an einen anderen ort. er sagte mir, ich solle zu seinem nachfolger gehen. es war am ambulanten sozialpsychiatrischen dienst der klinik. dieser besprach mit mir meine kindheit, die sexualität, die familienverhältnisse usw. ich kam voran. ich machte auch noch 1 jahr eine maltherapie. 1988 hatte ich nach 4 jahren genug. ich wollte keine medikamente und keine psychiater mehr. ich beendete die therapie. 1989 schloss ich die handelsschule ab. ich hatte 2 kurze bürojobs. 1991-93 im büro, am selben job. ich erfuhr mobbing: ich wurde angeschrien, fertig gemacht, mir wurden fehler in die schuhe geschoben, die ich nicht gemacht hatte usw. mir wurde auf januar 1993 gekündigt. seit 1991 wohnte ich allein, und genoss es, den streitereien meiner eltern nicht mehr ausgesetzt zu sein. 1993 machte ich eine mehrmonatige reise, gefiehl mir sehr gut. ich arbeitete nachher ein jahr im lager, obwohl es mir nicht gefiehl. 1994 ging ich allein nach indien. ich verliebte mich in eine frau, sie sich nicht in mich. die armut in new delhi belastete mich. ich beschäftigte mich mit dem christentum und dem buddhismus. es sprachen wieder stimmen zu mir. ich landete schliesslich in einer klinik, war aber nur sehr kurz dort, weil meine schwester und ihr damaliger mann nach indien flogen und mich hinaus holten. ich wohnte kurze zeit wieder bei der mutter. der vater war bereits 1993 ausgezogen. ich konnte mehrere nächte nicht schlafen. sie kannte noch eine psychiaterin von der klinik und sagte, ich solle zu ihr gehen. mit dieser psychiaterin konnte ich gut reden, und bekam auch etwas medikamente. nach 1 monat ging es mir wieder besser. 1999 schaffte ich es wieder, im büro zu arbeiten, was mir besser gefällt. letztes jahr lernte ich über das internet frauen kennen. fragen über die sexualität wurden für mich wieder wichtiger. doch es war mir peinlich, mit meiner psychiaterin (bei der ich seit 1994 war, und bei der ich im oktober 2002 die therapie beenden werde) darüber zu reden. schliesslich schnupperte ich bei einem anderen psychiater, gestern. er schlug mir vor:
    - 1 jahr therapie
    - alle 7 oder 4 tage
    - bei therapiebeginnn ziele festlegen
    ich fand ihn etwas agressiv, fordernd. aber ich hatte schon mal (1986-88) so einen arzt, und es tat mir gut, denn ich kam vorwärts.
    wer hat erfahrungen mit psychiatern? wer hat schon mit einem psychiater therapieziele festgelegt? wie ging es?
    ich habe mit meiner psychiaterin heute abgemacht:
    - ich komme noch 2 x in die therapie, im september und oktober 2002
    - danach gehe ich zu dem psychiater, bei dem ich gestern schnupperte
    sie verstand meinen wunsch und akzeptierte es.
    ich habe stabilität (eigene wohnung, mehrjähriger job, genügend geld, habe kollegen). was mir fehlt, ist, auf frauen zugehen zu können. meine schüchternheit schritt für schritt überwinden zu können. das will ich in der neuen therapie besprechen. wer hat erfahrung mit psychiaterie, psychischen problemen und therapien? danke für jede antwort. liebe grüsse p


  • RE: lebensgeschichte & therapien


    lieber p!
    ich finde, du machst das sehr gut und ich wünsche dir gutes durchhalten und alles, alles gute!

    Kommentar


    • Therapeut


      Hallo P!

      Ich habe auch einige Erfahrungen mit Therapien gemacht, war in zwei Kiniken etc.

      Ich kann gut verstehen, daß Dich das verunsichert, daß der Therapeut sofort die Ziele festlegen möchte.
      Wenn man die nicht gleich weiß, kann man ja gemeinsam nach suchen...

      Aber ich würde mir da nicht allzuviele Gedanken drüber machen.
      Ich kenn das so, daß man drei Ziele festlegt und dann nach und nach diese Behandelt.

      Vielleicht nennst Du ihm erstmal zwei andere Ziele und sagst ihm, daß Du eines noch nicht ansprechen magst.

      Und falls er es trotzdem gleich wissen möchte, lass Dich nicht aus der Ruhe bringen.
      Er will es wahrscheinlich deswegen wissen, damit er sich ein besseres Bild von Dir und Deinem Leben machen kann. Und daß Du bei Deiner Kindheit Probleme mit dem Kennenlernen hast, ist nicht im geringsten Vewunderlich. Sag es ihm ruhig, denn die Stunde der Wahrheit wird irgendwann eh kommen, sag ich jetzt mal. Früher oder später mußt Du es ihm ja sagen, wenn Du das Thema behandeln lassen möchtest.
      Lass Dich von Deinem Weg nicht abbringen.
      Es ist Dein Leben und es ist toll, was Du bis jetzt schon geschafft hast.

      Liebe Grüße
      Macbeth

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      • RE: Therapeut


        Ich glaube du hast unheimlich tapfer durchgehalten und das über Jahre hinweg. Wenn du das alles geschafft hast und nun mit eingener Wohnung usw. gut klar kommst, dann wirst du alles andere auch schaffen. Alle, gesunde Menschen genauso, haben es nicht einfach den Märchenprinz/prinzessin zu finden. Aber man muss einfach an die Liebe glauben und ich garantiere dir, du brauchst dafür niemanden der dir hilft. Wenn die Liebe da ist, wirst du sie erkennen, deine Schüchternheit wird weg sein, dass Herzklopfen und die innere Freude wird dir einen eigenen Weg zeigen, da bin ich ganz ganz sicher. Ich wünsche dir super viel Glück Gruß S.

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