#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

BIDA (Bin ich der Arsch) ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • BIDA (Bin ich der Arsch) ?

    Moooin,

    ich hab mal ne Frage zu einer Lebenssituation bzgl. meines Freundeskreises und würde gerne Meinungen hören, ob mein Verhalten falsch ist bzw. ich ein Arsch in der Situation bin.

    Folgender Sachverhalt. Ich pflege nun schon eine sehr lange, freundschaftliche Beziehung zu 2 Dudes und einer Dame. Diese "Freundschaft" ist allerdings nur online. Wir haben uns vor Jahren kennengelernt und haben in der Zeit sehr viele Abende gemeinsame Onlineaktivitäten genossen. Hauptsächlich irgendwelche Spiele gezockt, gelabert, gelacht...

    Nun ist mir völlig klar, das nichts im Leben dauerhaft Bestand an. So auch unser Zockerquartett. Es wird mehr und mehr weniger was wir zocken, die Abende, in denen man gemeinsam zsm hockt und dieses Desinteresse meiner Freunde macht mich Wahnsinnig. Für mich sind diese Leute und auch die gemeinsame Zeit ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens.

    Einer der beiden Dudes hat sich schon komplett ausgeklinkt und ist nur mal da um "Hallo" zu sagen. Ich finds super schade aber ich komme damit zurecht. Wir haben auch unterschiedliche Interessen und er hat ne Gruppe Leute gefunden, mit denen er das ausleben kann (Spielegenre). Ist völlig fein.

    Mit der Dame hab ich zZt ein massives Kommunikationsproblem, weil sich 90% ihrer Kommunikation um ihre Arbeit dreht und dabei nichtmal um Sie. Meistens ist ihre Chefin Thema oder irgendwelche Kollegen, die niemand von uns kennt und jeden Tag wird intensiv berichtet. Ich hab ne sehr schmale Batterie für soziale Interaktion und Ihr schon gesagt, dass ich das Thema einfach nicht mehr hören kann, ihr das erklärt - "Aber ich erzähle dir doch von meinem Leben" - war die Reaktion. Das mag sein - aber ein 10minütiger Vortrag, warum ihrer Chefin irrationaler Rassismus vorgeworfen wird, weil ihre Firma neue Putzkräfte testet oder einstellt... Vermutlich bin ich hier der Arsch aber ich hab dafür einfach kein Interesse und es saugt einfach meine Social-Batterie super schnell leer. Dazu kommt dann, das wir immer wieder das gleiche Game spielen. Das fängt quasi alle 3 Monate von neuem an - jetzt auch schon mehrere Jahre. Und dort geht es kommunikativ ständig um ihre Probleme in dem Spiel. "Ich weiß jetzt nicht hier weiter", "Ich hab hier das und das Problem und kann es nicht lösen" ... Durchgehend. Nun ist es so, dass ich recht versiert in dem Spiel bin und ihr wahrscheinlich auch helfen könnte ich aber einfach keine Lust mehr hab - zumal ich auch eigene Probleme in dem Spiel hab, die ich lösen muss + der andere Dude vom Quartett, der noch da ist und das Game auch spielt, braucht noch viel mehr Hilfe. Und ich hab in der Vergangenheit so viel geholfen - teilweise hab ich Abende selbst garnichts gemacht und mich nur um die Probleme der Leute in dem Game gekümmert. Schwierig die Jahre hier in einen Absatz zu stecken ^^ ... Und das Ergebnis - ich bin jetzt nurnoch genervt und fühl mich ausgenutzt, während alles langsam zerbricht.

    Aber kommen wir zum letzten Dude in der Truppe. Er is FamilyDaddy und hat 2 Kinder im Schulalter. Das dieser Typ nicht so viel Zeit hat, ist völlig klar. Trotzdem trifft man ihn Online im Voicechat recht frequentiert. Und er ist dann da und schaut Filme, guckt Youtube Videos und Streams. Es ist für mich sehr schwer vorstellbar, dass man, wenn man Köpfhörer auf hat, ein Video konsumieren und gleichzeitig aktiv mit den Leuten im Voicechat interagieren kann. Bestätigt wirds dadurch, dass er teils garnich mitbekommt, wenn man mit ihm redet oder er kommunikationslos im Chat sitzt. Ist für mich das Equivalent zu "Am Handy tickern während des gemeinsamen Essens". Ich empfinde es als super respektlos und sein Verhalten als super egoistisch. Noch ein Beispiel um zu verdeutlichen, was ich meine: Ich seh ihn alleine im Voicechat sitzen - könnte mir vorstellen er sucht Gesellschaft. Ich geh zu ihm. Dann folgt der übliche Smalltalk "Wie gehts, alles gut?" etc... Er ist sehr kurz angebunden. Ich frag, was er macht. Er guckt geraden nen Film. 90Minuten vergehen in dem wir schweigende im Voice sitzen mit den Abschlussworten von ihm "Ich liebe solche Filme". Keine Ahnung - macht für mich keinen Sinn. Warum ins Voice, wenn er eh Filme guckt und warum nicht den Film ausmachen, wenn jemand im Voice dazu kommt? Ich fühl mich aufjedenfall dann nicht sehr wertgeschätzt und respektiert. Also, ist ja so auch kein Einzelfall. Ist ja der Standard. Und er ist auch übertrieben die Meckerziege. Man kann mit ihm nichts mehr spielen, was ihn nicht zu 100% überzeugt und wenn er sich darauf einlässt, dann wird die ganze Zeit alles schlechtgeredet. Selbst die vermeintlichen gemeinsamen Interessen werden zu einem Tagelangen Meckermarathon, wie schlecht oder scheiße das doch gerade ist, was wir hier spielen, weil irgendein Knopf nicht da ist, wo er ihn "programmiert" hätte oder "Früher war alles besser". Selbst bei sowas belanglosem wie mal ne halbe Stunde im Quartett "Stadt, Land, Fluss" zu spielen. Unmöglich ohne meckern oder komplette Demotivation.

    Ich weiß nich ... Ich hab soviel Zeit und Liebe in diese Leute gesteckt und hab nicht das Gefühl, etwas vergleichbares zurück zu bekommen. Dieser ganzer Prozess des Verfalls der Gruppe geht jetzt seid knapp einem Jahr und ich hab auch schon die Thematik angesprochen. Wohlmöglich reagiere ich über und "Bin Der Arsch" aber es verändert sich nichts - man geht nur mehr auseinander.

    Bin ich der Arsch? Bin ichs nicht? Wirds Zeit weiter zu ziehen? Sollte ich mich entschuldigen? Ich hab keine Ahnung und wäre über Meinungen dankbar.

    Grüße


  • Re: BIDA (Bin ich der Arsch) ?

    Hallo Selfish,

    leider ist es so, dass sich Freundschaften mit den Jahren in andere Richtungen entwickeln können, Ob Sie sich jetzt nicht korrekt verhalten, kann ich nicht beurteilen, ich weiß ja nicht in welcher Art und Ton Sie mir den 3 Freunden sprechen und auf welcher Ebene es möglich ist, dass Sie ihre Probleme mit jeder/jedem Einzelnen klären können.

    Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, dass Freundschaften in der virtuellen Welt, die sich bei Ihnen anscheinend hauptsächlich auf ein gemeinsames Spiel konzentieren, vielleicht auch nicht die Qualität einer Freundschaft haben, die man im realen Leben hat und das Bindeglied der Freundschaft nicht ein gemeinsames Spiel ist.

    Wie sieht es mit Ihren Freundschaften im realen Leben aus? Bemerken Sie hier vielleicht Unterschiede zu realen und virtuellen Freunden?
    Vielleicht kann Ihnen das in ihrer persönlichen Bewertung einer Freundschaft auch eine Hilfe sein.

    Viele Grüße

    Victoria


    Kommentar


    • Re: BIDA (Bin ich der Arsch) ?

      Hallo Selfish,

      leider ist es so, dass sich Freundschaften mit den Jahren in andere Richtungen entwickeln können, Ob Sie sich jetzt nicht korrekt verhalten, kann ich nicht beurteilen, ich weiß ja nicht in welcher Art und Ton Sie mir den 3 Freunden sprechen und auf welcher Ebene es möglich ist, dass Sie ihre Probleme mit jeder/jedem Einzelnen klären können.

      Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, dass Freundschaften in der virtuellen Welt, die sich bei Ihnen anscheinend hauptsächlich auf ein gemeinsames Spiel konzentieren, vielleicht auch nicht die Qualität einer Freundschaft haben, die man im realen Leben hat und das Bindeglied der Freundschaft nicht ein gemeinsames Spiel ist.

      Wie sieht es mit Ihren Freundschaften im realen Leben aus? Bemerken Sie hier vielleicht Unterschiede zu realen und virtuellen Freunden?
      Vielleicht kann Ihnen das in ihrer persönlichen Bewertung einer Freundschaft auch eine Hilfe sein.

      Viele Grüße

      Victoria

      Danke für die schnelle Reaktion =)

      Mir geht es im Grunde darum, ob es falsch von mir ist, so zu fühlen bzw. zu reagieren. Nicht ob mein Ton oder Aussagen falsch sind. Im Grunde bin ich recht ruhig, gelassen und bedacht - möchte meinen, mich nicht im Ton oder Wortwahl vergriffen zu haben. Aber Schultz von Thun hat ja schon verdeutlicht, dass Kommunikation nie so glasklar ist, wie meist persönlich angenommen.

      Das mit dem "einen Spiel" - verständlich, dass es so rüber kommt aber wir haben in den Jahren auch sehr viele andere Dinge unternommen. Das ist nur so unser, ich nenn es mal "Standard". Wir hatten viele gemeinsame Projekte die alle, ja ... nur virtuell waren aber teils sehr viele Leute verbunden haben. Damals waren solche Projekte immer Gruppensache. Nach ein paar Wochen wirds dann Arbeit, weil man ja auch ne gewisse Verantwortung trägt, wenn man Communityarbeit leistet und andere sich auf einen verlassen. Die Gruppenarbeit hab ich dann meist alleine übernommen und die Projekte, solange es ging und sinnvoll war, am Leben gehalten - alle waren Dankbar, weil niemand Lust hatte, sich weiter darum zu kümmern, nachdem die "Honeymoon Phase" vorüber war. Schwierig die ganze Vielfalt der Jahre hier greifbar zu formulieren.

      Ich bin früher umgezogen um meine Ausbildung zu machen. Jahre später bin ich dann wieder in die Heimat gezogen und hab jeglichen Anschluss zu meinem früheren Freundeskreis verloren und der "neue" in der neuen/alten Stadt war nichtmehr erreichbar. Kurz gesagt: Ich hab keinen, nicht virtuellen, Freundeskreis. Die Onlinefreunde, um die es hier geht, hatte ich aber auch schon während meiner Ausbildung und davor. Da war ich Mitte 20. Jetzt bin ich Ende 30. Natürlich bemesse ich diese "virtuelle" Freundschaft ganz anders - was aber verständlich ist, wenn man über ein Jahrzehnt bald täglich die Abende miteinander verbringt. Und daraus könnte man folgern, dass das auch meinem Gegenüber so ergeht. Und ich erachte den Prefix "Virtuell" oder "Online" auch nicht als Nachteil...

      Kommentar


      • Re: BIDA (Bin ich der Arsch) ?

        Hallo selfish,

        ich glaube, in Gemeinschaften gibt es meist immer den Einen, der alles zusammenhält. Da gibt es vermutlich keine Unterscheidung, ob es eine virtuelle oder reale Gemeinschaft ist. Eine gute Community funktioniert, wenn es die gibt, die gerne geben und die, die gerne patizipieren.

        Wenn der Gebende zufrieden damit ist, auch weil der Der oder Die ist, der quasi der Hauptansprechpartner ist, dann kann das gut funktionieren.
        Es kann sich aber ändern, wenn Er oder Sie sich in seiner Arbeit nicht entsprechend gewürdigt fühlt. Vielleicht ist bei Ihnen gerade so ein Moment, in welchen Sie diese Verbindung in Frage stellen.

        Vielleicht ist es aber auch ein Punkt, an dem Sie an ihren Freunden erkennen, dass es noch ein Leben neben dem virtuellen Leben gibt. Da sich Ihre Freundschaften auf einen rein virtuellen Freundeskreis beziehen, möchten Sie vielleicht, dass auch die anderen in diesem virtuellen Raum bleiben und das real stattfindende Leben in diesem Raum eine sekundäre Rolle spielt.

        Ich denke nicht, dass es falsch ist von Ihnen so zu fühlen oder zu denken, aber vielleicht würde es Ihnen helfen, wenn Sie versuchen auch im realen Leben Freundschaften zu knüpfen. Vielleicht würde es Ihnen gut tun, dort auch anzukommen, wo Sie jetzt leben.

        Viele Grüße

        Victoria

        Kommentar



        • Re: BIDA (Bin ich der Arsch) ?

          Online Kontakte zu pflegen ist auch kein Nachteil, es ist nur anders.
          Die Interaktion ist vollkommen unterschiedlich, es wird mehr in den anderen hineingedacht, deshalb ist klare Kommunikation noch wichtiger als im Realen.
          Leider ist es Online auch oft egoistischer, es ist einfach sich auszuklinken, auch nach Jahren, man muss nicht so viel erklären, wendet sich einfach anderem zu und der andere ist dann natürlich verletzt. Man holt sich was man braucht, z.B. von der Chefin erzählen und wenn der Zuhörer verständlicherweise keine Lust mehr drauf hat dann wird er halt noch warm gehalten bis ein anderer gefunden wird der das übernimmt, Probleme werden nicht sachlich ausdiskutiert sondern entweder überzogen oder aber man blockiert.

          Freundschaften gehen meist nach einer bestimmten Zeit auseinander, sie verlaufen sich, weil sich die Menschen verändern, manchmal kommt man wieder zusammen und oft wars das dann, das ist in beiden Welten der Fall.
          Normalerweise ist es nur so dass Freunde kommen und gehen, man findet neue wenn alte andere Wege gehen und das macht auch wieder vielen Probleme, neue Freunde zu finden und die Lücken zu füllen und ich denke das ist auch bei dir das Problem und macht dich dadurch letztendlich zum Hauptverlierer bei Auflösung virtueller Bande.

          Deine Denke ist vollkommen ok, klar denken andere darüber auch mal anders, aber du hast das Recht so zu denken und so zu reagieren weil es dich nun mal verletzt und das wahrscheinlich mehr als Menschen die nebenher noch viele weitere Kontakte haben und da ist dann die mangelnde Empathie deines Quartetts wirklich verletzend, aber leider auch schon fast Gang und Gäbe in der virtuellen Welt und auch immer mehr in der Realen.

          Kommentar

          Lädt...
          X