toll, dass es solche Foren gibt! Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich suche mit meinen Beschwerden seit einigen Wochen diverse Ärzte auf. Leider aber eben ohne richtigen Erfolg. Es scheint, als fehle auch Ihnen die "zündende Idee", wenn man das so nennen mag. Ich hoffe hier vielleicht jemanden zu finden, dessen Zustand, wenn auch nur entfernt, meinem ähnelt und der vielleicht schon des Rätsels Lösung gefunden hat. Mir geht es wirklich sehr schlecht (im Verhältnis zu "damals"). Kurz in Form von Stichpunkten meine Beschwerden:
- Pochen in Magen, Hals, langsam in die Ohren übergehend. Das in Form von "Anfällen". Anders kann ich das nicht beschreiben
- Damit einher geht das plötzliche Ermüden des gesamten Systems. Augen fallen zu, Herzschlag wird gefühlt langsamer aber deutlicher spürbar
- Kloß im Hals, gefühlt die Luftröhre betreffend, gefühlte Überproduktion an Schleim, häufiges Räuspern
- Leichter Druck auf Augen, Nebenhöhlen, Ohren
** Bis hier her treten die Symptome eigentlich immer gemeinsam oder in Folge voneinander auf. Und an ihnen leide ich auch am meisten. Zur Zeit seit 4 Wochen am Stück. Dazu gleich mehr**
- Sehr selten, aber ab und an (im Schnitt vielleicht alle 2 Monate), wache ich morgens normal auf, mir geht es gut, aber nach einigen Minuten kriege ich heftige Kopfschmerzen mit Übelkeit. Wie bei einem Kater.
- verspannte, harte Muskulatur, vor allem um den Nacken, zwischen Hals und Schulter, auch in die Brust übergehend
- (evtl. dadurch verursachte) halbseitige Kopfschmerzen im Hinterkopf, die gefühlt ins Auge strahlen. Massiere ich den Teil der verspannten Muskulatur oder übe Druck aus, wird der Kopfschmerz besser
- Stechen in der linken Brusthälfte irgendwo im Bereich der oberen Rippen, unterhalb des Schlüsselbeins. Das auch regelmäßig und ausschließlich an dieser Stelle
- Muskelschmerzen im rechten unteren Rücken, Stechen im rechten unteren Bauch. Dort gefühlt eher knapp unter der Haut als "tiefer" im Gewebe
Sodale. Das alles zusammen nimmt mir alles an Lebensqualität, wie ich sie bis vor 2 Jahren noch kannte. Ich hatte nie ernste Probleme. Immer mal kleinere Wehwehchen. Aber nichts, was mir Schlaf geraubt und ernsthafte Sorge geschenkt hat.
Der erste Anfall ereignete sich nach einem Fressgelage, das seinesgleichen sucht. Alles durcheinander und von allem mehr als genug. Danach direkt ins Bett und direkt ins Traumland. Mitten in der Nacht durch Pochen/Poltern in der Lunge/Magen, raufwandernd zum Hals, diesen zuschnürend und somit Atemnot aufgeschreckt. Nach Luft geschnappt. Lippen und Finger kribbelten. Keine Schmerzen. die folgenden Tage Blähbauch, Globusgefühl im Hals. Das hielt 3 Wochen an, bevor ich das erste mal mit diesen Beschwerden zum Arzt bin. Dieser wollte direkt eine Panendoskopie durchführen. Aus Sorge vor möglichen Konsequenzen eine zweite Meinung eingeholt. Diese besagte "Der Magen! Ganz klar! Pantoprazol!". Gesagt, getan. Nach 2 Wochen Pantoprazol waren die Beschwerden weitestgehend weg.
Nach einem halben Jahr ging es von vorn los. Diesmal aber nicht durch Aufschrecken. Sondern durch beim Einschlafen. Kam ich zur Ruhe, atmete ruhiger und langsamer, polterte es direkt gefühlt in der Luftröhre. Oder zitterte. Oder klopfte. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Das hindert am Einschlafen, da die Atmung in dem Sinne beeinflusst wird, dass sie auszusetzen scheint. Auch springt das Herz gefühlt in die Lunge. Keine Schmerzen!
Wieder zum Arzt. Diesmal: Magenspiegelung. Und tatsächlich: Leichte Gastritis, leichte Fehlfunktion des Schließmuskels. ABER: Kein Sodbrennen, keine Schmerzen. Nichts von den typischen Symptomen einer Gastritis. Nach einigen Tagen verschwanden die Symptome wieder.
Es wurde außerdem ein großes Blutbild und ein EKG gemacht. Blut ok. Werte gut. EKG ok. Ruhepuls von 65. Der Arzt sagte anhand meines EKG könne man sehen, dass ich ein sehr -vegetativer Mensch- sei!?
Nun sind all diese oben aufgeführten Beschwerden sei 4 Wochen(!) da und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich war beim HNO wegen des Schleims im Rachen. Alles top. "Ich bin positiv überrascht! Das sieht alles richtig gut aus!" sagt der Arzt.
Ich bin skeptisch. Ich habe keine Symptome der Gastritis. Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol, alles kein Thema. Keine Schmerzen. Kein Sodbrennen. Stuhl astrein (so astrein, wie Stuhl eben sein kann). Das lässt mich fast vermuten, dass es nur eine Nebenerscheinung einer anderen Ursache ist.
Ich male mir alles aus. Hirntumor, Krebsgeschwüre im Bereich der Lufröhre, verengte Gefäße, die zum Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können, ach, wasnichtalles! Die Sorge um meine Gesundheit ist seither ein ständiger Begleiter und ich tue natürlich das, was man nieniemals tun sollte. Ich google den ganzen Kram und beschäftige mich intensiv damit.
Meinen Stresslevel habe ich runtergefahren. Ich arbeite seit Wochen gar nicht mehr und wenn, extrem eingeschränkt (Meine berufliche Situation lässt das glücklicherweise(?) zu).
Ich bin von 20 Zigaretten am Tag auf 3 bis 4 runter. Ernähre mich so gesund es nur geht. Müsli früh, Brot mittags, frühabends Reis/Nudeln mit Gemüse. In diesem Zeitraum der Umstellung (seit nun 4 Wochen) wurden die Symptome schlimmer, statt besser. Mit Süßkram dann sogar wieder besser!?
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll... ein MRT verlangen? CT? Ärztemarathon? Ultraschall an Hals, Kehlkopf etc. wurde bereits gemacht. Natürlich alles in Ordnung. Lymphdrüsen leicht geschwollen. Aber das waren sie bei mir immer schon.
Ich würde gerne davon ausgehen, dass es sich psychisch manifestiert hat. Dass das alles psychosomatisch ist. Aber dafür sind die Symptome zu real und willkürlich.
Wache ich auch und mir geht es gut, bin ich überschwänglich vor Freude, tanze zu meiner Lieblingsmusik, albere rum. Nach ein paar Stunden kommt der ganze Kram wieder und ich bin am Boden zerstört. Meine Schwester unterstellte mir neulich schon ich werde langsam manisch.
So, ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben. Wer es bis hier her geschafft hat: DANKE! Über Tipps, Anstöße und beruhigende Worte würde ich mich freuen. Deute aber irgend etwas davon darauf hin, dass ich schleunigst und ganz fix weiterführende Untersuchungen vornehmen lassen sollte, bitte alarmiert mich. Meine Ärzte sind nämlich irgendwie nicht der Meinung man müsse die Beschwerden ernst nehmen, die ich habe...
Ganz liebe Grüße,
Stephan.
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