kurze Schilderung:
Mein Bruder ist seit ca. 5 Jahren Alkoholiker. Seit ca. 1,5 Jahren weiß ich endlich, wie viel er eigentlich wirklich trinkt. Und zwar 3 Flaschen Wodka am Tag!!! Das habe ich erfahren, als ich ihn das erste Mal ins Krankenhaus zum Entzug gebracht habe. Mittlerweile war er bestimmt 15 mal zum Entzug. Mal habe ich ihn ins Krankenhaus gefahren, mal seine Frau (er ist seit 7 Jahren verheiratet und hat ein Kind). Er trinkt seinen Wodka, legt sich ins Bett und schläft! Den ganzen Tag. Er steht nur auf, um sich weiteren Alkohol reinzukippen. Mit ihm reden, bringt gar nichts. Er geht zwar zum Entzug, aber macht keine Therapie, weil er es " ja selbst schafft". Wenn er es mal geschafft hat, dauert es ca. 4 Wochen, bis er rückfällig wird. Seine Frau ist schon ein paar Wochen ausgezogen zu ihrer Familie (Polen), aber wieder zurückgekommen. Dann ist sie zu ihrer Schwester nach England geflogen und mein Bruder ist zwei Wochen später besoffen hinterhergeflogen, um sie zurückzuholen. Dort ist er ins Delirium gefallen und musste vom Notarzt wieder zurückgeholt werden. Alles reden und drohen hilft nichts. Ich habe ihm schon gesagt, dass er mit meiner Hilfe nicht mehr rechnen kann (abgesehen davon, dass wir uns eigentlich seit frühester Kindheit nicht wirklich gut verstehen, ich aber immer wieder für ihn da bin). Er wird einfach nicht schlauer. Momentan ist es wieder so, dass er seit 14 Tagen durchsäuft und schläft und säuft und schläft und...... Gegessen hat er das letzte Mal vor drei Tagen was. Ich fühle mich so schuldig, weil ich ihm nicht helfen kann, weiß aber nicht was ich machen soll, zumal die Kliniken sagen, dass er von alleine kommen muss. Ich kann ihn also nicht zwangseinweisen, was eigentlich erforderlich wäre. WAS SOLL ICH TUN? Krass gesagt, wäre es für ihn das beste, wenn er einschlafen und nicht mehr aufwachen würde, weil ich ganz genau weiß, dass er keine Therapie machen wird. Hat jemand einen Tipp für mich? Suchthilfeberatung habe ich schon angerufen. Die sagen, wenn er nicht will hilft alles nicht. Ich solle ihn fallenlassen; das wäre das Einzige, was helfen würde.
Gruß, Tanni
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