#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Wer hat noch Erfahrung mit Heimdialyse?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Wer hat noch Erfahrung mit Heimdialyse?

    Hallo!

    Mein Vater war bis vor ein paar Monaten in der Klinik zur Dialyse ( 3 x wöchentlich). Dann wollte die Krankenkasse die Taxikosten nicht mehr übernehmen. Er sollte mit dem Sammeltransport in ein anderes Krankenhaus. Doch das wollte er nicht, weil er alle Ärzte in dem Krankenhaus hat.
    Nun haben sie sich von ihrem Arzt zur Heimdialyse überreden lassen. Meine Mutter wurde von einer Schwester über 2 Wochen angelernt. Jetzt machen sie die Dialyse jeden Tag über Nacht. Sie haben jetzt zwar tagsüber wieder mehr Zeit, aber nachts bleibt alles an meiner Mutter hängen. Fast jeden 2. Tag schlägt der Apparat Alarm, manchmal auch mehrmals pro Nacht. Meine Mutter muß dann immer nach der Ursache suchen, was natürlich viel Zeit in Anspruch nimmt. So hat sie nur wenig Schlaf und früh muß sie zeitig raus, weil vor dem Frühstück der Pflegedienst kommt, um meinen Vater zu spritzen. Er ist starker Diabetiker und die Zuckerwerte ändern sich manchmal fast stündlich. So war z.B. die Pflegeschwester vor dem Mittagessen da und hat gespritzt (Wert war 8,5). Dann haben sie normal gegessen. Während dem Mittagsnickerchen rutschte er dann in die Unterzuckerung ( Wert 1,2). Er schwitzte sehr stark und gab komische Geräusche von sich. Meine Mutter schaffte es mit aller Mühe, im Traubenzuckerlösung einzuflössen. Wir mußte ihn immer wieder anstoßen, weil er immer wegnicken wollte. Ich habe es zwar schon oft von ihr gehört, wie das ist, aber da war ich mit dabei und es war wirklich beängstigend. Der Notarzt war schon öfter bei uns zuhause, weil die Unterzuckerung oft in der Nacht kommt, wo es meine Mutter auch nicht gleich merkt.
    Hinzukommt, das mein Vater in unserer Umgebung der Einzige ist, wo Heimdialyse gemacht wird. Ist wohl neu. Viele haben das noch gar nicht gehört. So hat meine Mutter auch keinen Ansprechpartner, außer dem Arzt, mit dem sie sich mal austauschen könnte.

    Vielleicht liest jemand den Beitrag und hat auch Erfahrung mit sowas. Ist es bei Euch auch so schwierig?

    Vielen Dank schon mal
    LG Heike


  • Nachtrag


    Muß dazu schreiben, das es sich hier nicht um Blutwäsche handelt, sondern über die Nieren gespült wird.

    Kommentar


    • Re: Nachtrag


      Liebe Heike,
      bist Du sicher, dass über die Nieren gespült wird oder vielleicht über einen Katheter der in der Bauchdecke liegt. Eine Dialyse wird ja eigentlich gemacht, weil die Nieren nicht mehr arbeiten. Ich kenne diese Geräte, die eine Spüllösung erst in den Bauchraum einbringen und anschließend wieder ablaufen lassen. Das hat aber mit der Niere nichts zu tun.

      Wegen des Diabetes kommen mir auch die Werte ein wenig merkwürdig vor (Die Normalwerte liegen eigentlich zwischen 80mg/dl und 120mg/dl). Oder haben Deine Eltern ein Gerät, dass in mmol rechnet. Wenn die Blutzuckerwerte massiv schwanken, sollte evtl. eine Neueinstellung erfolgen. Hierzu wäre es sinnvoll in die Klinik zu gehen, bzw. wenigstens einen Diabetologen zu konsultieren.

      Wenn die Krankenkasse die Transportkosten ins Krankenhaus, bzw.die Dialysestation nicht mehr zahlen möchte, lasst Euch einen "Widerspruchsfähigen Bescheid" ausstellen. Üblicherweise überlegen sich die Sachbearbeiter die Angelegenheit noch mal gründlich, da ein solcher Bescheid eigentlich immer zur Folge hat, dass ein Widerspruch eingelegt wird, was für den SAchbearbeiter meist einen erheblichen Arbeitsmehraufwand bedeutet. Meiner Erfahrung nach, wird dieser Bescheid in den seltensten Fällen ausgestellt, sondern die Kosten dann doch genehmigt. Wichtig ist aber wirklich die Formulierung.

      Alles Gute für Euch
      Beate

      Kommentar


      • Re: Nachtrag


        Ja, Du hast Recht. Wird über die Bauchdecke gespült. Ich dachte nur, das es mit über die Niere geht, um sie zu unterstützen.

        Die Diabeteswerte werden in mmol gemessen. Mein Vater war auch schon 3 mal in der Klinik zur Neueinstellung. Allerdings immer mit 1 - 2 Jahren Abstand. Hatte nur kurzzeitig funktioniert und dann wieder nicht. Deshalb kommt jetzt auch 4 x am Tag die Pflegeschwester zum Spritzen. Doch auch das macht keinen großen Unterschied.
        Zu einem Diabetologen geht mein Vater 1 x im Monat.

        Wegen der Transportkosten hat meine Mutter auch schon Widerspruch eingelegt, der abgelehnt wurde.
        Daraufhin hat sie wieder Widerspruch eingelegt, sogar der Dialysearzt hat ein Schreiben mit eingebracht. Er meinte nur, bis ein Urteil gefällt wurde, könnte ein Jahr vergehen.

        Wo kriegt man denn als Laie die richtige Formulierung her?

        Bin für jeden Tip dankbar.

        LG Heike

        Kommentar



        • Re: Nachtrag


          eigentlich reicht schon die Formulierung "Widerspruchsfähiger Bescheid"

          Die Einstellung ist natürlich wegen der Dialyse problematisch. Habt Ihr den Ärzten schon mal erklärt, dass Euch die momentane Situation mit dem schwankenden Diabetes überfordert, das kann einem ja nur überfordern. Vielleicht wäre eine Insulinpumpe geeignet.Aber da kenne ich mich zu wenig aus.
          Liebe Grüße
          Beate

          Kommentar


          • Re: Nachtrag


            Die Einstellung hat schon nicht geklappt, als er noch nicht zur Dialyse mußte.
            Meine Mutter ist natürlich überfordert. Nicht nur, das sie mit meinem Vater zu allen Ärzten rennt(Augenarzt, da er auf einem Auge schon fast blind ist, evtl. Op), Diabetologe, Dialysezentrum, sondern sie hat selbst viele Arzttermine (Orthopäde, Physiotherapie). Vor kurzem wurde sie mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert. Hat sich zum Glück nicht bestätigt. Aber da gings schon los. Schnell wieder Dialyseplatz in der Klinik suchen, da die Heimdialyse nur meine Mutter bringt. Aufgrund der Zuckerschocks kann man meinen Vater über Nacht aber auch nicht allein lassen. Also ist er für eine Woche zu meiner Tante gezogen. Die Pflegeschwestern kamen dann dahin. Ich konnte da auch nicht viel helfen, da ich zwei kleine Kinder habe und auch nicht immer ein Auto hatte. Ansonsten bin ich vom Krankenhaus immer zu meiner Tante gependelt.
            Die Möglichkeit einer Insulinpumpe hat noch keiner erwähnt. Wie ist denn das? Wird die äußerlich angebracht oder eingesetzt. Meine Eltern wollen jede weitere OP vermeiden, da auch die Wunden sehr schwer heilen und immer wieder aufplatzen.
            Ich würde meiner Mutter so gern helfen, aber die nervenaufreibenden Termine kann ich ihr nur schwer abnehmen. Ich nehme sie manchmal mit zum Bummeln, oder sowas, um sie etwas abzulenken.

            Meine Mutter bereut es sehr, das sie sich auf die Heimdialyse eingelassen hat. Jetzt hat sie auch noch da eine große Verantwortung, nicht nur, das sie die Zuckerschocks kaum noch schlafen lassen. Mit einem Ohr ist sie immer wach und lauscht, ob es meinem Vater noch gut geht.

            Lange kann es so nicht mehr weitergehen.

            Trotzdem danke für Deine Antworten.

            LG Heike

            Kommentar


            • Re: Nachtrag


              Das ist natürlich verständlich. Deshalb haben wir Casemanager, die rundum beleuchten, ob es wirklich sinnvoll ist, jemand zu Hause zu versorgen. Es geht zwar bei uns um Beatmung, aber wir hätten niemanden nach Hause entlassen, wenn nur eine Person sich mit den Geräten auskennt.

              Ihr habt ein RiesenProblem, das sehe ich schon. Deine Mutter zerfleischt sich mit dem Gedanken, sie hat was falsch gemacht oder macht etwas falsch. Als erstes würde ich vorschlagen, holt die Beraterin,die Deine Mutter in das Dialysegerät eingewiesen hat und lasst euch alles erklären. Du, evtl. Deine Geschwister, alle,die einen engen Kontakt zu Deinen Eltern haben.

              In welcher Gegend wohnt Ihr denn? Besteht evtl. die Möglichkeit einen Casemanager zu Rate zu ziehen, der Euch hilft alles besser zur organisieren bzw. auch beim Kampf mit der Krankenkasse hilft. Evtl. gibt es ja eine Pflegeberatungsambulanz. Euer Pflegedienst weiß so etwas sicher, evtl. machen die das sogar selbst.

              Ganz wichtig ist es, für Deine Mutter Freiräume zu schaffen. Freiräume, die nur ihr gehören, in denen sie Deinen Vater gut aufgehoben weiß und wirklich etwas für sich (dann bloß nicht für den Haushalt) tun kann. Evtl. wäre es sinnvoll für Deine Eltern in ein betreutes Wohnen zu ziehen. Bei uns ist das so, dass die Leute eine eigene Wohnung auf dem Gelände des Pflegheims haben. Sie haben aber eine KLingel und können so jederzeit schnell Hilfe holen. Und je nachdem, wie der Heimvertrag abgeschlossen wird, erhält man die Hilfe. Das geht von:"wir wohnen dort nur" bis : wir erhalten unser Essen und unsere Pflege" Deine Mutter wäre nicht mehr alleine gelassen, es ist immer adäquate Hilfe da. Außerdem ist es üblicherweise so, dass durch den Einzug in das Betreute Wohnen ein Anspruch auf einen regulären Pflegeplatz entsteht, das heißt, sollte einmal eine Verschlecherung eintreten und der Betroffene einen Heimplatz benötigen, muss er nicht suchen, sondern er muss im Heim aufgenommen werden.

              Aber sag mir einfach mal, wo Du wohnst, ich kenne die Ausbilderin für Casemanager persönlich, ich würde sie dann fragen, ob sie in Deiner Gegend jemanden kennt. (ich habe nur eine Ausbildung für internes Casemanagement, das hilft Dir so nicht wirklich)

              Liebe Grüße
              Beate

              Kommentar



              • Was ist ein Casemanager?


                Was macht denn so ein Casemanager? Ich habe diesen Begriff noch nie gehört.
                Selbst wenn ich mich mit den Geräten auskennen würde, könnte ich meiner Mutter nicht helfen, da mein Vater ja über Nacht dranhängt und die Probleme auch immer mitten in der Nacht auftreten. Da bin ich ja nicht da. Klar, für den Ernstfall, das meine Mutter mal nicht verfügbar sein sollte, könnte es schon was nützen.

                Ich glaube auch nicht, das meine Eltern ins betreute Wohnen ziehen würden. Auch meine Mutter nicht. Aber ich spreche sie mal darauf an.

                Wir wohnen in der Nähe von Chemnitz.

                Kommentar


                • Re: Was ist ein Casemanager?


                  Ein Casemanager kümmert sich darum, dass die Leute optimal untergebracht und versorgt sind. Das kann zu Hause sein oder auch in einem Heim. Er plant alle möglichen Eventualitäten und steht auch nach der Planung und Ausführung für alle Fragen und Probleme zur Verfügung. Er soll einfach die Familien unterstützen um die kranken oder pflegebedürftigen Angehörigen optimal zu versorgen.

                  Ich dachte einfach, es hilft Deiner Mutter, zu wissen, im Zweifelsfall kennt sich noch jemand mit den Geräten aus. Es würde ihr sicher eine Menge Druck nehmen.

                  Das betreute Wohnen war nur so eine Idee. Ich werde mal mit der Ausbilderin reden, ob sie einen Casemanager in Deiner Gegend kennt. Morgen sehe ich sie wieder.

                  Liebe Grüße
                  Beate

                  Kommentar


                  • Re: Was ist ein Casemanager?


                    Zahlt das die Krankenkasse oder die Betroffenen?

                    Vielen Dank schon mal für Deine Mühe.

                    LG Heike

                    Kommentar



                    • Re: Was ist ein Casemanager?


                      das kostet normalerweise nichts

                      Kommentar


                      • Nachtrag


                        so ich habe mich drum gekümmert, ich melde mich sowie ich was weiß bei Dir per PN.

                        Liebe Grüße
                        Beate

                        Kommentar


                        • Re: Nachtrag


                          Habe die PN erhalten und danke Dir vielmals für Deine Mühe.

                          LG Heike

                          Kommentar


                          • Re: Nachtrag


                            na gerne doch

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X