ich bin 35 Jahre, werde Ende diesen Jahres 36. Bei meinem Partner (34) und mir besteht seit 2014 Kinderwunsch, seit Dezember 2014 "üben" wir. Ich habe nie hormonell verhütet und hatte bis Anfang 2013 relativ konstante Zyklen von 30 Tagen, seither Zyklen von 25 - 29 Tagen. Ultraschall und Abstriche immer Normalbefunde. Im Mai 2015 am 12 Zyklustag ein Follikel mit 1,5 cm im US sichtbar.
Allerdings leide ich seit meine 29 Lebensjahr unter mehr oder weniger stark ausgeprägten PMS-Symptomen ab Zyklusmitte: Brustspannen mit Größenzunahme der Brüste, Müdigkeit, Heißhunger auf Süßes bzw. allgemein gesteigerter Appetit, leichte nächtliche Schweissausbrüche (ca. 2-4 Tage vor Einsetzen der Menstruation), Schwindel, teilweise verschlechterter Stimmung kurz vor Einsetzen der Periode.
Mein, leider etwas ausführlicher, unerfüllter Kinderwunschweg bis heute:
Bei einer hormonellen Blutuntersuchung am 21. Zyklustag (nachdem Follikel 1,5 cm im US am 12. ZT gesichtet wurde), die meine ehemalige Frauenärztin im Mai 2015 durchgeführt hat, waren alle relevanten Werte FSH, DHEAS, Progesteron, LH, ... lt. der Ärztin im Normbereich, auf eine weitere BE an einem anderen Zyklustag wurde verzichtet. Der AMH-Wert wurde nicht bestimmt. Auffällig waren der Nüchtern-Blutzucker mit 99 mg/dl und der TSH-Wert mit 2,2 mU/l.
Am 09.04.2015 wurde die Schilddrüse bereits bei einem Endokrinologen untersucht, mit dem Ergebnis einer euthyreoten Stoffwechsellage bei normalgroßer Schilddrüse, TSH bei 1,56 mU/l, Freies T-3 4,18; Freies T-4 15,1; unauffällige Schilddrüsenantikörper.
Ein Vitamin-D-Mangel wurde festgestellt und wird mit Dekristol 20.000 1 Kps. pro Woche behandelt.
Aufgrund des TSH-Wertes bei der Gynäkologin hat mir der Endokrinologe im Juni L-Thyroxin 25 µg + 150 µg Jod täglich verordnet. Außerdem wurde ebenfalls im Juni ein Oraler Glukosetoleranztest wegen des erhöhten Nüchtern-BZ durchgeführt, mit unauffälligem Ergebnis, eine Insulinresistenz liegt nicht vor.
Im Juni 2015 + August 2015 erhielt ich bei der Gynäkologin Varizellen-/ + MMR-Impfungen um im Falle einer Schwangerschaft einen optimalen Impfschutz zu haben. Es wurde uns geraten mit dem "Üben" 8 Wochen zu pausieren, was wir auch taten.
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Im Juni 2015 ließ mein Partner auf Wunsch der Gynäkologin ein Spermiogramm anfertigen, es wurde leider noch nach alten WHO-Kriterien bewertet:
Volumen: 6,0 - Normwert: 2-6 ml
pH-Wert: 9 - Normwert: 7,2 - 8
Spermienkonzentration: 11 200 000 - Normwert: >20 (Mio/ml)
Gesamt-Spermienzahl: 67 200 000 - Normwert: > 40 (Mio/ml)
Mobilität: a. Schnelle Progression 10 %, b. Langsame Progression 30 %, c. keine Progression 30 %, Tote 30 % - Normwert: >50 % (a+b)
Vitalität: 70 % - Normwert: >50 % (a+b+c)
Der Urologe sagt, dass dieses Spermiogramm für eine künstliche Befruchtung ausreichen würde, auf normalem Wege würde es schwer werden eine Schwangerschaft zu erzielen. Wir waren sehr enttäuscht und machen uns seither wenig Hoffnung auf eine spontane Schwangerschaft.
Im Februar 2016 suchte meine Freund einen anderen Urologen auf um ein Kontroll-SG anfertigen zu lassen (wird angefertigt im März 2016). Der Urologe schaute sich das alte SG an und sagte, dass man mit diesem SG auf natürlichem Wege eine Schwangerschaft erzielen kann, da es nach den neuen WHO-Kriterien der Norm entsprechen würde. Mein Partner schöpft nun wieder neue Hoffnung und es geht ihm seit der Aussage des neuen Urologen nun auch besser, da er nun nicht die "Schuld" am unerfüllten KiWu bei sich sucht.
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Von Mai bis Oktober nahm ich Agnes Castus in einer leichten Potenz, allerdings durchgängig. Dadurch besserte sich mein PMS merklich, die Gynäkologin meinte es könne nicht schaden. Nach Absetzen des Mönchspfeffers im Oktober 2015, war meine Periode im November 2015 am 31. Zyklustag noch nicht eingetreten, zwei Schwangerschaft-Frühtests ergaben jeweils einen Hauch von einer zweiten Linie, zwei Clearblue-Tests am 33. Zyklustag ergaben eindeutig "Nicht schwanger". Da ich beunruhigt war (meine Periode hatte sich in den letzten Jahren noch nie so deutlich verspätet) und zudem meine Frauenärztin im Urlaub war, suchte ich am WE eine Gynäkologische Notfallpraxis auf. Der Arzt stellte eine gut aufgebaute Schleimhaut fest, eine Blutung würde bald eintreten (die Menstruation setzte letztendlich am 35. ZT Abends ein). Zudem diagnostizierte er mir aufgrund vieler perlschnurartig aufgereihter Follikel in den Eierstöcken ein PCO-Syndrom. Nachdem ich ihm von unserem unerfüllten Kinderwunsch und den vorangegangen Untersuchungsergebnissen erzählte, bestellte mich der Gynäkologe am 6 Zyklustag zu einer HSG-Untersuchung unter Röntgenkontrolle ein. Ergebnis unauffällig, beide Eileiter durchgängig. Wegen dem vermuteten PCO-Syndrom verordnete er mir Metformin 850 mg 2x 1 Tbl. täglich die ich seither nehme.
Ein Ultraschall im Dezember 2015 ergab weniger Follikel in den Eierstöcken im Vergleich zu November, der Gynäkologe zeigte sich zufrieden mit der Wirkung des Metformins. Der neue Gynäkologe stellte mir auch ein Rezept für Clomifen 50 mg aus, das ich jeweils vom 3 - 7 ZT 1x täglich nehmen soll, unter US-Kontrolle am 10 ZT. Bisher konnte ich mich aber zur Anwendung des Clomifens noch nicht durchringen da ich Angst vor den Nebenwirkungen habe, aufgrund des sowieso schon ausgeprägten PMS.
Im Januar 2016 wurde an ZT 11 erneut geschallt, es war lediglich ein wachsender Leitfollikel zu sehen, der Eisprung wurde ca. auf den 14 ZT datiert, tatsächlich zeigte der Ovulationstest erst am 16 ZT positiv an. Ungeschützten Verkehr hatten wir am 13, 14,15 und 17 ZT. Ein stattgefundener ES wurde per BE vom Gynäkologen bestätigt. Am 28. ZT setzte die Perioden ein, seit gestern (27 ZT) habe ich wieder meine Periode.
Mittlerweile geht es mir psychisch nicht gut wegen dem unerfüllten Kinderwunsch und ich weiß auch nicht welche Ursachen zu Grunde liegen könnten. Lt. der alten Gynäkologin müsste es eigentlich klappen, von PCO war nie die Rede, immer wenn ich Ovulationstests benutzt habe, zeigten diese auch einen LH-Anstieg an, wenn auch meist erst zwischen ZT 15./17 bei o.g. Zykluslänge. Im November war ich dann sehr überrascht von der Diagnose des neuen Gynäkologen: PCO, zumal ich keine Insulinresistenz, keine Akne, kein Übergewicht oder ungewöhnliche Körperbehaarung habe. Lediglich mit Haarausfall hatte ich in den Monaten September - Dezember 2015 leichte Probleme.
Meine Fragen an Sie:
Könnte das Absetzen des Mönchspfeffers für den verlängerten Zyklus im Oktober/November 2015 und für die vielen Follikel in den Eierstöcken verantwortlich gewesen sein? Oder tritt ein PCO von einem Zyklus auf den nächsten auf? Wie bereits erwähnt, bei den vorherigen Vorsorgeuntersuchungen bei der alten Frauenarztpraxis in halbjährlichen Abständen wurde das Ultraschallbild immer als normal/unauffällig befundet, es wurden nie polyzystische Ovarien festgestellt. Kann ich mit den relativen späten Eisprüngen an ZT 15-17 und der nachfolgenden Zyklushälfte von ca. 10-12 Tagen (eher unter 12 Tagen, nie unter 10) schwanger werden oder liegt bereits eine Follikelreifungsstörung vor? Kann das PMS die Befruchtung erschweren?
Meine große Angst ist, dass mit 35 die Fruchtbarkeit abnimmt und ich vielleicht schon einen schlechten AMH-Wert habe und deshalb keine Schwangerschaft eintritt (ich habe von meinem 16 - 34 Lj. geraucht). Zudem habe ich auch einen fordernden Beruf im sozialen Bereich mit wechselnden- und Wochenendschichten, ebenso mein Partner. Ruhiger angehen lassen und gemeinsame Wochenenden sind eher die Ausnahme, was natürlich dem Kinderwunsch nicht förderlich ist.
Ich merke, wie ich mich zunehmend unter Druck setze, bei Schwangerschaftverkündigungen von Freunden, Verwandten und sogar nur Bekannten kann ich mich nicht mehr einfach nur mitfreuen, wie es sonst immer der Fall war, sondern ich bemerke wie es innerlich fast schon ein Gefühl von Neid bei mir auslöst.
Zum Glück unterstützt mein Partner mich sehr und scheut sich auch nicht vor den urologischen Untersuchungen und anderen notwendigen Untersuchungen, mittlerweile beginnt der KiWu aber unsere Partnerschaft zu belastet, vor allem weil ich immer sehr geknickt bin wenn meine Menstruation einsetzt.
Als nächsten Schritt hat mir der neue Gynäkologe eine Überweisung für eine Kinderwunschpraxis ausgestellt.
Entschuldigen Sie bitte den wirklich ausführlichen Text, ich hoffe aber dadurch ist unsere Situation für Sie gut nachvollziehbar.
VG, Nijana
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