Sie haben mich sicher noch nicht vergessen (mit Gebärmutter- und Eierstockentzündung nach der Geburt im KH). Vorneweg: Sorry für den Roman, ist sozusagen "ein Notfall". Ich könnte Ihren Rat in der Notsituation noch einmal dringend gebrauchen. Wäre sehr nett, wenn Sie noch einmal Ihre ehrliche Meinung dazu geben könnten, weil ich dazu hier im KH den Chefarzt nicht so gerne fragen möchte.
Grob gesagt: Die letzten Tage sah es eher nach tot als lebendig aus - das klingt hart, aber ich bin realistisch, es war wirklich fast schon so - und ein Bekannter hat meinem Mann und mir deshalb empfohlen, mich in eine Uniklinik verlegen zu lassen, weil man sich dort vielleicht interdisziplinär besser verständigt (Infektiologen, Hygieniker usw). und mehr "erreicht" werden kann. Es sieht seit heute endlich besser aus und nun wollte ich die Meinung eines "Unparteiischen", der hier nicht arbeitet und trotzdem Ahnung von Gynäkologie und Medizin überhaupt hat und da fielen Sie mir wieder ein =)
Ich erläutere mal die Lage und vielleicht können Sie mir ja einen Rat geben, ob ich nun bleiben soll oder mich tatsächlich verlegen lassen soll oder vielleicht fällt Ihnen ja noch etwas ganz anderes ein. Bin für alle Ideen dankbar!
Dazu muss ich über den Horror der letzten paar Tage noch einmal ausholen (der jetzt vielleicht endlich ein Ende nimmt): Das mittlerweile 2.Antibiotikum hatte leider auch nicht angeschlagen. Der Chefarzt hier ist wirklich gut und sehr bemüht. Er kam sogar gestern am Sonntag zur Visite zu mir. Ich will den Ärzten die Kompetenz hier nicht absprechen, aber sie waren mit ihrem Latein am Ende, das hat man gemerkt. Denn das Antibiogramm hat keine Resistenzen ergeben und der Abstrich (sie haben noch einmal einen gemacht) Streptokokken, E.Coli und Enterokokken ergeben, wogegen das Antibiotikum (Claforan intravenös in Höchstdosis 12mg täglich + Aminoglykoside) aber laut Ärzten helfen muss. Heute ist der erste Tag mit Besserung. Bis gestern ging es mir besch.....: Trotz 3 Mal täglich Ibuprofen 800 Unterleibsschmerzen, ab nachts um 03:00 Uhr hat die Ibu aufgehört zu wirken und ich habe kein Auge zugemacht, sobald die Ibu nachgelassen hat 38.5 Fieber, Schmierblutungen, jede Nacht übergeben - warum das Erbrechen, weiß irgendwie keiner hier - Magen wäre nach der letzten Untersuchung i.O. gewesen. Milchfluss ist mittlerweile so gut wie versiegt - bin unendlich traurig darüber, aber ich weiß, dass es jetzt nicht wichtig ist - die Ärzte meinten, das wäre ein "Schutzmechanismus" meines Körpers, der für Stillen jetzt keine Energie mehr hat. Die Entzündungswerte waren außerdem nach wie vor sehr hoch. Deshalb waren die Ärzte kurz davor, mich mit Verdacht auf Sepsis auf die Intensivstation zu legen. Geben mir jetzt jeden Morgen 1/2 Std. vor dem Frühstück 1000µg Na-Selenit. Gestern Nachmittag fing es dann plötzlich an, dass das Fieber runterging, die Schmerzen weniger wurden. Nachdem mir jetzt jeden Tag Blut abgenommen wird, habe ich heute die Werte von gestern erhalten und sie sind erstmalig besser. Es könnte schon noch deutlich besser sein, aber es ist ein "Sprung" zu sehen, den ich ja körperlich auch merke (abgesehen davon, dass ich so gut wie gar keine Kraft mehr habe, geht es mir deutlich besser, sonst würde ich Ihnen jetzt auch nicht schreiben). Mit Ibu habe ich keine Schmerzen mehr (außer beim Laufen oder bei Druck auf den Unterleib) und nur noch 37.3. Das Ergebnis der Blutkultur kam auch heute: Zum Glück keine Bakterien gefunden, also wohl keine Sepsis. Ich gebe Ihnen mal noch das Blutbild von heute noch, in eckigen Klammern sind die Werte der letzten Tage (am weitesten links jeweils der Wert von gestern, am weitesten rechts der älteste Wert), damit man den "Sprung" sieht. Ich weiß, Sie können da aus der Ferne nicht groß helfen, aber vielleicht als Unabhängiger den Rat geben, jetzt doch hier zu bleiben oder zu gehen. Das KH an sich ist gut, der Chefarzt wie gesagt super und bemüht, demnach würde ich normalerweise nicht wechseln wollen, aber wenn es besser wäre, würde ich das natürlich tun. Mein Mann wäre für die Verlegung, wobei er nervlich so am Ende und in dauernder Angst ist, dass ich nicht weiß, ob das nicht eine Art "Panikreaktion" von ihm ist.
Hier die Blutwerte:
Blutzucker 75.6 mg/dl [70.8 / 87.2 / 82.2] (70-99)
Thrombozyten: 407 tsd/µl [422 / 430 / 422] (150-440)
Leukozyten: 13.1 tsd/µl [15.7 / 17.5 / 18.1] (4.00-11.00)+
Erythrozyten: 4.53 Mio/µl [4.21 / 4.39 / 4.27] (3.90-5.30)
Haemoglobin: 12.30 g/dl [12.11 / 12.45 / 12.88] (12.0-16.0)
Haematokrit: 40% [38 / 39 / 38] (36-47)
MCV: 92 fl [90 / 90 / 91] (82-103)
MCH: 31.4 pg/Ery [30.9 / 31.8 / 30.5] (28.0-34.0)
MCHC: 33.6 g/dl [33.5 / 33.7 / 34.1] (32.0-36.0)
Fibrinogen: 491 mg/dl [562 / 581 / 588] (160-400)+
Eisen (Serum): 64.7 µg/dl [59.1 / 60.9 / 57.7] (33.0-145.0)
Transferrin: 315 mg/dl [324 / 301 / 279] (200-360)
Serumkreatinin: 1.5 mg/dl [1.4 / 1.5 / 1.4] (0.6-1.5)
CRP: 24.0 mg/l [52.1 / 59.7 / 60.5] (kleiner 8,2)+
BSG: 31.7 mm/h [54.1 / 62.6 / 67.2] (10.0-20.0)+
PCT: 0.1 ng/ml [0.2 / 0.3 / 0.3] (kleiner 0.005)+
Interleukin-6: 9.6 pg/ml [10.2 / 11.3 / 11.5] (kleiner 10)
Meinen Sie, die Blutwerte und mein besseres Befinden sprechen dafür, dass das Antibiotikum jetzt endlich wirklich anschlägt? Würden Sie trotzdem in eine Uniklinik, die auch einen guten Ruf hat (wie gesagt, dieses KH hat aber keinen schlechten Ruf)??!!
Wäre Ihnen sehr dankbar für einen Rat und entschuldigen Sie meine lange Nachricht!
Halten Sie die Daumen weiterhin gedrückt! Der Chefarzt meinte heute wieder zu mir, ich habe sehr gute Chancen, weil meine Einstellung sehr positiv ist. Also schaffe ich das auch! =)
Viele Grüße und vielen, vielen Dank für die Hilfe!
Vanny C.
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