Ich wende mich an Sie, obwohl mein Problem eigentlich nur sehr halbwegs das Thema Kinderwunsch betrifft, habe allerdings von einer Bekannten gehört, dass Sie hier sehr gute Ratschläge geben und dachte mir, vielleicht können Sie mir in meiner ziemlich schwierigen Situation helfen. Ich muss leider ausholen, denn es ist momentan wirklich alles kompliziert.
Ich bin 33 Jahre alt und vor 14 Tagen nach 11 qualvollen Stunden Mutter des süßesten Mädchens der Welt geworden =) Obwohl die Kleine mit dem Köpfchen nach oben geschaut hat, habe ich es geschafft, nicht geschnitten zu werden ("nur" Abschürfungen). Habe allerdings da schon relativ viel Blut verloren, was dann so weitergehen sollte (gleich mehr dazu).
Nun muss ich dazu sagen, dass dies leider schon unser dritter "Anlauf" war, ich hatte vorher nämlich leider 2. Fehlgeburten (6. und 10. SSW), bei der 2. wegen langer, heftiger und schmerzhafter Blutungen eine Ausschabung. Das war eine harte Zeit und leider konnten wir auch die 3.SS nicht wirklich genießen, denn zuerst hatte ich wieder Blutungen, sollte dann viel liegen und bekam deshalb sogar Beschäftigungsverbot, um eine 3.FG zu vermeiden, als es dann Entwarnung gab, hieß es, es würde etwas nicht stimmen, das Köpfchen der kleinen Maus wäre zu klein. Das haben wir dann in der Klinik genau durchchecken lassen und es gab wieder Entwarnung, die ganzen Schocks saßen trotzdem bis zum Ende tief, auch wenn ich heute weiß, dass sie kerngesund ist. Dann ist es vielleicht noch wichtig zu wissen, dass ich jeweils nur mit Clomifen und Prolaktinsenker ss wurde, weil erhöhte männliche Hormone und Hyperprolaktinämie vorliegen.
Den Kinderwunsch betrifft mein Beitrag, weil wir es trotzdem gerne in einem Jahr noch einmal versuchen würden. Mein FA hat deshalb noch einmal meine Schilddrüsenwerte mitbestimmt, weil er meinte, vielleicht kämen die 2 FGen ja auch davon. Diese Werte gebe ich Ihnen gleich. Hier ergibt sich nämlich schon das erste Problem momentan, sie passen nämlich nicht.
Das zweite Problem im Moment, das eigentlich gerade "akuter" ist, ist, dass mein Wochenfluss selbst 8 Tage nach der Geburt immer noch kein bisschen weniger wurde, sondern nach wie vor hellrot ist und noch immer stärker als bei einer normalen Periode. Vor ein paar Tagen wurde es dann so schlimm, dass ich wirklich dachte, ich verblute gleich. Abgesehen davon ist mein Kreislauf immer schlechter geworden, dauernd Schwindel, Müdigkeit etc. Meine Hebamme hat sich das eine Zeit lang so angeschaut und meinte dann, ich sollte unbedingt zum FA. Dort war ich dann am Donnerstag. Er hat eine verzögerte Rückbildung der Gebärmutter festgestellt, aber keine Reste o.ä. Mein Blutdruck in der Praxis lag bei 85/60, Puls aber bei 95. Er hat dann noch Blut abgenommen und die SD eben gleich mitbestimmt, das Ergebnis würde ich Ihnen gerne schicken. Bitte erschrecken Sie nicht, so wie ich erschrocken bin:
Glucose: 95 mg/dl (70.0-102.0)
Thrombozyten: 501 tsd/µl (150-440) +
Leukozyten: 15.3 tsd/µl (4.00-11.0) +
Erythrozyten: 3.91 Mio/µl (3.90-5.30)
Haemoglobin: 8.40 g/dl (12.0-16.0) –
Haematokrit: 33% (36-47) –
Mittl.Ery-Volumen: 80 fl (82-103) –
MCH: 26.2 pg/Ery (28.0-34.0) –
MCHC: 26.1 g/dl (32.0-36.0) –
Ferritin: 12.5 µg/l (22.0-112.0) –
Eisen (Serum): 20.2 µg/dl (33.0-145.0) –
Magnesium (Serum): 0.76 nmol/l (0.75-1.10)
Transferrin: 398 mg/dl (200-360) +
CRP: 7.1 mg/l (kleiner 8,2 mg/l)
BSG: 41.2 mm/h (10.0-20.0) +
TSH: 0,08 ulE/ml (0.35-4.50) –
fT3: 7.72 pmol/l (3.90-6.70) +
fT4: 23.8 pmol/l (12.0-22.0) +
Daraufhin sieht seine "Therapie" so aus: Oxytocin, Buscopan und Ferro sanol duodenal Kapseln. Die Hebamme soll außerdem wieder öfter kommen und mir Übungen zeigen, Tees geben und den Wochenfluss auch genau beobachten. Am Dienstag soll ich wieder kommen, er möchte dann noch einmal die Blutwerte überprüfen und sich die Rückbildung noch einmal anschauen und dann weiterentscheiden. Er hat mir zur Sicherheit eine Überweisung ins KH mitgegeben, denn er meinte, wenn die Blutung über die Feiertage wieder schlimmer wird oder Schmerzen oder Fieber dazukommen, sollen wir sofort ins KH. Er meinte außerdem, ich sollte nur in Begleitung rausgehen. Die SD betrachtet er gerade als sekundär, wird sich aber darum kümmern.
Jetzt hätte ich ein paar Fragen:
1. Was halten Sie von dem miesen Blutbild und der "Therapie"?
2. Ist es wirklich so sekundär, die SD einzustellen? Und könnte das vielleicht verhindern, in Zukunft wieder FGen zu haben?
3. Ganz wichtig für meinen Mann: Im Moment versucht er mir mit der Kleinen ein bisschen Arbeit abzunehmen, weil mein Kreislauf einfach immer noch gar nicht passt. Er macht sich so Sorgen, dass ich ihm umkippe. Ich glaube es würde ihn beruhigen, wenn er ganz genau wüsste, wann er mich ins KH bringen soll bzw. ob es noch weitere "Anzeichen"/"Indikationen" gibt, wann wir fahren sollten?!
4. Ich stille voll - weshalb ich das Problem mit dem Oxytocin eigentlich gar nicht verstehe. Oxytocin und Buscopan gehen doch in die Muttermilch?! Und so starker Eisenmangel ist auch schlecht für die Kleine?! Muss ich jetzt abstillen? Davon hat mein FA nämlich gar nichts gesagt.... würde ich aber sehr ungerne tun - rein psychologisch gibt es für eine Mutter-Kind-Beziehung nichts Schöneres =)
Es tut mir sehr Leid, dass ich so viel geschrieben habe. Es ist einfach doof, wenn so etwas am Pfingstwochenende passiert, wo kein Arzt da ist....
Viele Grüße und danke! Sind etwas verzweifelt....
Vanny C.
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