Ich selbst hatte vor vier Jahren eine künstliche Befruchtung (ICSI), die nicht "funktionierte".
Ich kann diese Therapie/Behandlung nur eingeschränkt empfehlen, weil meine damalige Ehe daran als Auslöser scheiterte.
Ich hatte die Sache auf die leichte Schulter genommen, weil ich verzweifelt war, weil ich nicht "funktionierte". Daher sah ich die moderne Medizin als meinen Heilsbringer, der Erfolg verspricht.
Für eine künstliche Befruchtung muss man emotional/psychisch gerüstet sein. Und wenn ich "man" schreibe, dann meine ich beide Partner. Wenn man eine künstliche Befruchtung in Betracht zieht, ist man in der Regel nicht in einer stabilen Verfassung.
Ich finde es daher persönlich wichtig, dass man dafür Sorge trägt, psychologische Unterstützung zu bekommen. Auch sollte man sich mit dem Therapiezentrum, dem Arzt und der Aufklärung wohl fühlen. Denn der administrative Akt kommt nur belastend hinzu. Wie sieht es mit den Kosten/Versicherungen etc. aus?
Seit der Hormontherapie von damals hat sich mein Hormonhaushalt nicht mehr richtig reguliert. D.h. ich will nur darauf aufmerksam machen, das eine Behandlung Veränderungen mit sich ziehen kann, die man nicht vorher sehen kann. Auch war ich nicht auf den Misserfolg der Befruchtung vorbereitet, das hatte Depressionen zur Folge. Das alles muss nicht so sein, wenn man eine feste Partnerschaft hat, familiäre Unterstützung oder psychologische Hilfe, aber es kann.
Ich lebe derzeit wieder in einer Beziehung und mein Partner und ich versuchen seit anderthalb Jahren schwanger zu werden. Ist ja auch schon wieder eine Zeit...also habe ich mich damit beschäftigt, woran es denn eigentlich liegt. Bei mir wohl an meinem Denken! Und ich für mich bin zu dem Schluss gelangt, dass solange ich mich mit mir, meinem Partner und meinem eben "unvollkommenen" Körper, der nicht zu jeder Zeit fruchtbar ist, wohl fühle, ist es okay. Wenn ein Kind kommt, würde ich mich wahnsinnig freuen (und wie), wenn nicht, freue ich mich trotzdem ein gutes Leben zu haben, aber eben ohne den Druck "funktionieren" zu müssen.
Ich möchte niemandem Gelassenheit predigen, der sie gerade nicht hat. Aber der Weg einer künstlichen Befruchtung ist lang und steinig. Und ich freue mich für alle, bei denen es gut gegangen ist und für die es eine Lösung war!
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