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Schock vermeiden Aber wie?

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  • Schock vermeiden Aber wie?

    Hallo

    Bei uns ist etwas schreckliches passiert. Mein Mann ist am Sonntag zusammengebrochen. Er hat eine Hirnblutung. Ein geplatztes Aneurysma im Kopf.

    Er wird auf der Neurochirurgischen Intensivstation versorgt. Er liegt noch im Tiefschlaf. Soll heute evtl. geweckt werden. Ob er aufwacht weiß man aber nicht.

    Meine Frage ist. Wann nehme ich unseren 7 1/2 jährigen Sohn mit hin? Er will unbedingt zu Papa. Ich möchte ihn auf keinen Fall mit hin nehmen so lange er beatmet wird. Denn das wäre sicherlich nicht so schön für meinen Sohn.

    Ansonsten habe ich meinem Sohn alles erzählt. Wir reden ganz offen über das Thema. Er hat meinen Mann auch schon des öfteren im Krankenhaus gesehen mit einem Schlauch. Aber halt nicht mit so vielen. Und die Kopfwunde. Gut die ist abgedeckt. Dennoch sieht es nicht angenehm aus mit den ganzen Apparaten. Aber ich denke es ist super wichtig für beide, das ich ihn mit hin nehme. Nur wann?


    Wenn er jetzt noch im Koma liegt? Ja wie lange soll ich dann warten.? Ich weiß es einfach nicht. Mir wächst einfach alles über den Kopf und ich möchte das richtige tun.

    Danke

    wicky


  • RE: Schock vermeiden Aber wie?


    Hallo Wicky,
    zunächst einmal wünsche ich dir ganz viel Kraft, um mit deiner Situation fertig zu werden. Wird dein Mann es überstehen? Dann solltest du vielleicht tatsächlich noch warten, bis es ihm etwas besser geht. Wenn dein Sohn seinen Vati sehen will, solltest du ihn bereits zu Hause darauf vorbereiten, wie der Papa aussehen wird. Wenn die Situation kritisch ist, solltest du ihn auf alle Fälle nochmal seinen Papa sehen lassen, bevor es zu spät ist. Das wann musst du selber entscheiden, aber wenn der Kleine seinen Vati nicht mehr sieht, wird er dir das womöglich ewig nachtragen. Als mein Schwiegervater im Sterben lag, bin ich mit meiner Großen ins Krankenhaus, wir haben den Opa aber leider um ca 2 oder 3 Minuten verpasst, er war schon in der geistigen Welt. Kurz vorher war noch eine Krankenschwester bei ihm. Das tut mir immer noch weh, wenn ich daran denke, auch für meine Tochter war es ein Schreck, ihren Opa so zu sehen. Ich wünsche dir und vor allem deinen Mann alles Gute, und dass er es hoffentlich schafft, wieder ins Leben zurückzukommen. Sage deinem Sohn, dass es durchaus möglich ist, dass ihn der Papa hört, obwohl er schläft, und es nicht zeigen kann. Es gibt auch beim Koma sehr viele verschiedene Bewusstseinszustände, teilweise erinnern sich Komapatienten an Gespräche der versorgenden Krankenschwestern. Teilweise aber auch an gar nicht. Wenn man Schlaf als 1 und Tod als 100 werten würde, als Bewusstheitszustand, liegt Koma ungefähr zwischen 10 und 90. Und das sind auch nur Theorien bislang, deswegen kann man kaum voraussagen, was, und ob derjenige noch versteht. Es wäre aber für dein Kind ein noch größerer Schock, wenn er den Papa nicht mehr sieht, und auf einmal an ein Blumenbeet am Friedhof gehen muss. Dieser Zusammenhang ist leichter zu verstehen und verkraften, wenn er die Wahrheit kennt. Mein Kleiner versteht es nicht, weil wir auch der Meinung waren, dass er noch zu klein war, 4 beim Tod vom Opa. Alles Gute für Euch alle 3, drück dir die Daumen, dass dein Mann es schafft, und noch ganz viel Kraft für dich, in dieser schweren Zeit,
    Rochelle

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    • RE: Schock vermeiden Aber wie?


      Hallo,

      es gibt kein paientrezept für dieses problem.

      ersteinmal finde ich gut das sie offen mit ihrem kind darüber reden.

      haben sie die ärzte schon mal befragt, ob es möglich ist denn kleinen mit in die intensivstation zu nehmen? es ist nicht in jeder klinik möglich.
      eine möglichkeit ist es auch ein photo von ihrem mann zu machen und es ihren kind zu zeigen, sozusagen als vorbereitung, so können sie ihm erklären wozu die einzelnen schläuche sind. (essen, medikamente, beatmung, kateder etc.)

      wenn das kind soweit alles verstanden ha würde ich es dann mitnehmen auf die station, wohl dem kind auch sagen das es in das zimmer gehen kann wann es will und auch verlassen kann wann es will.

      bei meinem kleinen cousin war es so das er nicht mit ins krankenhaus genommen wurde und so davon (kindliche vorstellung) ausgegangen ist nach mehrmaligen vertrösten das der papa ja eh nicht mehr lebt. nun ist sein vater zuhause und er akzeptiert ihn nicht mehr.


      ich wünsche ihnen viel kraft und gesundheit

      gruß manuela

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      • RE: Schock vermeiden Aber wie?


        Ich glaube es ist gut, dass du ihm alles erzählt hast!!
        Denn dieses "Papi gehts gut - Getue" bringt keinem was. Da wäre die Gefahr eines Schocks viel größer, da ja nichts schlimmes erwartet wird.
        Ich denke wenn du ihm vorher alles erklärst und ihm auch nochmal sagst dass sein Papa wirklich nicht gut aussieht und er es sich gut überlegen soll dann ist es Ok wenn er mitdarf. Du musst natürlich dann danach viel Zeit für ihn haben und nochmal mit ihm drüber reden, außerdem würde ich nicht sehr lange bleiben.
        Klar ist es schwer für ihn aber ich denke es ist auch schlimm wenn er ihn nicht sehen darf und du sagst er sieht so schlimm aus etc. denn dann macht er sich vielleicht Vorstellungen die sogar schlimmer sind als die Wirklichkeit.
        Aber ich denke du kennst dein Kind am besten und kannst auch am besten entscheiden was zumutbar ist und was nicht.

        Ich wünsche euch das alles gut geht und viel Kraft, die wirst du bestimmt brauchen!

        Ganz liebe Grüße

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        • RE: Schock vermeiden Aber wie?


          Liebe Wicky,
          ich kann Deine Probleme sehr gut verstehen. Ich arbeite auf einer Fachabteilung für Menschen im Wachkoma und bei uns liegen auch zwei junge Familienväter.

          Kinder vertragen in der Beziehung einiges. Wenn Du den Kleinen (so klein ist er gar nicht mehr) vorbereitet hast, dann wird er mit der Situation umgehen lernen. Wenn Du ihn nicht mitnimmst, wird er vielleicht unberechtigterweise das Gefühl haben, Du verheimlichst ihm etwas. Kinder sind da sehr feinfühlig. Wenn Du sagst, Du möchtest ihn nicht mitnehmen, solange Dein Mann beatmet ist, dann muß ich Dir leider sagen, dass unter Umständen diese Zeit sehr lange sein kann. Wenn Du aber das Kind mitnimmst, kannst Du ihm unter Umständen eine ganze Menge Ängste nehmen.

          Tja und nicht unterschätzen würde ich auch die Wirkung, die der Besuch Deines Sohnes auf Deinen Mann haben könnte. Denn lass Dir aus meiner bescheidenen Erfahrung sagen, Komapatienten bekommen sehr viel mehr mit, als Außenstehende annehmen. Wenn es meine Familie wäre, würde ich die Beiden zusammenbringen und das relativ schnell. Du kannst ja mit dem Pflegepersonal reden, dass Dein Mann vielleicht ein wenig hergerichtet ist, man kann da schon einiges machen, um dem Kind die Situation zu erleichtern.

          Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Glück

          Liebe Grüße
          Beate

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          • RE: Schock vermeiden Aber wie?


            Hallo

            Erst mal vielen vielen Dank für die durchweg positiven Antworten. Bin erleichtert das alle das so sehen wie ich es heute gemacht habe. Meine Schwiegermutter meinte doch glatt ich soll ihm sagen Papa ist arbeiten oder in Urlaub. Hääää?



            Also ich habe es getan. Erst mal habe ich gestern noch unseren Kinderarzt angerufen, der auch einen sehr guten Ruf als Kinderpsychologe hat. Der hatte die gleiche Meinung wie ihr.

            Ich hatte bis dato schon ALLES erzählt. Und am gestrigen Abend fragte er mich ob er morgen (also heute) den Papa besuchen darf. Und in seinen Augen las ich sowas wie: Na, nu sag schon. Geht nicht oder? Papa ist gar nicht im Krankenhaus oder?

            Dieser Blick war erschütternd. Als ich sagte klar kannst Du mit... war er total erstaunt und fing sofort an wie wild zu fragen über alles und jedes was ihn dort erwarten könnte. Ich denke er wollte auch noch weiter von mir erklärt haben wie genau alles aussieht. Ich habe ihm alle Schläuche schon vorher erklärt. Die große Kopfwunde, das Beatmungsgerät. Die ca. 10 verschiedenen Flaschen die am Bett hängen und mit Schläuchen mit ihm verbunden sind. Zudem noch 5 andere Medikamente die durch so große Spritzen mit Schläuchen usw. in ihn führen. Alles habe ich erklärt. Aber auch lustiges. Das sein dicker Bauch langsam rauf und runter geht und er sicher innerlich lacht wenn wir drüber streichen. Eben alles.

            Heute war es dann soweit. Er hatte ganz vergessen was er als Hausaufgaben auf hatte so nervös war er. Seit Montag war er auch so weinerlich und unzufrieden. Er war sichtlich nervös als wir den Gang entlang gingen. Als wir um die Ecke kamen und er ihn erst einmal von weitem sah, ging sein Herz auf. Der Papa war wirklich da. Er blieb aber dann erst einmal am Ende des Bettes stehen. Ich fragte ob er hin möchte ihn streicheln. Nein. Dann sagte ich ob er sich auf den Hocker setzten möchte der stand an der Wand in Höhe seines Arms. Ja wollte er. Den habe ich dann ans Bett gezogen und er hat sich sofort hingesetzt, gefragt welche Zahl auf dem Monitor der Puls ist (er wollte sehen ob es stimmt was ich ihm berichtete.. das der Puls sich verändert wenn man mit ihm spricht oder ihn streichelt.) Als er es wußte rieb er die ganze Zeit seinen Arm und sagte Hallo Papa, ich war eben mit dem Hund im Wald. Mehr kam nicht raus. Aber er ließ ihn nicht mehr los.

            Meine Schwester hatte ihn mir hingebracht. Als wir rauskamen sagte sie sofort: Das ist ein anderes Kind jetzt. Er lachte, sprang rum und war fröhlich. Er ist heute abend friedlicher denn je eingeschlafen und ich bin super glücklich das ich das gemacht habe.

            Leider ist der Zustand meines Mannes noch unverändert. Das Kontroll CT gestern hat ergeben das sein Gehirn noch immer total angeschwollen ist. Man hat die Narkose noch vertieft.



            Drückt mit mir Daumen das es bald besser wird.



            Ich danke Euch und werde weiter berichten wenn ich die Kraft und die Zeit dazu habe. Zeit ist ziemlich knapp geworden, da ich nun von einer Hausfrau und Mutter und Ehefrau noch zur Geschäftsfrau werde. Mein Mann leitete eine Firma. Und das mache ich jetzt noch nebenbei. *schwitz*

            Es lenkt auf jeden Fall ab.

            Heute brauchte ich für die Steuer eine Bescheinigung aus der Klinik das mein Mann momentan nichts unterschreiben kann. Gibt es nicht. Nur über viele Umwege. Staatsanwaltschaft und Gerichte. Unglaublich. Wann soll ich das denn noch machen? Ich will ihn doch nicht entmündigen, ich will doch nur das die Steuererklärung läuft. Und wer weiß für was ich die Unterschrift noch alles brauche demnächst in der Firma.

            Bürokratie halt. *ärgerlich*

            Bis bald

            wicky

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            • RE: Schock vermeiden Aber wie?


              Hallo, ich finde du hast die richtige Entscheidung getroffen und das merkst du ja auch selbst an der Reaktion deines Kindes!:-)
              Er weiß jetzt wie es seinem Papa geht und ist bestimmt sehr erleichtert, wahrscheinlich hat er es sich viel schlimmer vorgestellt.
              Du hast es ja wirklich nicht leicht mit Hund,Kind und Firma und dann noch die Krankenhausbesuche.
              Ich wünsche euch viel Glück und hoffe das beste!
              Ihr schafft das zusammen:-)

              Liebe Grüße

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              • RE: Schock vermeiden Aber wie?


                Ja es ist nicht einfach. Aber der Hund ist nicht uns sondern meiner Schwester. Das würde mir wirlich noch fehlen jetzt. Mir reichen schon meine 2 Aquarien die ich zur Zeit ein bissel vernachlässige. Muß mal sehen ob ich am Wochenende dazu mal wieder 2 oder 3 Stündchen Zeit opfern kann.

                Hatte schon überlegt sie abzugeben. Aber dann ist mir auch gleich eingefallen das ich das nicht machen kann. Hängt Tim sehr dran an den Fischen, Fröschen, Garnelen und Schnecken. War ein Anflug einer blöden Idee. Aber man versucht erst einmal alles soweit wie möglich von einem weg zu schieben was zu viel ist.


                Mit der Firma habe ich wahrlich genug zu tun. Hoffe das man heute noch einmal ein Kontroll CT anordnet und das Ergebnis dieses Mal dann besser ist.



                Gruß Steffi

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                • RE: Schock vermeiden Aber wie?


                  Hallo Steffi,

                  mal ein Tip für die Aquarien dafür gibt es Futterautomaten die alle 14 Tage etwa nur aufgefüllt werden müssen, und bestimmte Bodenfilter die nur etwa jedes halbe Jahr gereinigt werden müssen, dann das richtige lich und eventuell co2 anlage um algen nur im gewissenmasse freiraum zu gönnen.
                  so musst du nur alle 14 tage mal 5min investieren für das futter und etwa jedeshalbe jahr das becken reinigen, ansonsten nur temperatur kontrollieren mit nem simplen blick und ob die filter arbeiten mehr nciht mehr.

                  auch dienen aquarien sehr zur beruhigen, man kann die fische in ihrer (zum größten teil) friedlichkeit beobachten. das kann ihnen streß nehmen dem kind, und wenn es ihr mann schafft und wieder nachhause kommt auch viel kraft geben, die werdet ihr alle brauchen.


                  wenn du die Firma zum besten leiten willst und auch die dinge die deinen mann Treffen jetzt im krankenhaus dann in der reha, dann solltest du deinen mann entmündgen lassen, dieses kann auch jederzeit wieder rückgängig gemacht werden, wenn er aufwacht und klar bei verstand ist, das erspart viel zeit die du für ihn ihren sohn und die firma benötigen kannst.

                  bis dahin alles gute manuela

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                  • RE: Schock vermeiden Aber wie?


                    Die Form des Entmüdigens, wie man sie früher kannte, gibt es heute nicht mehr. Aber sicherlich braucht der Mann momentan einen Betreuer. Und eine solche Betreuung wird von den Gerichten generell nur auf eine bestimmte Zeit festgelegt und muß gegebenenfalls erneuert werden.

                    Manchmal ist es hilfreich, bevor man einen Ratschlag erteilt, sich selbst erst mal richtig zu informieren. Ehe man falsche Ratschläge gibt, gibt man besser keine Ratschläge @Manuela

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                    • RE: Schock vermeiden Aber wie?


                      Hallo

                      Antrag auf Betreuung ist schon in Richtung Amtsgericht unterwegs. Brauche ich auch dringend um Unterschriftenberechtigt zu sein. Und das wird so weit ich weiß dann erst einmal für ein halbes Jahr bewilligt.



                      Aquarium braucht alle 2 Wochen ein Wasserwechsel.(ist ja kein Altwasserbecken) Das ist das einzige was mich aufhält. Füttern und Filter sind für mich keine Problem. Da meine Fische des öfteren aber Lebend- oder Tiefkühlfutter bekommen geht das mit einem Futterautomaten gar nicht. Da könnte ich höchstens die Welstabs reinschmeissen oder mal ein paar getrocknete Mückenlarven. Aber wie gesagt, das Füttern ist das geringste Problem.

                      Mein Sohn war gestern zum 2. Mal mit bei meinem Mann. Ging wie beim ersten Mal prima. Er meinte aber gestern zu mir das wenn der Papa wieder aufwacht am Montag oder Dienstag (dann will man die ersten Aufwachversuche starten) dann ist er am nächsten Wochenende wieder daheim. Mußte ihm dann erst noch einmal erklären das es noch lange dauern kann bis er wieder daheim ist. Aber auch das hat er schnell verstanden. War ok für ihn. Er verhält sich für ein Kind in dieser Situation normal. Er hat vorgestern Abend im Bett mal geweint. Aber ich denke auch das ist normal. Wir haben uns gegenseitig getröstet. Heute macht er einen Ausflug ins Sealife nach Königswinter. Er liebt ja Aquarien über alles. Wird bestimmt eine tolle Ablenkung für ihn.



                      Gruß wicky

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                      • RE: Schock vermeiden Aber wie?


                        hallo,

                        finde es gut das sie rückmeldungen geben.

                        klar ist das mit den aquarien so eine sache, aber ich habe immer nur 2 mal im jahr wasserwechsel gemacht, da wir die nöigen filter und bodenfilter hatten sowie co2 anlage. wenn wir urlaub machten haben wir immer futterautomaten benützt sowohl mit stix, trockenlarven und dieses blättrige futter, es ist keine ideal lösung, stimme ich ihnen zu, aber es geht.

                        weiterhin wünsche ich ihnen und ihrer familie viel kraft und viel gesundheit

                        gruß manuela

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