Da ist das mit den Masern kräftig danebengegangen. Was können die Kinder dafür?
Masernparties sind angewandte schwere Kindesmisshandlung.
Tödliche Masernfolge bei zwei Brüdern
Autoren: DDr.Wolfgang Maurer und Dr.Silvia Vieker
In seltenen Fällen, aber wohl bislang häufig nicht diagnostizirt, kann der kindliche Körper das Masernvirus nach Infektion nicht eliminieren und es entwickelt sich eine chronische Maserninfektion, die nach langer Phase ohne Krankheitszeichen in der SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) endet. Gegen SSPE gibt es nur experimentelle Therapien, die den sicheren Tod etwas hinauszögern. Dies gibt Gelegenheit sich in Würde von seinem Kind zu verabschieden.
Aus der Kinderklinik Gilead erhielten wir von Dr.med. Silvia Vieker folgende Information: (siehe auch: Vieker S et al Subacute Sclerosing Panencephalitis in two brothers. Neuropediatrics 2003;34:326-29 )
Die beiden Kinder wurden auf den Rat einer homöpathisch orientierten Kinderärztin nicht geimpft, da der ältere Junge als Kleinkind Neurodermitis hatte und diese evtl. durch eine Lebendimpfung wieder ausbrechen könnte!!. Die Eltern sind sehr differenziert und haben sich mit allen medizinischen Fragen ihrer Kinder sehr befasst (zu sehr??) und haben sich nach diesem Hinweis der Ärztin bewußt gegen eine MMR -Impfung entschlossen. Alle weiteren Imfungen sind regelhaft erfolgt. Der Vater hatte gemeinsam mit beiden Brüdern die Wildmaserninfektion 1999 durchgemacht.
2 Jahre nach der Maserninfektion zeigte Patient 1 zunehmende Verhaltensstörungen, schließlich erkannte er seine Eltern nicht mehr. Das Kind wurde stationär aufgenommen. Die Diagnose SSPE wurde durch eine intrathekale Masern-Antikörper Produktion bestätigt. Innerhalb von Wochen entwickelte das 7 jährige Kind Myoklonien und psychomotorische Krämpfe. Im Oktober 2003 befand sich das Kind in einem vegetativen Zustand ohne Bewusstsein.
Ein Jahr nach der Maserninfektion entwickelte der jüngere Bruder ein Aufmerksamkeits und Konzentrations Defizit. Bei Aufnahme des 5 jährigen zeigten sich im EEG typische Radermeckerkomplexe. Die Diagnose SSPE wurde aus dem Liquor bestätigt.
Klinisch entwickelte sich die Krankheit rasch progredient.
Die Familie hat noch einen jüngeren Sohn, der zum Zeitpunkt der Masernerkrankung noch nicht geboren war. Dieses Kind wurde mittlerweile gegen MMR geimpft und entwickelte als Rarität schwere Impfmasern mit einem encephalitischem Krankheitsbild. Dieses unterstreicht den Verdacht einer genetischen Komponente, die aber nicht nachgewiesen werden konnte. Alle 3 Kinder waren und sind bis dato ohne Hinweise für eine Immundefizienz.
Kommentar:
Eine bestehende Neurodermitis ist keine Kontraindikation bei MMR-Impfung. Der ärztliche Rat daher unzutreffend.
Die tragischen Folgen zwei dem Tod geweihte Kinder sind allerdings eine seltene Ausnahme. Möglicherweise besteht bei dieser Familie eine genetische Veranlagung, die eine Maserninfektion in Richtung SSPE treibt. Die schwere-im Vergleich zur Maserninfektion aber noch akzeptable- Impfreaktion des 3 Kindes dieser Familie unterstreicht mögliche genetische Faktoren.
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