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Scharlach->Penicillinallergie

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  • Scharlach->Penicillinallergie

    Hallo zusammen,

    als besorgter Vater eines 5 jährigen wollte ich mal schauen, ob es ähnliche Erfahrungsberichte gibt, einfach damit ich etwas ruhiger werde.

    Mein Sohn Marc (5 jahre) hatte bereits mit 3 Jahren 2x Scharlach innerhalb von 3 Wochen. Am Donnerstag den 09.09.2004 war er zu U9. Die Kinderärztin sah zwar dicke Mandeln und einen Ausschlag über den Leisten, aber da er sonst keine Symptome hatte, war niemand in Sorge. In der Nacht kam dann ein hohes Fieber (39,9) wie angeflogen. Am Nächsten Morgen (Freitag, 10.09.) machte unsere Kinderärztin dann einen Rachenabstrich, welcher Scharlach anzeigte. Er bekam dann Penicillin verabreicht. 2x 5ml pro Tag, 10 Tage lang. Das Fieber war nach 2 Tagen verschwunden und er war wieder der alte. Kein Hautauschlag mehr, keine Himbeerzunge. Vorgestern am Sonntag bekam er dann wieder etwas Fieber (39,5). Außerdem sahen seine Pohbacken aus wie verbrüt. Da er am Po und den Armen Neurodermitis hat (nicht sooo stark) habe ich das nicht mit dem Scharlach in Verbindung gebracht. Gestern morgen hat er dann seinen letzten Löffel Penicillin bekommen und ist mit meiner Frau zurück zum Kinderarzt. Mittlerweile hatte er auch Ausschlag im Gesicht und rieb sich die Augen wie verrückt. Die Kinderäztin diagnostizierte Penicillinallergie und verschrieb ein Antihistaminikum(Saft) sowie eine Creme gegen den Juckreiz. Weiterhin wurd eien Rachenabstrich ins Labor geschickt. Man sagte uns noch das der Ausschlag sich verschlimmern könnte bis das Penicillin abgebaut ist. Naja, das hat er auch gewaltig. Heute Nacht hatte er wieder hohes Fieber (40,5) und er sieht aus wie ein Streuselkuchen. Gesicht bis hinter die Ohren, Rumpf, Arme, Beine, Po, Hände, sogar die Füße zeigen rote Flecken. Zum Teil sind sie erhoben. Zum Teil nur millimeter groß zum Teil Cent groß. Oder auch größere zusammenhängende Flächen wie am Po oder auf den Wangen. Heute morgen bin ich dann nochmal zum Kinderarzt und man bat darum meinen Sohn nochmal zu sehen (wegen dem hohen Fieber). Der Scharlachabstrich ergab wohl nichts (positiv laut meiner Frau) und es wird weiterhin von einer Allergie ausgegangen. Lyell-Syndrom schloss die Kinderärztin aus.

    Meine Frage ist nun ob jemand sowas schon mal erlebt hat und mir darüber berichten kann. Sicher muß und will ich meiner Kinderärztin vertrauen, aber als liebender Vater ist es sehr schwer mir vorzustellen, daß eine Arzenimittelallergie sich schlimmer auswirkt als die Krankheit die vorher vorlag.

    Ich hoffe ich hab euch mit meiner langen Ausführung nicht genervt. Marc ist mein erstes und einziges Kind und man sagte mir schon das ich ein typische Erstlingsvater wäre. Da stehe ich auch zu, aber irgendwie macht mich die Sorge doch etwas fertig.

    Danke
    Michael Hartlef


  • RE: Scharlach->Penicillinallergie


    Hallo Michael,

    Deine Sorge ist doch normal und auf ihre Weise schoen zu lesen und darum zu wissen! Jeder Sohn, der einen Vater hat, der ihn liebt, kann sich glücklich schätzen. Dafür sollte man sich nie entschuldigen.
    Wenn Scharlach richtig diagnostiziert wurde (und daran zweifle ich nach Deinen Ausführungen eher nicht), sind Penicillin (und derivate) das Mittel der Wahl. Deine Beschreibung deutet schon auf eine Peni-Allergie hin. Genau beurteilen kann man dies aber nur, wenn man das Kind sieht und einen entsprechenden Allergie Test gekoppelt mit einem Blutbild vornimmt. Wenn es Deinem Sohn wieder besser geht, solltest Du dies noch nachholen lassen und er sollte einen Allergiepass bekommen, wenn sich der Verdacht bestätigt.
    Um Deine eigentliche Frage zu beantworten. Ja, ich habe schon mehrfach eine Arzneimittelallergie erlebt. Und falls dies nochmals auftritt, solltest Du nicht zögern, sofort auch einen Notarzt kommen zu lassen, da eine solche Reaktion ganz unterschiedliche - z.t. auch schlimme - verläufe haben kann.
    Falls es nicht besser wird, wird eine fenistil/prednisolonspritze unumgänglich sein. Sprich am besten mit der Ärztin darüber.
    Alles Gute für Eure Familie und Gute Besserung!

    MichaelH schrieb:
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    Hallo zusammen,

    als besorgter Vater eines 5 jährigen wollte ich mal schauen, ob es ähnliche Erfahrungsberichte gibt, einfach damit ich etwas ruhiger werde.

    Mein Sohn Marc (5 jahre) hatte bereits mit 3 Jahren 2x Scharlach innerhalb von 3 Wochen. Am Donnerstag den 09.09.2004 war er zu U9. Die Kinderärztin sah zwar dicke Mandeln und einen Ausschlag über den Leisten, aber da er sonst keine Symptome hatte, war niemand in Sorge. In der Nacht kam dann ein hohes Fieber (39,9) wie angeflogen. Am Nächsten Morgen (Freitag, 10.09.) machte unsere Kinderärztin dann einen Rachenabstrich, welcher Scharlach anzeigte. Er bekam dann Penicillin verabreicht. 2x 5ml pro Tag, 10 Tage lang. Das Fieber war nach 2 Tagen verschwunden und er war wieder der alte. Kein Hautauschlag mehr, keine Himbeerzunge. Vorgestern am Sonntag bekam er dann wieder etwas Fieber (39,5). Außerdem sahen seine Pohbacken aus wie verbrüt. Da er am Po und den Armen Neurodermitis hat (nicht sooo stark) habe ich das nicht mit dem S....

    Kommentar


    • RE: Scharlach->Penicillinallergie


      Ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen mit einer Penicillin-Allergie gemacht, möchte das Thema aber gerne von der anderen Seite ansprechen und kopiere zwei vormals veröffentliche Beiträge.

      1)...selbst wenn es zu einer Ansteckung gekommen sein sollte ..., ist es kein Grund zur Sorge, da Scharlach eine relativ harmlose Erkrankung ist, die ... bei weniger schweren Verläufen unter Beobachtung sogar ohne Antibiotikum auskommt.
      Scharlach ist meist nur selten ernst. Nur bei sehr gegen das Bakterium empfindlichen Kindern kann die Erkrankung zu Folgeerscheinungen (rheum. Fieber, Nieren- oder Herzbeschwerden etc.) führen.
      Scharlach wird oft auch, selbst wenn diagnostiziert, ohne Penicillin behandelt (dieses verkürzt die Krankheitsdauer und die Ansteckungsgefahr und - es wird lt. „Bundesseuchengesetz“ dann nicht „abgesondert“ gehalten). Scharlach ist übrigens jederzeit zu Rezidiven bereit, zumal es mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Scharlach-Erreger gibt (Viele Fachmediziner machen übrigens eine zu häufige AB-Gabe dafür verantwortlich...)
      Der Scharlachverlauf sollte trotzdem unbedingt im Auge behalten werden, denn unbehandelter Scharlach erfordert zeitlich ein wenig mehr Ruhe zur Rekonvaleszenz, Zwischen- und Nachsorge als ohne AB durchzustehender, damit man etwaige Komplikationen (MOE etc.) sofort behandeln kann.
      Viele Mediziner wollen die unterschiedlichsten Gründe dafür verantwortlich machen. In einfachen Worten:
      a) „...Rezidive sind oft der Fall, wenn das Penicillin zu früh abgesetzt wurde...“
      b) „...Immunität besteht nach der Krankheit nur, wenn kein Penicillin gegeben wurde (und immer nur gegen diesen einen Bakterientyp, eine erneute Infektion durch einen anderen Typ ist daher möglich)...“
      c) „...da es mindestens 3 (vielleicht sogar 5) verschiedene Scharlacherreger gibt, erkranken manche Kinder (bis zu 5%) mehrmals an Scharlach. Diese Zweiterkrankungen haben nichts damit zu tun, ob das Kind mit Penicillin behandelt wurde...“
      d) „...Bakterien lösen zwar zweifellos Scharlach aus, aber nur dasjenige Kind erkrankt daran, dessen Gesamtentwicklung die Bereitschaft zum spezifischen Krankheitsprozeß zulässt. Ein etwa durch sofortige Penicillingabe unterdrückter Scharlach kann sich nach wenigen Wochen wiederholen, u.U. sogar mehrmals...“
      e) „...ein Scharlach-Rezidiv tritt erfahrungsgemäß nach antibiotischer Behandlung wesentlich häufiger auf. Auch tritt nach Penicillinbehandlung bald eine „indirekte Resistenz“ auf; d.h. in den Mandeln siedeln andere Keime, die das Penicillin auflösen und den Streptokokken dadurch „Schützenhilfe“ leisten...“
      Das alles sind bisher immer mehr, aber unterlegte Vermutungen. Trotzdem sollte an eine penicillinfreie Behandlung gedacht werden.


      2) gleicher Inhalt:Tatsächlich bedeutet Scharlach heute kaum ein schwere Erkrankung und kann meist ohne Penicillin „durchstanden“ werden. Die gefürchteten Komplikationen wie Nierenentzündungen, rheumatisches Fieber etc. sind ziemlich selten geworden, auch wenn das Risiko in einigen Fällen besteht, wenn ein Kind „sehr empfindlich“ (ganz plump ausgedrückt) auf das jeweilige Bakterium reagiert. Andererseits ist es kein Ammenmärchen, sondern statistisch nachgewiesen, dass eine Scharlach-Erkrankung, die durch eine Penicillinbehandlung (auch wenn diese zur empfohlenen Dauer eingenommen wird; die Befürworter der AB machen oft ein „Aufflackern“ des Bakteriums dafür verantwortlich, dass das AB nicht bis zum Ende eingenommen wurde, wenn die Krankheit erneut ausbricht – das ist aber so nicht 100% richtig... ) abgeschwächt bzw. unterdrückt wird, innerhalb weniger Wochen viel öfter wiederkehrt als bei der „Durchmachung“ der Erkrankung. (Achtung: auch ein Kind, das ohne AB eine Scharlacherkrankung durchstanden hat, kann nach kurzer Zeit erneut erkranken – dann sind jedoch in den meisten Fällen neuartige Erreger verantwortlich).

      Richtig ist, dass eine Scharlacherkrankung, die ohne AB behandelt wird, eine regelmäßige Kontrolle beim behandelnden Arzt voraussetzen sollte, um die etwaigen Komplikationen im Griff zu halten. Dazu sollten eigentlich, insb. Bei Unsicherheiten, zwischendurch Herz- und auch Urinkontrollen gehören. Ein abschließender Rachenabstrich (in NRW glaube ich vorgeschrieben) gibt dann das grüne Licht für den „öffentlichen Verkehr“.

      Abtl A: Scharlach sowie seine gefürchteten Nachfolgekomplikationen sind durch Penicillin gut in den Griff zu bekommen! Auf ein Penicillin zu verzichten ist verantwortungslos! Außerdem sind die Kinder schnell wieder „fit“; zudem ist die Ansteckungsdauer gering und sie können nach kurzer Zeit wieder den KiGa/die Schule besuchen.

      Abtl B: Scharlach kann unter ärztlicher Kontrolle auf eine Penicillin-Therapie verzichten! Es handelt sich jedoch noch immer um eine Krankheit, die den Körper stark „abbauen“ lassen kann. Hat das Immunsystem aus eigener „Kraft“ – ohne äußere“Hilfsmittel“ mit dem jeweiligen Erreger zu „kämpfen“, dauert es erstens ein wenig länger, auch den „letzten“ Eindringling zu „besiegen“, man sollte dem Körper aus demselben Grund auch eine längere Rekonvaleszenz zugestehen.


      Ich hoffe auf vielzählige Beiträge, aber vor allem
      Gute Besserung Pépé

      Kommentar


      • RE: Scharlach->Penicillinallergie


        Hallo,

        ich kann sie beruhigen. Ich selbst hatte als Kind eine Penicillinallergie, diese ging mit starkem Ausschlag und Juckreiz von der Kopfhaut bis zu den Fußsohlen einher. Weiterhin hatte ich hohes Fieber über 40 Grad.
        Das Penicillin hatte ich aufgrund einer normalen Infektion bekommen, so dass die anschließende Allergie ebenfalls viel schlimmer war als die Krankheit selbst.
        Nun bin ich ein ganz normaler, gesunder, erwachsener Mensch :-)
        Ich hoffe, ich konnte sie damit ein wenig beruhigen.

        Gruß
        B. Elbrecht

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