Ich habe einen 3 1/2-jährigen Sohn: Er hat zur Zeit mal wieder extreme Wutausbrüche wegen Kleinigkeiten, manchmal weiß er sie nach dem Mittagsschlaf oder am nächsten Tag nicht mehr: Mamas gemalter Hai ist kein Hai, er wollte den Lichtschalter zuerst drücken, Socken anziehen dauert 30 Minuten, Mutter-Taubheit, die Milch sollte kalt sein und nicht warm, schlägt sich oft an (vornehmlich den Kopf), der Stuhl muß genau da stehen und nicht 1 cm daneben, fängt immer was Neues (Malen, Kneten, Bauen) an und läßt das andere dann stehen. Es ist jedesmal ein Kampf, wenn er schlafen soll (lese ihm immer eine Geschichte vor, wir haben feste Rituale). Ist aber sonst sehr kreativ, superlieb und kann auch mal 2 Stunden ganz konzentriert Legos spielen oder bauen. Ist oft sehr verständnisvoll, vergißt das aber dann schnell wieder. Hat ein wahnsinnig gutes Gedächtnis, schnelle Auffassungsgabe und einen großen Wortschatz (alledings noch Probleme mit sch und st und sp).
Na ja, wir dachten immer, das sind "Star-Allüren". Komme damit sonst auch ganz gut klar. Was mich schafft, sind die extremen Wutausbrüche in denen er auf mich losgeht, mich versucht zu beißen, kratzen oder irgendetwas nach mir zu schmeißen. Nach einer Weile harten Kampfes (ich trage ihn dann meistens in sein Zimmer, wenn es sein muß auch 5 mal, sagt er, er hätte sich beruhigt, nimmt mich in den Arm und sagt mir wie wahnsinnig lieb er mich hätte. Frage ich ihn dann, warum er so wütend war, bekomme ich als Antwort, er wisse es auch nicht. Er wurde noch nie geschlagen, hat nicht mal einen Klaps bekommen. Aber ich merke, dass meine Stimme oft lauter wird als ich will, da ich manchmal sonst keine Antwort von ihm erhalte.
Nun noch die Kurzfassung seiner Krankengeschichte. Er wurde in den letzten 3 Monaten an beiden Nieren operiert: Ureterabgangsstenose, eine Niere nur noch 16% Funktion. Kurz vor der ersten OP war ich mit Ihm das erste mal beim Heilpraktiker. Seitdem wird er mit einigen Komplexmitteln behandelt. Der Heilpraktiker hat sofort eine Anämie bei ihm festgestellt, die dann auch 2 Monate später durch das Krankenhaus bestätigt wurde. Habe den Eindruck, das es ihm durch die Mittelchen richtig gut geht (ist mir auch von seiner Umwelt gesagt worden) und er auch die OPs erstaunlich gut verkraftet hat. Nach 3 Tagen ist er jedesmal wieder rumgesprungen. Und je besser es ihm geht, desto mehr kommen seine Star-Allüren und die Wutausbrüche wieder.
Auf jeden Fall war der Heilpraktiker letzte Woche bei uns und hat mir bestätigt, dass er sich erstaunlich entwickelt hätte. Allerdings sagte er mir, daß er erste Anzeichen von ADS hätte. Ich habe natürlich gleich dagegengehalten und es nicht wahrhaben wollen. Das sind Trotzalter-Phasen, etc. Aber ich muß gestehen, daß ich mich dann genauer übers Internet mit ADS beschäftigt habe und zugeben muß, daß da wirklich Übereinstimmungen da sind. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Auf jeden Fall, bin ich durch das Forum im Medicine Worldwide auf viele Betroffene gestoßen und hoffe, daß mir jemand weiterhelfen kann.
Viele Grüße
tizian
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