meine Kleine hat vor kurzem die Diagnose ADS bekommen. Sie gehört in die Sparte der "Träumerle".
Nun bekommen wir schon Ergotherapie, einmal die Woche.
Aber wie geht es weiter? Es prallen so viele Meinungen aufeinander, dass ich als Mama nicht weiß, was ist richtig. Die Ergotherapeutin und Kinderpsychologin sind sich einig, dass die Ausprägung recht ordentlich ist. Sie hat einen IQ von 103, die Ergotherpeutin meint aber, wenn sie konzentrationstechnisch uneingeschränkt wäre, dann würde dieser sogar höher sein. Sie wird nun nächstes Jahr eingeschult und ich habe so meine Bedenken, weil bei den ersten Kontakten mit der Schule (Lehrer hospitierte bei Vorschule im Kiga, Kindergartengruppe war zudem zum Sportnachmittag in der Schule) meine Tochter bereits "auffällig" wurde. Sie träumte, bekam nicht mit, was gesagt wurde und folglich wurde zwischen Leherer und Erzieher diskutiert, auch ob eine Einschulung sinnvoll wäre. (Gesundheitsamt und Psychologin haben keine Bedenken)
Das Ding ist, ich habe der Erzieherin gesagt, sie soll bitte die Lehrer nicht mit dem Thema ADS konfrontieren, damit meine Tochter die gleichen Chancen hat, wie andere. Ich weiß nur nicht, inwiefern das umgesetzt wird.
Nun allerdings meinte die Ergotherapeutin, dass eine Medikation irgendwann sinnvoll sei. Die Psychologin bestätigte dies, aber wäre dafür erst zu warten wie der Einstieg in die Schule funktioniert. Ob die Probleme stärker werden oder gleich bleiben. Nur ist das Kind dann nicht in den Brunnen gefallen? Wenn in den ersten Wochen mehrfach diese Träumerei auffällt, sie trotz normaler Intelligenz nicht das leistet, was die Lehrer ertwarten? Ich setz mich oft mit ihr hin und übe mit ihr. Vorschulhefte für Konzentration. Das macht sie super. Zügig und auch richtig. Nach 30 Minuten ist es rum. Aber das ist ok. In der Gruppe aber, funktioniert es nicht. Zuviel Input durch andere. Reicht schon, wenn eine einen andersfarbigen Stift hat. Das lenkt sie so vom Stoff ab, dass sie die Aufgabenstellung vergisst oder überhört.
Ich bin einer Medikation gegenüber zwiegespalten. Einerseits denk ich, dass diese Tabletten nicht ohne sind, weil sie ja der BTM-Verordnung unterliegen, andererseits würde ich ihr ja einen Weg verwehren, der es ihr vielleicht leichter macht, am Unterricht teilzunehmen. Zudem ist ihre Frusttoleranz sehr niedrig. Sie wird nicht aggressiv, sie wird still und traurig und zweifelt an sich, denkt sie wäre dumm. Es kostet viel Zeit und Liebe, sie vom Gegenteil überzeugen zu können und aufzubauen, was durch Misserfolge da kaputt gegangen ist. Sie ist ehrgeizig und wissbegierig ohne Ende. Möchte wissen, warum sich die Erde dreht, die Sonne hell ist.. warum wir nicht von der Erde fallen, wenn sie sich doch dreht.. Sie vergisst aber viel.
Ist es verwerflich vor der Schule mit der Medikation zu beginnen? Damit sie einfach ohne Angst ran gehen kann? Damit sie ihre Fähigkeiten kennen lernt? Damit sie selbstbewusster werden kann? Ich weiß nicht, wie ich das mit ihrer Kinderärztin besprechen soll. Befürchte schräg angeschaut zu werden.. Aber die Testergebnisse liegen ihr vor... und in Sachen Aufmerksamkeit und Konzentration war sie unterdurchschnittlich..
Bitte, kann mir jemand helfen? Erfahrungen mitteilen...
Vielen Dank.
Gruß Bäumchen
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