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Beim 9jährigen Kind BMI 22 - Übergewicht?

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  • Beim 9jährigen Kind BMI 22 - Übergewicht?

    Guten Morgen...
    Ich wende mich heute mit einem etwas speziellen Problem an das Expertenteam. Der Sohn meines Lebensgefährten ist 9 Jahre alt. Er ist 147cm groß und wiegt derzeit 47 Kilo. Wir machen uns schon Sorgen um sein Wohlergehen, denn diese Kombination ergibt je nach Rechner (Internet) BMI-Werte um 22. Laut Tabelle ist das schon an der Grenze zwischen Übergewicht und starkem Übergewicht. Der Junge bekommt richtig Bauch und "Brüste", man sieht auch, dass es sich dabei um Fettmasse handelt.

    Man muss dazu sagen, dass er genau so viel (manchmal auch mehr) isst, wie wir Erwachsenen. Süßigkeiten an sich mag er zwar nicht, aber bei Kuchen und Eis kann er so richtig schön reinhauen. Nun haben wir ne Diskussion mit der Exfrau meines Partners. Sie meinte, sie hätte beim Arzt und bei einer Diabetesberaterin nachgefragt, und da hieß es, das wäre völlig normal, kein Grund zur Sorge, so lange der Junge normale Sachen isst, und sich nicht mit Süßigkeiten vollstopft. Nun wenn ich ehrlich bin, bin ich ganz anderer Meinung. Er ist körperlich nicht sonderlich aktiv, daher glaube ich auch nicht, dass er die empfohlenen 2.000 Kalorien am Tag essen müsste. Wenn er bei uns ist (alle 14 Tage übers WE), dann hockt er meist nur in seinem Zimmer und spielt mit seinem Nintendo. Vielleicht ne halbe Stunde Bewegung ist möglich, wenn er mit Papa Fußball spielen will. Das gestaltet sich allerdings so: Die beiden stehen sich gegenüber und spielen sich den Ball zu. Also kein großes Rennen, Laufen etc.

    Sein Speiseplan bei uns am WE sieht in etwa so aus:
    Frühstück: 1-2 Brötchen (je nach Laune), mit Margarine, Käse, Wurst. 1/4 Liter Kakaomilch (Fertigprodukt), 1 Ei.
    Mittagessen: was ich auch immer gekocht habe, davon eine Erwachsenenportion, in der Regel mit Nachschlag (nochmal ne halbe Portion)
    Abendessen: 2 Scheiben Brot mit Margarine, Käse/Wurst, 1 Minisalami, 1 Joghurt mit Früchten (Fertigprodukte)

    Zwischendurch isst er bei uns eigentlich selten etwas. Allerdings wenn wir unterwegs sind, bekommt er schon mal ein Eis (1-2 Kugeln), oder Kuchen. Bei Kuchen kann er sich allerdings nur schwer zurückhalten. Da gibts dann schon 3 Stücke Kuchen, wenn man ihn nach dem 2. Stück nicht bremst. Er trinkt auch für mein Geschmack zuviel zuckriges Zeugs. Sprite, Eistee und solche Sachen eben.

    Was Obst betrifft, da greift er schon mal nach einer Birne, aber auch da müssen es schon lieber 2 Birnen sein. Eine reicht wohl nicht. Salat isst er gar nicht, Gemüse auch nur recht wenig. Wir befinden uns in einer Art Zwickmühle, denn ich versuche unser aller Ernährung so gesund wie möglich zu gestalten, aber es war schon ein harter Kampf, dem Jungen zwischendurch mal Obst "aufzudrücken". Die Exfrau meines Partners meinte jedoch, zu Hause würde der Junge oft gar nichts essen. Das fällt mir jedoch schwer, zu glauben, denn sonst wäre er nicht so moppelig, wie er nun mal ist. Meine Vermutung ist eher, dass er zwischendurch was isst, und bei den Mahlzeiten dann keinen Hunger mehr hat. Somit sieht seine Mutter nur, dass er nicht essen will, dass er keinen Hunger hat.

    Die Frage ist nun, was nun zu tun wäre? Glauben, dass das normal ist, oder darauf bestehen, mit dem Kind zu einem Kinderarzt unserer Wahl zu gehen und ihn untersuchen zu lassen. Mein Partner und seine Exfrau haben ein gemeinsames Sorgerecht, also rechtlich gesehen wäre es durchaus möglich, dass mein Partner mit dem Jungen einen Arzt aufsucht. Was würden Sie uns raten?

    Danke im voraus
    Kira


  • Re: Beim 9jährigen Kind BMI 22 - Übergewicht?


    Die Körpermaße des Jungen sprechen eine eindeutige Sprache. Mit einem BMI von fast 22 liegt er im oberen Bereich des Übergewichts. Ihrer Schilderung der Essgewohnheiten in Kombination mit dem geringen Umfang der körperlichen Aktivität legen den Schluss nahe, dass hier der Grund zu finden ist.

    Allerdings sollte das Kind zunächst auch organisch abgeklärt werden. Hierzu zählt auch eine Untersuchung der Schilddrüsenfunktion, da es bei einer Unterfunktion ebenfalls zu Übergewicht kommen kann.

    Wenn organische Faktoren ausgeschlossen sind, hilft nur eine konsequente Umstellung der Lebensgewohnheiten, die letztendlich von allen beteiligten Familienmitgliedern getragen werden muss. Unterstützend gibt es vielerorts "Adipostasschlungen", in denen die Kinder und Eltern diesbezüglich begleitet und geschult werden.

    Ich empfehle Ihnen auf jeden Fall, die Problematik ernst zu nehmen. Es ist schliesslich hinlänglich bekannt, dass Übergewicht zu gravierenden Langzeitfolgen verschiedenster Organe führen kann.

    Dr. Overmann

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    • Re: Beim 9jährigen Kind BMI 22 - Übergewicht?


      Guten Tag Dr. Overmann,
      herzlichen Dank für Ihre unterstützenden Worte. Ich werde heute Abend dies mit meinem Partner besprechen. Wie gesagt, er (und ich auch) macht sich große Sorgen um seinen Sohn. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass in der Familie wohl auch eine gewisse Veranlagung vorhanden ist. Ich denke, auch das sollte man nicht außer acht lassen, dennoch sollte eben diese Veranlagung nicht als "Ausrede", oder "Rechtfertigung" dienen.

      Ich würde mich gerne nochmal melden, wenn wir etwas genaueres wissen. Bis dahin danke ich Ihnen für die Mühe und für die Antwort.

      Viele Grüße
      Kira

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