Scharlach

[Isolde]

Guten Abend!
Unsere kleine Tochter (5 J.) hatte am Wochenende einen Infekt mit Fieber, Halsschmerzen usw. Der Not-Kinderarzt schloß Scharlach aber aus und machte daher auch keinen Abstrich. Heute hatte unsere Große (9 J.) plötzlich hohes Fieber, hat mehrmals erbrochen und Schluckbeschwerden. Lt. Abstrich ist es Scharlach. Der kleinen geht es mittlerweile wieder gut, sie ist schon seit gestern fieberfrei. Nun habe ich aber Angst, dass es bei ihr trotzdem Scharlach gewesen sein könnte. Ist das möglich oder ausgeschlossen, weil es ihr schon wieder so gut geht? Außerdem: der Arzt meinte, es wäre wichtig, nach ca. 3-4 Wochen den Urin und das Herz zu untersuchen. Das wurde mir damals bei der Kleinen nicht gesagt, als sie Anfang des Jahres auch Scharlach hatte. Muß das noch nachgeholt werden?
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Viele Grüße
Isolde

[flar21]

Re: Scharlach


Hallo Isolde,

der schnelltest findet nur streptokokken A. Er kann also nicht zwischen einem Scharlacherreger (s. pyogenes) und A Strep´s, die z.b. eine eitrige Angina machen, unterscheiden. Für die Therapie ist dies unerheblich - beides sollte in erster linie mit Penicillin, in zweiter mit einem Makrolid z.b. Erythromycin behandelt werden und dies über mindestens 10 Tage. 5 besser 7 Tage sollten die Kinder dabei daheim bleiben.
Nimm doch beide kinder zur Herz und Urinuntersuchung mit. Offensichtlich habt ihr einen gründlichen Arzt und darüber solltet ihr euch freuen!
Alles Gute!

[Paul Scheuermann]

Re: Scharlach


Hallo,
im Allgemeinen verläuft eine Scharlachinfektion bei entsprechender Behandlung ohne Komplikationen. Seltene Spätkomplikationen, die auch nach Abklingen der Scharlachinfektion auftreten können sind das sogenannte Rheumatische Fieber, eine Herzinnenhautentzündung und eine Nierenerkrankung mit Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis). Daher ist eine Untersuchung des Urins und der Herzfunktion nach Abklingen der Infektion insbesondere bei entsprechenden Verdacht sinnvoll. Dies gilt auch, wenn die Scharlachinfektion bereits länger zurückliegt.

Viele Grüße
P. Scheuermann