ich habe einen fast neunjährigen Sohn, der derzeit die vierte Klasse besucht. Da ihm der Kindergarten mit 5 Jahren zu langweilig wurde und er von seiner Entwicklung ohne weiteres mit den 6 und 7 Jahre alten Kindern seiner Gruppe mithalten konnte, wurde er als noch nicht ganz sechsjähriges Kind eingeschult.
An diesem Tag begann für uns ein Alptraum, der bis heute anhält. Bereits in der ersten Klasse ist mir aufgefallen, dass er Buchstaben nicht so erfassen kann wie andere. Da auch mein Bruder und meine Mutter Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten hatten, schrillten bei mir gleich die Alarmglocken.
Aber weder Lehrer noch Schulpsychologin nahmen meine Sorgen ernst. Bis zur dritten Klasse wurde es so schlimm für ihn, dass er seine Aufgaben in der Schule lieber zerissen hat anstatt sie abzugeben. Richtige Freunde hat er dadurch auch nicht gefunden. Da in der dritten Klasse trotz mittlerweile diagnostizierter Legasthenie dazugekommen ist, dass er sich nach der Schule am liebsten ein Messer in den Bauch stechen wollte, habe ich mich schweren Herzens dazu durchgerungen ihn trotz eines IQs zwischen 103 und 112 in eine Förderschule zu geben, damit sich seine sehr angeschlagene Psyche erholen kann. Jetzt ist er seit einem dreiviertel Jahr dort und ich muss mir von den jetzigen Lehrern anhören, dass ich ein dummes Kind habe. Hat irgendjemand da draussen auch ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt irgendjemand jemanden, der ein ähnliches Schicksal hat?
Grüße,
Scaramouche
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