Job und Kind - bin ich eine Rabenmutter?

[Filinchen]

Hallo Ihr Lieben,
ich bräuchte mal einige Meinungen.
Meine Tochter ist jetzt 2 1/2 Jahre alt, ein absolutes Wunschkind. Bevor sie auf die Welt kam, arbeitete ich im "Westen", 160 km von meinem jetzigen Wohnort entfernt. Der Vater des Kindes und ich haben jetzt hier im "Osten" einen festen Wohnsitz. Bisher hab ich mich um die Kleine gekümmert, sie geht auch erst ab Januar nächsten Jahres in den Kindergarten.
Ab April will ich wieder bei meiner letzten Arbeitsstätte arbeiten, da ich hier keinen Job gefunden haben (miese Bezahlung etc.)
Das Problem - ich wäre dann von meinem Kind getrennt, und zwar von Montag bis Mittwoch. Meine Mutter redet mir jetzt ein schlechtes Gewissen ein "Sie hätte mich niemals allein gelassen", "Wie kannst Du nur", etc....
Während der Zeit, die ich weg wäre, würde sich mein Mann und meine Schwiegermutter (leben auf einem Grundstück) um die Kleine kümmern. Ich mache mir jetzt schon ein schlechtes Gewissen, aber nach allen Abwägungen (es ist halt ein fester Job mit guter Bezahlung) bin ich mir nun nicht mehr so sicher...Ich mache mich schon richtig fertig deswegen.
Ist es irgendjemandem hier noch so ergangen? Wer hat Erfahrungen mit "Fernbeziehungen zu seinem Kind" sammeln können? Über Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
LG Fili

[Skippie]

Re: Job und Kind - bin ich eine Rabenmutter?


Hallo,
lass Dir bloß nichts einreden! Du hast Dich doch schon 2,5 Jahre intensiv um Dein Kind gekümmert, und wenn Du weg bist, ist es doch in guten Händen, sogar bei Familie und nicht bei Fremden (wobei Fremde auch nicht unbedingt schlecht für´s Kind sein müssen). Und wenn ich´s recht verstehe, bist Du nur ne halbe Woche weg und den rest der Woche zu Hause - die Zeit wird dann eben um so intensiver ge- und erlebt!
Allerdings wird es nicht einfach werden, auch für Deinen Mann nicht, aber wenn´s nicht anders geht....
Ich selber bin schon 4 Monate nach der Geburt meiner Tochter (jetzt 16 Monate) wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Gut, ich musste nicht weg und kann meine Tochter jeden Abend noch ca. 1-2h sehen, eh sie ins Bett geht. Aber auch mir gegenüber hat so mancher schon angedeutet, dass er mich für ne rabenmutter hält. Bei uns ist mein Mann zu Hause, weil ich deutlich mehr verdiene als er, da ging´s finanziell eben nicht anders. Und mein Mann macht das echt toll! Ich halte ihn für die bessere Mutter von uns beiden. ist geduldig, tobt und singt mit ihr, ist gleichzeitig auch konsequent mit Sachen die sie darf oder nicht..... ich finde, es läuft prima so, ich weiß meine tochter gut bei ihm aufgehoben!
Das wird, denke ich, für Dich auch das wichtigste sein: Du musst ein gutes Gefühl damit haben, dass Deine Tochter gut aufgehoben ist und sich wohl fühlt. und sie wird sich schnell daran gewöhnen, dass Mama nicht immer da ist, und freut sich dann um so mehr, wenn Du zu Hause bist!
Ich wünsche Dir viel Glück und viel Stärke!

[Filinchen]

Re: Job und Kind - bin ich eine Rabenmutter?


Hallo,
vielen lieben Dank!!!! Deine Antwort war echt Balsam für meine Seele. Ich verdiene im "Westen" wesentlich mehr als hier (das Doppelte). Selbst nur mit 3 Tagen arbeiten lohnt sich das. Und ich habe mir gesagt, eh ich sie nur 1-2 h pro Tag sehe und auch noch viel weniger verdiene (Überstunden noch nicht mit eingerechnet) beiße ich lieber in den sauren Apfel und bin eben drei Tage weg. Meine Mutter meinte auch, dass dies eine zu große Verantwortung für meine Schwiegermutter sei etc...Aber die Schwiegermutter sieht das eigentlich ganz locker. Naja, ich werde versuchen, mir nix mehr einreden zu lassen und das Thema meiner Mutter gegenüber nicht mehr ansprechen. Sie ist halt auch Kindergärtnerin und sieht die Dinge anders und war auch noch nie in der Situation. Na, mal sehen, wies noch wird.