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Impfung oder Placebo

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  • Impfung oder Placebo

    Hallo,
    jetzt habe ich mal eine Frage, wenn ich eine Impfung bekomme (z.B. Tetanus) kommt diese in den Oberarm, mögliche Reaktion können Muskelschmerzen sein oder Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie ggf. Juckreiz an und um der Einstichstelle.
    Was passiert eigentlich wenn in der Spritze ein Placebo (Kochsalzlösung) wäre?
    Hätte man auch Schmerzen am Oberarm, da auch diese Spritze in den Muskel geht (und wenn ja wie lange danach) Rötungen, Juckreiz usw.
    Hoffe Ihr könnt mir die Frage beantworten.

    Gruß
    Tron


  • Re: Impfung oder Placebo

    Die Schmerzen im Arm sind meist eine Reaktion auf den Impfstoff, gerade bei Tetanus hat man mehr Schmerzen je höher der aktuelle Schutz noch ist, manche haben aber auch keinerlei solche Symptome außer die Nachwehen des Piekses auch mit Impfstoff
    Trotzdem kann man das alles auch bei einem Placebo haben, denn die Psyche nutzt dieselben Regionen des Gehirns um Symptome auszusenden, es wäre also in nichts zu unterscheiden.

    Daran kann man also nichts festmachen, in der Frage ob man ein Placebo hatte oder nicht.
    Aber, wenn man nicht gerade an einer Studie teilnimmt bekommt man niemals ein Placebo und bei Impfungen schon gar nicht.

    Kommentar


    • Re: Impfung oder Placebo

      Hallo Tired,

      danke für deine Hilfe, hatte wirklich nichts gemerkt bei der Impfung, daher kam es mir etwas komisch vor.
      Aber bin doch erstaunt, dass man bei einem Placebo auch ggf. Schmerzen verspürt, dachte Spritze mit evtl. Kochsalzlösung rein und keine Reaktion, also wieder was gelernt. Aber die Phantomschmerzen sollten aber dann sehr schnell verschwinden, da diese ja nicht real sind, oder täusche ich mich da auch?

      Gruß und Dank
      Tron

      Kommentar


      • Re: Impfung oder Placebo

        Im Prinzip halten Placeboeffekte nicht solange an.
        Allerdings wird das gerade erst erforscht und Placebo hat großes Potenzial.
        Es gibt Studien da wurden Knieoperationen durchgeführt, die Hälfte tatsächlich, der anderen Hälfte wurde es nur vorgegaukelt, die Placebogruppe hatte da, wenn ich mich recht erinnere, eine höhere Heilungsquote als jene mit der OP und das dauerhaft.
        Bei Medikamenten ist es wohl so, dass er sich der Effekt meist recht zügig verliert.

        Im Grunde wäre es sogar denkbar, dass eine Placeboimpfung dazu führen könnte, dass das Immunsystem eine Abwehr entwickelt auch wenn diese wohl nicht mit dem Schutz einer Impfung vergleichbar wäre.


        Die Placeboschmerzen sind real, da sie ja dort entstehen wo auch die physischen Schmerzen entstehen.
        Ich glaube sie sind aber auch davon gesteuert wie sich der geimpfte die Schmerzen vorstellt.
        Wenn ein Hochschießender glaubt Krebs zu haben, dann entwickelt er auch echte Symptome, die kann auch kein Arzt von einer körperlichen Erkrankung unterscheiden und deshalb muss er untersuchen.
        Viele haben aber merkwürdige Vorstellungen von den Symptomen, die die Psyche dann aufgreift und dermaßen diffuse Symptome kreiert dass die Hinweise auf die Psyche sein können.
        Bei Placebo ist es ähnlich, es passiert was man erwartet.

        Das ist der Grund weshalb daran sehr viel geforscht wird, Placebo ist keine Einbildung sondern etwas mit einem messbaren Effekt und etwas das in der Medizin genutzt werden kann um Selbstheilungskräfte zu entwickeln.

        Bei einer Impfung wird das nicht funktionieren, da dürften die Symptome beim Einstich auch etwas anders sein, es sei denn das Gehirn hat sie sich vom letzten Mal gemerkt und wiederholt das einfach.
        Natürlich wird eine Placeboimpfung auch nicht schützen wie eine Impfung, dennoch könnte sie einen so positiven Effekt haben dass das Immunsystem besser aufgestellt ist.

        Ich denke Placebo wird in etwas fernerer Zukunft eine wichtige Rolle in der Medizin spielen und tatsächlich auch bestimmte Krankheiten heilen können.

        Es scheint bei vielen Studien ja auch wichtig zu sein eine Placebogruppe zu haben, eben weil die wieder anders reagiert als eine Kontrollgruppe der gar nichts verabreicht wird und nicht nur an der Einstichstelle, es können auch andere NW und Wirkungen besser eingeschätzt werden wenn diese sowohl in der Gruppe mit und der ohne Placebo auftreten.
        Im Prinzip kann jemand mit Placebo genau dieselben Symptome entwickeln wie jemand mit dem echten Impfstoff, nur nicht denselben Schutz.

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        • Re: Impfung oder Placebo

          Hallo Tired,
          vielen Dank für diese ausführliche Info, jetzt bin ich doch erstaunt wie sich das Gehirn oder der menschliche Körper, doch manipulieren lässt, allein durch die Tatsache das es sich um ein richtiges Medikament handelt, welches aber dennoch ein Plachebo ist.

          Vielen Dank für die ausführliche Erklärung

          Tron

          Kommentar


          • Re: Impfung oder Placebo

            Auf jeden Fall ist die Forschung und sind die Möglichkeiten von Placebo sehr interessant, aber leider noch nicht gut genug erforscht.
            Klar ist, Reaktionen auf ein Placebo sind keine Einbildung, sondern etwas was den Organismus beeinflusst.

            Kommentar


            • Re: Impfung oder Placebo

              ich finde das auch mega interessant...ich weiß auch von mir, dass ich sehr auf Placebos ansprechen würde...da sieht ma aber mal wieder, dass der Glauben Berge versetzen kann...wieso gibt es denn aber zu dem Bereich so wenig Forschung? Placebo müsste ja eines der ältesten "Mittel" überhaupt sein...

              Kommentar



              • Re: Impfung oder Placebo

                Es wird dazu immer mehr geforscht, wahrscheinlich aber nicht so intensiv von der Pharmaindustrie und dementsprechend wird das Budget knapp sein.

                Das Interessante daran und auch das Interessante für die Forschung, ist dass es nicht der Glaube daran ist, der ein Placebo wirken lässt.
                Anscheinend aktiviert schon alleine eine Handlung Heilungskräfte des Körpers, die echt sind, leider meist weniger lang anhaltend als die Behandlung mit dem echten Medi.
                Man kann das sicher ganz gut mit einem Kind vergleichen dass das Knie aufgeschürft hat, das tut in echt weh und wenn Mama pustet, lässt der Schmerz auch in echt nach, für eine Weile.

                Man weiß halt auch nicht welche Placebos bei welchen Erkrankungen dauerhaft helfen könnten und welche nur schwach und vorübergehend.
                Bei Medikamenten scheint es so zu sein, dass ab einem bestimmten Grad der Erkrankung Placebos keine gute Idee sind und auch nicht ausdauernd wirken, bei Knie OP`s, auch nur bei bestimmten Erkrankungen, wirkt der Effekt wohl länger.
                Placebo hilft aber auch dabei dass die richtigen Medikamente besser wirken, einsamere Menschen die ihre Medis alleine nehmen haben keine so gute Wirkung, wie Menshcen die ein Medi von einer Pflegekraft oder einem Arzt bekommen.
                Es scheint auch so, dass manches Schmerzmittel generell recht gut wirkt weil es einen Placeboeffekt gibt, bei fast jedem und der Wirkstoff selber teilweise sogar zu einem kleineren Prozentsatz wirkt.

                Wenn man Placebo mit echten Medikamenten gezielt kombinieren könnte, dann könnte man einige Medis sicher niedriger dosieren und bei Mitteln die bisher bei jemanden nicht wirkten, eine Wirksamkeit erreichen.
                Leider wird es noch dauern bis man darüber mehr weiß, man weiß ja zu gängigen Medikamenten (besonders jenen die auf das Gehirn wirken, z.B. Hirnstoffwechsel, z.B. Antidepressiva, Neuroleptika...) teilweise gar nicht warum diese wirken, da das Gehirn so kompliziert ist und solche Fragen dem Umfang bei der Erforschung des Weltalls gleichen.

                Früher hat man gemeinhin gesagt dass jemand bei dem Placebo wirkt entweder simuliert, oder sich was einbildet, heute weiß man dass es nicht so ist und auch dass die sogenannten Hypochonder weder simulieren, noch sich etwas einbilden und auch ein Placebo selbst bei jenen wirkt die nicht dran glauben..

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