Anbei möchte ich gerne meine Erfahrung zum Thema Steißbeinfistel berichten,da diese Erkrankung hier und in anderen Foren schon öfter Thema war.
Im November 19 bemerkte ich eine Pickel zwischen meinen pobacken und dachte mir nichts weiter dabei. Der Pickel wurde immer größer und schmerzte sehr stark, bis er sich nach einer Woche endlich entleerte...das war vielleicht eklig. Hab mir weiterhin nichts dabei gedacht,da ich immer wieder mit großen Pickeln zu tun hat und starke Akne hatte. Jedenfalls ließ mir das Teil keine Ruhe, es siffte immer Mal wieder, Gott sei Dank ohne Schmerzen...bis zum Juli 20..ich bekam wieder an der gleichen Stelle einen Pickel,der so schmerzte das ich kaum laufen konnte. Dank kamillenbad und zugsalbe entleerte er sich nach kurzer Zeit und mir war klar: so kann es nicht weitergehen. Mir war mittlerweile auch klar, dass ich wohl eine Steißbeinfistel habe...ich habe in unzähligen Foren mir die Geschichten von anderen durchgelesen und mich graute es vor der OP mit der sogenannten Metzger-Methode. Mein Hausarzt,der bereits kurz vor der Rente steht, machte mir ebenfalls wenig Hoffnung was eine andere OP Methode angeht. Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben und durchforstete weiterhin das Internet. Zuerst bin ich auf eine Privatklinik in Nürnberg gestoßen (ich wohne um die Ecke), da man aber die Behandlung aus eigener Tasche zahlen muss und mir das ganze generell etwas dubios vorkam, recherchierte ich weiter.
Schließlich bin ich auf einen Proktologen in München gestoßen,welcher sich auf die Steißbeinfistel spezialisiert hat und diese minimalinvasiv entfernt. Nach kurzen Mut fassen, schrieb ich eine Mail dorthin und bekam drei Tage später einen Anruf ob ich ein paar Tage später direkt nach der Untersuchung operiert werden will. Dies ist gerade für Patienten möglich welche eine weitere Anfahrt haben. So ließ ich mir am 19.04.21 meine Fistel mit lokaler Betäubung entfernen. Ich hatte währenddessen keinerlei Schmerzen, nur die Geräusche waren doch etwas eklig. Nach etwas über einer Stunde (mit Untersuchung, Vorgespräch und OP) war alles vorbei und ich könnte nach Hause fahren. Ich war nun zwei Wochen krankgeschrieben. Die Wunde, welche anfangs so tief war, wie bis zum zweiten Glied des kleinen Fingers, ist mittlerweile (OP ist vier Wochen her) so gut wie zugewachsen. Die Wundfläche selbst war so groß wie ein Fingernagel. Es genügt die Wunde mit einer Kompresse abzudecken und auszuduschen. Zwei mal pro Woche kontrolliert mein Partner ob Haare in die Wunde gelangt sind und ob umliegende Haare rasiert werden müssen. Ich bin bisher auf jeden Fall super zufrieden und erleichtert mich für diese OP Methode entschieden zu haben! Die Wundheilung wird insgesamt etwa 6-8 Wochen betragen. Sollte ein Rezidiv auftreten,so kann dies ebenfalls dort wieder minimalinvasiv behandelt werden.
Falls ihr Fragen habt, immer her damit! Ich hoffe der ein oder andere Betroffene kann diese OP als Möglichkeit in Betracht ziehen, bevor er sich die Metzger-Methode antut.
viele Grüße!
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