nachdem ich jetzt seit fast einem Jahr unter einer Analfissur leide, muss ich operiert werden. Ich habe alle Salben, die man sich denken kann, ausprobiert, aber es hat alles nichts geholfen. Ich habe täglich Schmerzen, ein starkes Wundseingefühl, nur nachts habe ich Ruhe. Interessanterweise habe ich beim Stuhlgang keine Schmerzen, die treten erst danach ein und halten den ganzen Tag an. Hinzu kommen noch zwei Marisken, die sich auch immer wieder entzünden und anschwellen. Bluten tut es so gut wie nie. Ich habe mich, nachdem ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe, für eine OP entschieden und der Termin ist am 20. Juli. Ich bin psychisch fix und fertig, ich leide zusätzlich noch unter Depressionen, die sich seit der Fissur noch verschlimmert haben. Jetzt mache ich mir wegen der Op Sorgen, vor allem gibt es einen Punkt, der mich nicht schlafen lässt. Ich habe mir extra auf der Seite des Verbandes für Coloproktologen eine Praxis ausgesucht, die zertifiziert ist. Der Proktologe ist sehr nett und hat es zunächst auch noch einmal mit einer konservativen Behandlung versucht, die aber nicht funktioniert hat. Am Montag hat er mit mir nun über die OP gesprochen. Was mich mehr als beunruhigt war, dass er meinte, er müsste das ganze Narbengewebe entfernen und dabei wohl auch Narbengewebe am Schließmuskel entfernen, was zu einer Einkerbung des Schlißemuskels führen würde. Ich hatte sofort Panik und habe mir versichern lassen, dass er eine Fissurrektomie und keine Sphinkterrektomie durchführen würde. Aber mich lässt die Vorstellung, dass eventuell der Schließmuskel eingekerbt wird keine Ruhe mehr, denn eine Inkontinenz würde für mich das Aus bedeuten (bin weiblich und 43 Jahre alt). Er meinte, eine Inkontinenz wäre eine Rarität, lediglich könne es am Anfang zu leichten Stuhlschmieren kommen. Auf dem Aufklärungsbogen stand aber unter dem Punkt "Sonstige Nebenwirkungen" von ihm handschriftlich dabei "rezidivierende Inkontinenz". Das alles macht mich völlig nervös, zumal die erste Proktologin im Januar meinte, dass sie bei einer jungen Frau niemals den Schließmuskel durchtrennen würde. Gut, er meinte ja auch, dass er ihn lediglich einkerben müsste, aber allein der Gedanke daran lässt mir keine Ruhe mehr. Ist das ein normaler Vorgang bei einer Fissur OP? Die Schwestern und auch der Anesthesist für das Vorgespräch meinten alle, dass sie dem Arzt jederzeit ihren Po anvertrauen würden und er Fissur Ops durchschnittlich 2-3 mal die Woche durchführen würde. Ich bin so ratlos, denn eigentlich ist der Arzt zertifiziert und hat auch jahrelang ein Darmzentrum geleitet, er kennt sich also bestens aus. Die OP wird ambulant durchgeführt, was mir aufgrund der Psyche recht ist, nur die 80 km Rückfahrt beunruhigen mich etwas. Ich bekomme wohl nach der Op eine Tamponade, die sich nach ein paar Stunden von selbst auflöst. Ich habe auch Angst vor den Schmerzen und dass es danach auch nicht heilt (der Arzt meinte, dass 9 von 10 Patienten danach geheilt seien). Ich habe auch einen sehr hohen Sphinkterdruck. Ich weiß, die Op ist unumgänglich, aber vielleicht hat ein Experte hier einen Rat für mich, ob die Vorgehensweise mit einer Einkerbung des Schließmuskels normal ist.
Vielen Dank schonmal im Vorraus!
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