ich (30 Jahre, Männlich, BMI: 25) kämpfe nun schon seit über einem Jahr mit starken dumpfen Schmerzen im Analbereich und weiß einfach nicht mehr weiter was ich tun kann.
Kurze Zusammenfassung des Vorgeschichte:
Seit ich ein kleines Kind war (ca 7 Jahre) immer wieder Blutungen im Stuhlgang. Deswegen hatte ich bereits mit 8 eine Darmspiegelung die allerdings keine Auffälligkeiten gefunden hat. Da ich sonst aber auch keine Schmerzen hatte wurde hier dann nicht weiter untersucht.
Mit 16 hatte ich dann zum ersten Mal zusätzlich starke Schmerzen während und nach dem Stuhlgang. Hier wurden mir dann vom Hausarzt Zäpfchen verschrieben. Daraufhin bildete sich allerdings eine Analvenenthrombose. Nach einer Überweisung in die Chirurgie wo ich unter starken Schmerzen untersucht wurde, gab es letztlich nur die Ansage, dass man da nichts machen kann, da es zu ‚verknotet‘ sei. Innerhalb von einigen Wochen/Monaten ist der Schmerz dann allerdings durch eine komplette Ernährungsumstellung halbwegs verschwunden und ich hatte bis zu meinem 28. Lebensjahr nur Gelegentlich Blutungen und Schmerzen.
Mit 28 habe ich mir allerdings bei einem Ägypten Urlaub einen Erreger eingefangen der zu sehr starken Durchfällen und somit auch wieder zu starken Blutungen geführt hat. Da ich hier dann auch 4 verschiedene Antibiotika bekommen habe, war mein Allgemeinzustand daraufhin natürlich ziemlich schlecht. Deswegen habe ich mich dann auch wieder bei einem Arzt wegen der Blutungen vorgestellt.
Dieser stellte dann einen großen gestielten Analpolypen bei 6 Uhr, Hämorrhoiden 2. Grades sowie eine Mariske fest.
Innerhalb von 4 Tagen hatte ich dann auch bereits im April 2019 eine OP nach HAL/RAR.
Nach der OP war ich dann ganze 4 Wochen krank geschrieben. Allerdings bestanden während dem Stuhlgang innerhalb von 3 Wochen keine Schmerzen mehr. Nur mein Kreislauf war komplett am Boden.
Wie sich später in einem Blutbild herausstellte lag dies an B12 und Vitamin D Mangel.
Allerdings bestand seit der OP Stuhlschmieren ca eine halbe Stunde nach dem Stuhlgang und zudem brennende dumpfe Schmerzen die bei Bewegung zunahmen. Hier wurde zunächst dann nur ein Ekzem festgestellt.
2 Monate nach der OP bildete sich dann bei einer Wanderung allerdings auch eine Analvenentrombose, die stark schmerzte und konservativ ohne OP behandelt wurde.
Nachdem diese Verschwunden war bestand aber weiterhin Stuhlschmieren und Schmerzen nach dem Stuhlgang. Im Krankenhaus wurde hier dann neben der OP-Narbe auch eine vulnerable Hämorrhoide bei 6Uhr festgestellt und eine Überweisung an einen Proktologen für eine Ligaturbehandlung ausgestellt.
Bei der Untersuchung beim Proktologen im Juli 2019 wurden allerdings nur wieder Hämorrhoiden 2. Grades Festgestellt und mir Flohsammenschalen und Zinkcreme zur Äußeren und Inneren Anwendung verschrieben. Für Dezember 2019 war dann eine Ligaturbehandlung geplannt.
Bis zur Ligaturbehandlung hatte ich mit der Zinkcreme die Schmerzen halbwegs im Griff. Ich hatte zwar immer wieder Schmerzen, aber zumindest auch ein paar Tage halbwegs erträgliche Schmerzen sodass ich auch endlich wieder ein wenig Sport machen konnte.
Nach der Ligaturbehandlung (11 Uhr vertikal) sind die Schmerzen aber nach einigen Wochen noch schlimmer geworden. Hier hatte ich dann auch einen stechenden Schmerz und leichte Blutauflagerung beim Stuhlgang. Deswegen dachte ich direkt an eine Fissur und bin wieder zum Proktologen, da ich es nicht bis zur zweiten geplannten Ligaturbehandlung im April 2020 ausgehalten habe.
Dieser hat allerdings bis auf eine Rötung und den Verdacht auf eine inkomplette Fistel nichts festgestellt. Bei einer Ultraschalluntersuchung wurde der Verdacht auf die Fistel ausgeschlossen. Vom Hautarzt wurde gegen die Rötung unter anderem Cortison verabreicht. Dies bewirkte allerdings auch nach 2 Wochen keine Besserung.
Da durch Corona mein Proktologe geschlossen hat, bin ich dann im März 2020 zu einem anderen Proktologen. Nachdem dort der erste Arzt gar nichts feststellte, diagnostizierte der Chefarzt dann eine tiefe chronische Fissur bei 2-3 Uhr SSL und hat mir Diltiatemcreme(2%) verschrieben.
Hierdurch verschwand zwar relativ schnell der stechende Schmerz beim Stuhlgang, allerdings verblieb der dumpfe brennende Schmerz.
Nach 8 Wochen Mai 2020 sagte mir der Proktologe dann nur dass die Fissur verheilt wäre und er sich auf meine Schmerzen keinen Reim machen kann und ich zum Orthopäden gehen soll und die Diltiatemcreme bis September 2020 nehmen soll und er dann noch mal schauen würde. Eine weitere Ligaturbehandlung findet er nicht angebracht da ich „erst“ im Dezember eine hatte.
Daraufhin war ich nun noch beim Urologen um etwaige Prostatavergrößerungen auszuschließen und habe mich auf Anraten meines Hausarztes röntgen lassen. Hier wurde aber jeweils nichts festgestellt.
Laut meinen Blutwerten ist der CRPE Wert auch ok. Sodass ein Abszess ,Fistel oder Kryptitis wohl auszuschließen ist. Allerdings habe ich wieder einen B12 und Folsäure Mangel. Ein Grund ist mir dafür aber nicht ersichtlich, da ich kein Vegetarier bin und mich trotzdem recht gesund ernähre.
Meine Frage ist nun was ich noch weiter versuchen kann? Die Schmerzen sind für mich häufig unerträglich und selbst Paracetamol hilft kaum. Meist nehmen die Schmerzen nach dem Stuhlgang zu und bestehen dann auch mehrere Tage, wenn nicht sogar permanent.
Aufgrund dem Folsäure Mangel würde ich mittlerweile selbst auf eine Schleimhautreizung tippen. Aber was kann ich tun um diese zu behandeln? Ist Diltiatemcreme hier wirklich angebracht? Oder wären Sitzbäder mit Tannolact sinnvoll? Sollte ich sonst evt auch auf eine weitere Ligaturbehandlung drängen? Da ja bis jetzt die initiale vulnerable Hämorride bei 6 Uhr noch gar nicht behandelt wurde und diese wohl beim laufen gereizt wird. Sowieso wurde ja erst eine von 3 ursprünglich geplanten Ligaturbehandlung durchgeführt. Die letzte Möglichkeit wäre sonst wohl nur noch eine OP nach Milligan-Morgen die mir vom Krankenhaus angeraten wurde. Wie ist ihre Meinung dazu?
Viele Grüße,
Hans
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