möchte kurz meine Erfahrung mit euch allen teilen.
Ich habe mich schon seit einigen Jahren mit Hämorrhoiden rumgeplagt. Wie bei jedem, fing es “klein” an. Aus Grad 1 wurde Grad 2, um am Ende waren es Hämorrhoiden 3. Grades mit beginnendem Prolaps. Schmerzen hatte ich nie, alles war dicht - aber bei Anstrengung sind die Hämorrhoiden bereits vorgefallen. Nicht schön! Ein Appell von meiner Seite - keine falsche Scham. Hätte ich früher gehandelt, wäre die Skelosierung evtl. noch erfolgreich gewesen. Aber so stand nach langem hin und her die OP vor der Tür.
Operiert wurde ich nach der modifizieren Ferguson-Methode. Modifiziert deshalb, weil lt. meinem Arzt ein Stück der Wunde offen bleibt - zum besseren Abfluss von Sekret.
Der Ablauf an sich war relativ entspannt. Ich war auf einer Privatstation im Einzelzimmer (hohe Zuzahlung, aber das war es mir wert). Die Ärzte waren alle sehr nett und nach einer kurzen Vorbereitung war ich auch schon im OP.
Ca. 80 Minuten später war ich auch schon wieder wach. Schmerzen hatte ich zu der Zeit keine.
Die erste Nacht war geprägt von vielen Toilettengang-Versuchen. Natürlich habe auch ich vorher viel gelesen und davor hatte ich extrem Angst. Wie zu erwarten - es passierte nichts.
Der Schmerz im “Ruhemodus” war absolut erträglich, lediglich ein leichtes Brennen war zu spüren.
Was mir Probleme bereitet hat - und leider auch am 4. Tag noch Probleme bereitet, ist die plötzliche Kontraktion des Schließmuskels. Das führt dann leider zu einem kurzen, starken Schmerz. Ich hoffe das gibt sich die nächsten Tage. Ansonsten ist das Ganze mit Schmerzmitteln auszuhalten.
Der erste Toilettengang stand gestern auf dem Plan (3 Tage post-OP). Es war kein Vergnügen, aber sobald eine gewissen Schwelle überschritten ist, ist alles gut. Ich hab regelrecht gefeiert, hatte ich doch wirklich Angst davor. Seit dem bereits mehrere Toilettengänge mit ähnlichen Beschwerden - aber machbar, absolut!
Wie gesagt, das einzige, was mir etwas zu schaffen macht, ist die plötzliche Kontraktion des Muskels - alle halbe Stunde, manchmal kürzere Abstände, manchmal länger. Das macht das Entspannen etwas schwierig, weil man weiß, es kommt wieder. Aber auch das werde ich überstehen - meine Sorge ist nur, dass es ggf. die Wundheilung stören könnte!? Aber ich bin zuversichtlich. Leider kann ich es nicht kontrollieren bzw. ändern.
Wasserlassen klappt gut. Ich darf alles essen und das tue ich auch. Den Stuhl halte ich mit Macrogol weich, was bisher gut klappt. Danach dusche ich alles ab.
Auf Novalgin (vermutlich) habe ich nach 3 Tagen mit schwerem Ausschlag reagiert. Ibuprofen alleine hilft nicht, so dass ich heute Tramadol Tropfen verschrieben bekommen habe. Die scheinen gut zu helfen. Auch hier ein Appell - nicht zu sparsam sein mit den Schmerzmitteln. Also bin ich nun bei 4x30 Tropfen Tramadol und 4x 600er IBU angelangt.
Ich gebe zu, die ersten Tage ohne Stuhlgang waren zermürbend und auch jetzt bin ich durch diese Kontraktionen noch nicht wirklich entspannt. Aber es ist Tag 4 und ich darf keine Wunder erwarten.
Bluten tut es nicht, Wundsekret bewegt sich im Tropfenbereich. Es schmiert nichts und alles ist kontrollierbar.
Alles in Allem: Ja, schön ist anders und man sollte es auch nicht schönreden, denn das ist es nicht. Ich persönlich habe es mir allerdings schlimmer vorgestellt.
Ich bin froh, dass ich zur Toilette gehen kann - wenn auch unter Schmerzen. Dadurch vermeide ich zumindest das nächste Problem.
Mein Arzt sagt, nach ca. 5 Tagen sollte es besser werden. Ich bin zuversichtlich und hoffe, dass das auch bei mir so ist.
Nächste Woche sieht die Welt bestimmt wieder anders aus...
In diesem Sinne. Durchhalten!
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