Ich hatte schon seit den frühen 20er Hämorrhoiden und unregelmäßigen Stuhlgang. Das hat mich nie weiter gestört, da man ab und an ein wenig Blut auf dem Toilettenpapier hatte, aber ansonsten keine Probleme. Mitte-Ende der Zwanziger hatte ich dann immer lange Stuhlgänge (nur 1-2x die Woche) mit starkem Pressen und stärkerem Blutabgang. Die Knoten bildet sich zwar immer wieder zurück zwischen den Sitzungen, aber bei jeder Sitzung wurden sie wieder größer. Das nervigste war allerdings das Nässen. Nach jeder Sitzung hate ich einen extremen Feuchtigkeitsabgang (dünnflüssiger Schleim) der mir regelrecht die ganze Unterwäsche durchnässte. Nach dem Stuhlgang war das enorm und ansonsten war es auch nie ganz tocken. Schmerzen hatte ich nie, darum verschiebt man wohl das Problem wohl häufig. Einzig, durch das starke Pressen bekam ich alle 1-2 Jahre mal eine Analvenenthrombose, die wirklich schmerzhaft ist und mit Ibuprofen überbrückt wurden (Dauer, ca. 1 Woche)
Ich dachte mir, wieso ich? Ich mache seit der Kindheit sport, trinke viel (auch wenn es häufig Limonade ist), esse regelmäßig, gehe auch mal auf Parties usw. Also eigentlich ein relativ normaler Lebenslauf. Das einzige wo ich mir ankreide ist, dass ich kaum Gemüse bis gar kein Obst esse. Ich bin auch relativ selten Krank (alle 2 Jahre einmal).
Gut, mit 30 habe ich mir einen guten Arzt ausgesucht, da ich das Problem beheben wollte. Diagnose, Hämorrhoiden 3. Grades. Ausgewählte Methode HAL-RAR.
Der Eingriff:
Ging relativ flott, danach hat ich große Schmerzen im Aufwachraum wegen des "Tupfers" oder was auch immer das war. Der wurde mir dann sofort entfernt (kurzer großer Schmerz), danach war es angenehm. Danach blieb ich noch eine Nacht und hatte kaum Schermzen nur Harnverhalt (dazu später mehr) inkl. Katheder.
Am nächsten Tag wurde ich entlassen und hatte dieses dauernde Druckgefühl (Wurde mir aber auch gesagt). Schmerzmittel nahm ich keine mehr, da ich kaum Schmerzen hatte (sondern nur dieses unangenehme Gefühl). Ich nahm Stuhlweichmacher (kein Abführmittel!) und was für die Venen (Dolofit oder so Ähnlich). Pinkeln konnte ich nur zuhause bzgl. des Harnverhalts unter großer Konzentration, aber auch das war geschafft. Die "Lüftchen", welche sich immer ankündigten fühlten sich an, als würde hemand mit der Faust gegen die Innenseite des Anus drücken, fühlte sich unangenehm an, aber man konnte diesem nachgeben und die Luft entfloh, dabei meinte man es könnte schmerzen, tat es aber im Endeffekt nicht. Es war wie gesagt nur unangenehm. Manchmal kam auch ein wenig blutiger Schleim mit, welcher aber nicht in der Unterwäsche landete, sondern einfach abgeputzt werden konnte. Starke Blutungen gab es absolut keine! Zwei Tage später der erste Stuhlgang mit Angst. ABER, verwundert musste ich feststellen, dass ich nicht mehr so stark pressen und musste und der weiche Stuhl entfloh in kleineren Portionen, keine Schmerzen oder Ähnliches. Ein Wunder! Gaz leicht noch mit Blut gekennzeichnet, aber nur ganz ganz wenig, kaum sichtbar. Beim zweiten Stuhlgang gab es gar kein Blut mehr. 2-3 Tage später nahm ich nur mehr den Stuhlweichmacher. Schmerzen, absolut keine! Stuhlgang, kein problem (der Stuhl war durch den Stuhlweichmacher noch weich). Stuhlgang habe ich nun alle 2 Tage (früher hatte ich 1 bis maximal 2 mal die Woche). Schon beim Abputzen am Anus merkt man, dass man nicht mehr so rubbeln und in die Ecken muss (zwischen die Hämorrhoiden) , da der Anus glatt und straff ist, also keine Knubbel mehr.
Das Nässen ist dahin, der Anus ist zwar noch leicht feucht, aber meine Unterwäsche trocken, tolles Ergebnis!
Im großen und ganzen kann ich also jedem diese Mehode empfehlen. Die erste Woche ist zwar unangenehm, aber Schmerzen sollten im Regelfall kaum bis wenig vorhanden sein (den Tupfer nach der OP, den muss man halt leider aushalten). Ich würde mir aber zumindest 2 Wochen frei halten (1 Woche Krank + 1 Woche Urlaub), da man gerade bei den WC-Tätigkeiten immer gerne ein WC in der Nähe hat und das einfach und ordentlich auskurieren lassen sollte in der Umgebung seiner Vertrauens.
Jetzt zu meinem Problem des Harnverhalts (ca. 1 Woche nach der OP). - Ich musste mich schon immer mehr konzentrierem beim Pinkeln. Aber das war eigentlich nie problematisch. Ich konnte im Stehen und Sitzen pinkeln, wobei ich die meiste Zeit im sitzen pinkelte, da hygienischer (außer auf öffentlichen WC's natürlich, da bevorzugte ich das stehen).
Seit der OP ist das Problem aber irgendwie schlimmer. Ich muss mich extrem konzentrieren, vor allem nach dem Aufstehen. Weiters kann ich auch nur mehr im Stehen pinkeln, im sitzen funktioniert das nicht mehr.
Da ich die Veränderung am Anus noch merke, kommt es mir so vor als gäbe es dabei einen Zusammenhang. Sobald mich hinsetze rührt sich der Anus und somit versperrt es mir die Möglichkeit zu pinkeln (1 Tag nach der OP konnte ich noch im sitzen pinkeln??). Auch wenn ich Stuhldrang habe kann ich erst pinkeln sofern ich mich dem Stuhl entledigt habe. Also ist pinkeln derzeit nur im Stehen möglich. Das Problem ist häufig kurz nach dem Aufwachen langwierig, da brauchte es schon mal 5-15 Minuten bis ich pinkeln kann, mit erneuten Konzentrationsphasen. Untertägig geht es dann relativ schnell im Stehen (also adhoc) und ist nicht problematisch. Im Sitzen geht gar nicht mehr (ich habs auch nicht länger probiert, dann stehe ich halt wieder auf).
Sobald mich hinsetze fängt der Anus an zu arbeiten (also man spürt ihn, keine Ahnung wie es sonst beschreiben soll) und dadurch funktioniert das nicht mehr mit dem pinkeln im sitzen bis jetzt. Merkwürdigerweise funktioniert es in der Badewanne problemlos im liegen?
Darum meine Frage, pendelt sich das noch ein, oder sollte ich bzgl. des beeinträchtigten Harnabgangs was unternehmen? Eventuell, nach der zweiten Woche pendelt sich das wieder in den Normalzustand ein, aber ich habe Angst das dies so bleibt.
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