Freitag vor 2 Wochen fing mein Leiden an. Die Woche zuvor hatte ich Blut in der Toilette, wie ich heute weiß, wahrscheinlich eine kleine, harmlose Fissur, die schon nach einer Woche keinerlei Beschwerden mehr verursachte. Trotzdem ging ich zur Proktoskopie, denn meine Mutter hatte sehr früh Darmkrebs und sicher ist sicher. Im März sollte dann die komplette Darmspiegelung folgen... kurz vor meinen 30ten...
Die Proktoskopie an sich war unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Die Ärztin meinte sie könne keine Fissur mehr entdecken, aber eine leicht vergrößerte Hämmorhoide ersten Grades. Diese würde sie nun veröden. Für mich der Anfang vom Ende. Wie ich nun weiß, verödet man eine hämmoroide ersten Grades nicht, sondern man versucht diese durch Ernährung, Bewegung, etc. wieder zurückzubilden. Im schlimmsten Fall wäre in 10 Jahren daraus eine zweitgradige geworden. Darüber oder über mögliche Nebenwirkungen klärte die Ärztin mich aber leider gar nicht auf. Während der erste Einstich erträglich war, schmerzte der zweite ziemlich arg. Der Chirurg, bei dem ich mittlerweile gelandet bin, geht davon aus, dass sie zu tief gestochen hat. Mein Zucken und Aufschrei während der Behandlung, tat die Ärztin mit einem "sie sind aber schmerzempfindlich" ab und schickte mich mit den Worten nach Hause "es kann noch ein wenig nachbluten". Zuhause angekommen, musste ich Wasser lassen und spürte etwas komisches an meinem After... ein RIESEN Knoten. Ich erschrak, dachte aber, dass es vielleicht eine natürliche Schwellung nach der Behandlung ist, denn wie gesagt, über Komplikationen wurde ich nicht aufgeklärt. Samstags waren die Schmerzen so stark, dass ich zum Bereitschaftsdienst ging. Der diagnostizierte dann die analthrombose und verschrieb eine schmerzlindernde Salbe. Sonntags fuhr ich zurück in meine Zweitwohnung und ging montags wie immer zur Arbeit.
Allerdings musste ich an diesem Tag um 13 Uhr nach Hause, weil ich apathisch müde war. Abends bekam ich dann Schüttelfrost und fühlte mich furchtbar. Dienstags ging ich hier vor Ort zu einem Hausarzt, dieser überwies mich zu einem Chirurgen, der auch auf proktologie spezialisiert ist und entnahm mein Blut. Es stellte sich heraus, dass mein Entzündungswert 20-fach erhöht war. Er betrug 10.81, die Messung wurde nach 0.5 durchgeführt. Ich bekam das amoxiclav und ging mittwochs zum Chirurgen. Dieser sagte man müsse operieren, nicht zuletzt aufgrund des hohen Entzündungswertes, den er sich nicht erklären konnte. Die thrombose war zwar entzündet und Wundwasser lief raus, aber er bestand darauf nochmal eine Proktoskopie zu machen während ich unter vollnarkose bin. Donnerstag später Nachmittag wurde ich dann nach der Milligan Morgan Methode operiert. Nach der Op hatte ich Schmerzen, als die Nachtschwester die Tamponade entfernt, ging es aber. Freitags wurdeich entlassen und bis zu dem Zeitpunkt wo ich auf die Toilette musste, ging es mir relativ gut.
Die Schmerzen während des Toilettengangs sind einfach höllisch. Auch noch fast eine Woche nach der Op. So etwas habe ich mir wahrlich nicht träumen lassen, man möge mich naiv schimpfen. Die Kontrolle am Montag ergab keine Auffälligkeiten, es sei halt eine relativ große offene Wunde an einer sehr empfindlichen Stelle. Ich bekam dann zur Schmerzlinderung ein örtliches Betäubungsmittel und Novaminsulfon-Tropfen verschrieben. Ich hoffe sehr, dass die Schmerzen und spastischen Zuckungen vom Muskel bald nachlassen, da es einfach wirklich unmenschlich ist. Besonders ärgert mich das Ganze, da ich zuvor gesund war. Aber gut, derzeit bleibt mir wohl nichts anderes übrig als die Schmerzen auszuhalten. Ich werde wohl heute mal Zinksalbe kaufen gehen, vllt lindert die das Wunde ein wenig. Falls jemand weitere Tipps hat: ich bin für alles dankbar.
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