ich (männlich, 30) befinde mich seit ca. einem Jahr in proktologischer Behandlung.
Bisher war ich immer beim selben Arzt in Behandlung – aufgrund von Nichtverfügbarkeit von diesem wurde allerdings kürzlich eine Untersuchung von einem anderen Arzt in derselben Praxis durchgeführt.
Ursächlich für den Besuch beim Proktologen war ein leichtes, äußerliches Jucken an einer kleinen Stelle am Afterrand. Der Proktologe sah sich alles an, erkannte eine leichte Hautveränderung im After bei 6 Uhr SSL (das Jucken befand sich jedoch bei 9 Uhr SSL und außen). Dies schien wohl keine Fissur zu sein, da es, nach seiner Aussage, sehr oberflächlich war . Desweiteren untersuchte er auch noch die Hämorrhoidalpolster und sprach von Vergrößerungen im Rahmen 1. bis 2. Grades, diese seien aber nicht sonderlich auffällig (viele hätten das nach seiner Aussage).
Gegen die Rhagade wurde eine DiltiazemHCL-salbe verschrieben und die Hämorrhoidalpolster gleichzeitig durch Einspritzung von Zinkchlorid verödet.
Nach zwei Monaten wurde ich wieder vorstellig, die Rhagade war wohl relativ unverändert, es wurde wieder verödet und weiteres Cremen verordnet. Ein Termin sollte wieder in 2 – 3 Monaten erfolgen.
Bei den darauffolgenden zwei Terminen (Abstände wieder 2 – 3 Monate) wurde noch eine Glyceroltrinitratsalbe getestet, aber keine weiteren Sklerosierungen mehr durchgerührt, da er das wohl nicht für nötig hielt. Als die Rhagade am Ende der Behandlung immer noch nicht verschwunden war, wurde zu einem OP-Termin geraten, bei dem diese mit dem umliegenden Gewebe rausgeschnitten werden sollte.
Als ich zum dafür ausgerichteten Voruntersuchungstermin gegangen bin, wurde ich von einem anderen Arzt untersucht, der keinerlei Fissur oder "Rhagade" festgestellt hat, aber sofort die etwas vergrößerten Hämorrhoidalpolster behandeln wollte. Auf einem der Polster haben sich wohl zwei kleine Wucherungen/Ausstülpungen ausgebildet, die er gerne histologisch untersuchen möchte. Dafür wurde eine Hämorrhoidektomie veranschlagt. Seiner Ansicht nach, sind die Hämorrhoiden 2. Grades.
Meine Frage zu der ganzen Sache:
Ich hatte nie wirklich Probleme mit Blutung, Fremdkörpergefühl, Schmerzen oder sonstigem. Mein ursächliches Problem war ein leichter Juckreiz an einer definierten Stelle, den ich von Anfang an eher durch eine Reizung durch Schwitzen (ich hatte nie ein "Nässen" von "Innen" in dem Bereich, schwitze allerdings in der gesamten Falte häufiger trotz Baumwollunterwäsche) sah, als durch etwas anderes.
Raten Sie mir anhand dieses Befundes zu der Durchführung dieser OP, oder raten Sie mir eher aufgrund der fehlenden Symptomatik zu einer Alternative? Die ganze Prozedur ist ja neben einem mehrwöchigen Arbeitsausfall und entsprechenden Schmerzen durch Einschnitt des Afterkanals zur Wunddrainage ja auch nicht ganz ohne Risiken.
Der Juckreiz ist inzwischen kaum noch vorhanden (er war ja nie sonderlich ausgeprägt, trat sporadisch auf und auch nur an einer definierten Stelle). Die ganzen "Therapien" die mir verschrieben wurden und die ich regelmäßig angewendet habe, haben während der Anwendung wesentlich mehr Reizung hervorgerufen, als dies vor irgendeiner Therapie der Fall war (Reizung durch DiltiazemHCL, regelmäßiges Kopfweh durch Glyceroltrinitrat). Ich habe diese ganzen Therapien relativ duldsam ertragen und regelmäßig angewendet, inzwischen bin ich aber an einem Punkt angekommen, an dem ich mich frage, was das alles überhaupt soll.
Viele Grüße und vielen Dank.
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