Angefangen hat bei mir alles vor ca. 5 Jahren mit einer Laktoseintoleranz. Ca. 3 Jahren habe ich durchgehend mit Durchfall bzw. breiigem Stuhlgang gelebt, ohne zu wissen, dass ich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit habe. Da ich in der Zeit jedes Wochenende Alkohol getrunken habe, erschien mir das Stuhlverhalten nicht sofort als unnormal.
Beim Stuhlgang, insbesondere beim Durchfall wurde bei mir der Reiz zum Pressen ausgelöst.
Nach den besagten 3 Jahren hatte ich anschließend immer ein starkes Brennen während und nach dem Stuhlgang. Da ich auch gerne scharfes Essen gegessen habe, empfand ich es als normal. Nach ca. 1 Jahr hatte ich nach jedem Stuhlgang das Problem, dass Beulen leicht aus dem After rausguckten und später von alleine wieder reingingen. Dazu kamen Nässen und Juckreiz hinzu. Das war der Moment, als ich wirklich merkte, dass es nicht mehr normal ist.
Beim Proktologenbesuch stellte sich heraus, dass ich (viele) vergrößerte Hämorrhoiden besaß, die sowohl im 1. und 2. Grades waren. Verödung und Gummibandligatur in 3 Sitzungen halfen hier aus, wobei das Einführen des Fingers des Proktologen als auch das Einführen des Protoskops für mich seeeeehr schmerzhaft waren. Der Proktologe sagte mir, ich solle mich nicht so anstellen. Die Behandlungen wurden im März 2016 durchgeführt.
Ich hatte bis zum Oktober 2016 Ruhe. Nun habe ich seit 1 Woche starken Druck von innen auf den Anus. Ich dachte ich bekomme wieder die Hämorrhoiden, da ich Krafttraining betreibe und in der Zwischenzeit durch falsche Ernährung 4 mal harten Stuhl und 2 davon Verstopfungen hatte.
Gestern war ich bei einem anderen Proktologen, der meine Hämmorrhoiden mit dem Finger abtastete und sich sehr wunderte, warum ich dabei schon starke Schmerzen hatte. Anschließend beim Einführen des Protoskops hatte ich sehr starke Schmerzen und verkrampfte automatisch. Der Proktologe teilte mir mit, dass er nichts erkennen kann. Es seien keine vergrößerten Hämmorhoiden und auch keine anderen Probleme zu sehen. Wobei bei mir auch jetzt beim Stuhlgang auf 6 Uhr (in Richtung Steißbein) eine Beule rauskommt. Auf meinem Anus habe ich 3 kleine blaue Venen, von denen ich dachte, dass das Analvenenthrombosen sind. Das verneinten mir alle Proktologen. Scheint einfach mein Schließmuskel zu sein. Aber die besagte Beule ist eine der Venen, die beim Stuhlgang "gefüllt" wird und anschließend wieder zurückgeht. Der Druck beim Sitzen übt sich besonders auf diese Stelle aus, wo die Vene sitzt. Merkwürdig.
Die einzige Ursache für mein Problem und für meine Schmerzen sah er in einer Analkanalverengung (Afterenge). Er verschrieb mir einen Analdehner, bei dem eine schmerzstillende Salbe dabei ist. Verschreibungspflichtig und selbstzahlen ist angesagt -> 25 Euro.
Ich weiß nicht, ob mir das helfen wird, aber nach der gestrigen Diagnose fing ich an 1 und 1 zusammenzuzählen.
Durch meine Laktoseintoleranz und dem jahrelangen Durchfall wurde mein Schließmuskel kleiner und kleiner, weil er nicht ständig durch einen normalgeformten Stuhl gedehnt wurde.
Dadurch, dass mein After kleiner wurde, übte ich mehr Druck beim Stuhlgang aus, was später zu Hämmorhoidalleiden führte.
Nach der Behandlung meiner Hämmorhoiden und meine ballaststoffreiche Ernährung habe ich normal geformten Stuhl, der zwar weich ist, aber von alleine nicht durch den After kommt. Hierbei muss ich immer Pressen. Hockstellung, Bauch einziehen, alles bereits probiert.
Nun muss ich anscheinend 2 - 5 Mal am Tag 1 - 2 Wochen meinen Afterkanal mit dem Analdehner dehnen, damit er sich immer mehr an die normale Stuhlgröße gewöhnt.
Für mich klingt das alles sehr plausibel, aber den Druck von innen auf mein After kann ich damit irgendwie noch nicht so richtig in Zusammenhang bringen.
Ich hatte auch noch nie Blutungen beim oder nach dem Stuhlgang.
Das geht mir schon ziemlich auf die Nerven, es fühlt sich so an, als ob man sehr starke Blähungen hat, die von innen auf den After und alles somit nach außen drücken.
Die Proktologen arbeiten die Patienten wie am Fließband ab, man kriegt von denen gar keine Informationen, keine Aufklärung, nicht mal ne kurze Beschreibung wie und wie lange ich den Analdehner einsetzen soll. Zudem immer Wartezeiten von mindestens 2 Stunden, damit man höchstens 10 Minuten beim Arzt sein Anliegen in 2 Sätzen formulieren muss. Unfassbar. Meinen beiden bisherigen Proktologen konnte ich diese Geschichte nicht erzählen. Nach 2 Sätzen unterbrechen sie einen und führen direkt Abtastungen und Einsichten durch.
Ich hoffe jemand von euch kennt ähnliches oder hat Ahnung oder eine Idee mit was ich es hier zu tun habe. Es ist zwar noch auszuhalten, aber schränkt das Leben wirklich ein. In der Zwischenzeit nach meiner Hämmorhoidenbehandlung ging es mir verdammt gut. Ich war doppelt so aktiv und Lebensfroher, das empfanden auch meine Mitmenschen. Jetzt hab ich gar keinen Bock auf Bewegung, weil es unangenehm und schmerzhaft ist.
VG
stewe999
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