Montags früh fand ich mich im Krankenhaus ein. Nach etwas Wartezeit wurde ich dann fertig gemacht für die OP, die in Vollnarkose stattfand. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich zwar nicht wirklich Schmerzen, aber mir war speiübel und schwindelig, so, dass entschieden wurde, ich müsste die Nacht im Krankenhaus verbringen. Leider waren die Schwestern auf der Station sehr seltsam und ignorierten mich. Als ich brechen musste und mein Mann, Bescheid sagte, kriegte er nur ein "Ja und?" zu hören. Es kam auch keine Nachtschwester, ich erhielt keine Schmerzmedikation und garnichts. Glücklicherweise hatte ich noch Ibuprofen 800, sonst hätte ich die Nacht vor Schmerzen nicht ausgehalten. .. am nächsten Morgen begegnete mir die ganze Station weiterhin so seltsam abweisend wie den Nachmittag und Abend davor... Dann gab es Entlassungsgespräch und auch den Arztbrief. Die Ärztin machte sehr seltsame Andeutungen.. ich solle mich jetzt mal anal zurücknehmen.. .. ausserdem habe sie Einiges entfernt, was nicht in den Darm gehöre und mein Partner müsse dringend mitbehandelt werden. Ich war so durch den Wind, dass ich garnicht adäquat reagieren und nachfragen konnte.... insbesondere, weil auch noch eine andere Patientin im Raum war.. Der Arztbrief gab dann her: ...thrombosierte Hämorrhoide III° bei 5 Uhr SSl, kleiner Analpolyp , mehrere kleine Kondylome und Proktitis. Zu dem unprofessionellen Verhalten im KH muss man erklären, dass wir hier in einem verhältnismäßig kleinen Kaff wohnen. Ich mutmaße, aber das ist natürlich nur hypothetisch, dass ich für die Station "die mit dem Analverkehr und dem ausschweifenden Sexualleben" war. Wäre zwar vollkommen unprofessionell, ...diese Indiskretionen von solchen Stellen sind hier im Ort allerdings leider nicht unüblich. Das wäre ja Alles auch noch vollkommen egal...was sich irgendwelche Leute denken..
Fakt ist nur, dass ich nie Analverkehr praktizierte und ich mich natürlich frage, wie dann solche Erreger in meinen Darm geraten können. Auf meine email-Nachfrage riet mir die Ärztin, ich solle den histologischen Befund abwarten, aber diese Kondylome würden definitiv per Geschlechtsverkehr übertragen. Wie gesagt... das KANN ja garnicht sein. Meine Hausärztin sieht sich für die nachoperative Versorgung nicht zuständig... und meine Frauenärztin geht bald in Urlaub und konnte mir erst im September einen Termin geben. Nun stehe ich also hier mit operierten Darm, einer Geschlechtskrankheit, die ich nicht haben kann.. und weiß nicht mehr, an wen ich mich nun wenden kann. Eine postoperative Versorgung durch das Krankenhaus wird leider nicht gewährleistet.
Vorgestern wurde ich also operiert und hatte zudem bis heute keinen Stuhlgang. Mir wurde Ibu 600 mitgeben und Bifiteral, von dem ich einen Kaffeelöffel zu den Mahlzeiten nehmen solle. Desweiteren wurden mir Sitzbäder und Cremen mit Posterison empfohlen. Das Ibu 600 wirkt überhaupt nicht gegen die Schmerzen. Sitzbäder mit Kamillan mache ich nun und creme auch. Beim Cremen heute früh spürte ich sofort wieder einen der Knubbel, der anfänglich der Grund war, mich in die Notaufnahme zu begeben. Dieser Knubbel ist vollkommen unverändert, vorgewölbt, rot, geschwollen, schmerzt und wurde - obwohl der direkt und unübersehbar am Darmeingang sitzt - nicht entfernt. Ich trage noch Netzhosen und wechsele stündlich die Mulleinlagen. Es blutet nicht mehr nach, aber es "suppt etwas Sekret". Heute fühlte ich mich derart aufgedunsen und voll, dass ich garnichts essen konnte... trotzdem kam es zu keinem Stuhlgang. Zwar ist da "so ein Druckgefühl", aber ich kann nicht pressen. Auch habe ich davor große Angst, weil dieser schmerzhafte Knubbel noch immer vorhanden ist und der Darm zudem stark "von Innen schmerzt". (Leider tut schon Husten extrem weh.)
Ich fühle mich jetzt ziemlich "verloren"... sowohl was die Schmerzen anbelangt, als auch die anscheinend nicht vollständig entfernten Vorfälle... was ich überhaupt nicht verstehe....wenn ich doch schon dort operiert wurde, warum dann nicht alles entfernt wurde. Auf eine erneute email-Anfrage wurde mir leider nicht geantwortet. Dann weiß ich nicht, was ich gegen die Schmerzen tuen kann und ob es noch okay ist, wenn ich partout keinen Stuhlgang habe. Zwar habe ich heute nicht, dafür aber gestern etwas gegessen...und das muss ja "irgendwohin"... und natürlich frage ich mich, was diese Unterstellung soll, ich würde Analverkehr praktizieren und hätte mir auf diesem Wege eben eine Geschlechtskrankheit zugezogen. Ich lebe seit vielen Jahren in einer sehr harmonischen, vertrauensvollen, monogamen Beziehung und muss ja wohl am Besten wissen, ob mein Darm in mein Sexualleben miteinbezogen wurde oder nicht. Richtig schlimm finde ich auch, dass meine Hausärztin pikiert ist... und sich der nachoperativen Versorgung nicht annehmen will...
Irgendwie ist das eine vollkommen verquere Geschichte. Als ich OP hörte, war ich wirklich froh, weil die Schmerzen zum Wochenende kaum mehr auszuhalten waren. Jetzt steh ich da, habe noch immer so fürchterliche Schmerzen, dazu komische Befunde, ...und keinen Arzt mehr, der bereit ist, das Ganze weiter zu versorgen. Was soll und kann ich jetzt denn tuen? Soll ich vielleicht nur abwarten und muss durch die Schmerzen durch? Kann der festsitzende Stuhl im Darm nicht weitere Entzündungen hervorrufen?
Proktologen gibt es hier in der Nähe nicht. Leider ist es - wie gesagt - auch nur ein kleines Kaff. Ich stehe hier mit Schmerzen, einer OP, die nicht alles entfernte und einer Diagnose, die ich überhaupt nicht verstehe. Zumal ja auch diese Geschlechtskrankheit sicherlich dringende und zeitnahe Weiterbehandlung erfordert. Gerne würde ich auch mit meinem Sport weitermachen. Allerdings habe ich mein Power-Workout im dringenden Verdacht, diese Vorfälle begünstigt zu haben. Von der Ärztin wurde das nicht bestätigt, aber diese ist ja eben auch der eingefleischten Meinung, meine bis dato noch nie aufgetretenen Beschwerden seien auf mein ausschweifendes Sexualleben zurückzuführen. Ich bin eigentlich überhaupt nicht wehleidig, aber mir geht es wirklich nicht gut und ich weiß gerade nicht, was ich jetzt noch tuen kann und soll.. Ich hoffe sehr hier ein paar Tipps zu bekommen, damit jetzt wenigstens die Wundheilung halbwegs vorangeht.
Ich hoffe, dass das jetzt Alles nicht zu wirr geschildert ist. Leider waren die Vorkommnisse in den letzten Tagen so "chaotisch" und "bizarr". Jetzt suche ich eigentlich nur einen vernünftigen Weg, wieder gesund zu werden. Es wäre sehr schön, wenn mir hier geholfen werden könnte.
Danke für das Lesen.
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