Im März 2014 traten beim Stuhlgang unglaubliche Schmerzen auf. Es war kaum noch möglich zu Sitzen, zu Stehen.
Es gab nur den Gedanken: Da ist was kaputt!
Ich bin nicht zum Arzt gegangen - es war mir peinlich! Stattdessen nahm ich Schmerzzäpfchen ohne Ende.
1.) Erfahrung: geht bitte sofort zum Arzt - je früher, je besser!!
Die Schmerzen wurden weniger, waren aber nie ganz weg.
Im Juli 2014 traten die Schmerzen erneut in großer Heftigkeit auf. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, daß da plötzlich
etwas "heraushing". Ich war überzeugt, daß das Hämorrhoiden sind.Erneut gab es Schmerzzäpfchen.
Doch diesmal wurden die Schmerzen nicht geringer.
Im August 2014 traute ich mich zum Proktologen. Diagnose: Chronische Analfissur auf 6 Uhr.
Therapie:
2 x täglich Salbe Diltiazemhydrochlorid-Creme und dazu Xylocain Gel 2% Schmerzgel (das Gel ist ohne Rezept erhältich!)
mind 2 Liter Wasser pro Tag trinken
Ernährungsumstellung, ballststoffreich, möglichst wenig Kohlenhydrate
Ziel: Stuhl muss "weich und fluffig" sein, um die Fissur zu entlasten und die Heilung zu unterstützen.
Bei Bedarf Flohsamen nehmen.(das muss jeder selbst ausprobieren, wieviel man da nimmt)
Nach 8 Wochen Therapie konnte ich zwar mit der Fissur irgendwie leben, aber Schmerzen waren immer da.
Man riet mir zu einer OP. Da bekam ich Panik. Die erforderliche Darmspiegelung habe ich durchführen lassen,
da war alles gut. Erst im Januar 2015 habe ich mich für die OP entschieden - nachdem ich mir ein zweite Meinung
eingeholt hatte.
Der Proktologe hat mir vor der OP gesagt, daß ich mich auf ca. 6 Wochen Heilungsprozeß mit erheblichen Schmerzen
einstellen mus- mit regelmässigen Kontrolluntersuchungen. Er sagte mir, daß ich immer von Analfissuren bedroht
sein werde - ich muss also immer sehr auf die Ernährung achten müssen.
Er sagte aber auch, daß die Heilungschance groß ist und ich die besten Chancen habe schmerzfrei zu leben.
Ich gebe zu. Ich hatte sehr große Angst, Wenn an dieser Stelle rumgeschnippelt wird und womöglich was schiefgeht.
Oh Weh.
Anfang 5. Februar 2015 wurde die OP durchgeführt. Der OP Tag selbst war ohne Komplikationen.
Am Tag 1 nach der OP war ich zur Kontrolle - alles ok.
Aber dann kam der Stuhlgang! Ich kann sagen, daß ich mit diesen Schmerzlevel nicht gerechnet hatte! Mein Kreislauf
versagte. Ich lag anschließend 5 Stunden im Bett und schrie vor Schmerzen in die Kissen. Da halfen auch keine Ibu800.
Am Tag 2 war die Stuhlgang - Erwartung mit Panik behaftet.
Ich kann sagen, daß die nächsten 5 Tage die Schmerzen fast unerträglich waren und ich dachte das hört niemals auf!!
ABER:
ich hab sie dann wie folgt in der Griff bekommen:
1/2 Std. vor Stuhlgang: 1 x IBU 800 nehmen und eine Analdusche / Klistier-Spritze mit lauwarmen Wasser vorbereiten
nach dem Stuhlgang ganz vorsichtig die Wunde abspritzen.
Ausruhen.
Meine Schmerzen fühlten sich an wie Dehnungssschmerzen. Ich habe diese Dehnungsschmerzen dann wie folgt
schneller zum Abklingen bekommen: Po kräftig zusammenkneifen und entspannen; so oft es geht machen und dazu mit
leichte Schläge auf den Po. Das entspannt die Muskulatur und hat mir wirklich geholfen diese Schmerzen durchzustehen.
Dazu täglich 2 mal Sitzbäder in Kamillosan. Mit Einmalwaschtücher die Wunde spülen. Ich habe zusätzlich noch 1 x täglich
eine Analdusche gemacht (viele nehmen einfach die Dusche - das tat mir aber zu weh)
Während der ganzen Zeit hatte ich immer eine Kompresse zwischen den Pobacken, die hab ich bestimmt 10x - 15x täglich gewechselt.
Da ich nach 7 Tagen den Eindruck hatte, daß die Schmerzen nie aufhören habe ich mir dann den Analfissurstift von
Tordynex Medical AG gekauft und habe parallel dazu Kügelchen genommen: Staphisagria D12 ( 5 Tage, 5 Kügelchen stündlich- täglich
max. 5 x). Das waren Maßnahmen, die ich im Internet fand. Die Kügelchen waren ein Tipp aus der homosexuellen Szene.
Und was einem Schulen-Po gut tut, tut einem Mädchenpo nix Schlimmes.
Ich habe das gesamte Programm noch weitere 5 Tage gemacht - und am Tag 14 das Wunder!!!
Stuhlgang OHNE Schmerzen und das bis heute (Tag 25)!!!
Der Arzt sagt, daß die Heilung sehr gut läuft und die Wundränder keine Probleme machen und ich die besten Chancen habe,
daß alles gut wird. Ich nehme keine Schmerzmittel mehr. Ich werde bis zum Arzttermin nächste Woche weiterhin
die Spülungen und Bäder durchführen. Analfissurstift und Kügelchen sind weggepackt.
Alles wird gut.
Hätte ich im März 2014 den Analfissurstift gehabt und die Kügelchen...na ja hätte.
Und alles nur, weil ich Verstopfung hatte.
Liebe Mitstreiter!
Ich wünsche Euch alles Gute und auch soviel Heilungsglück wie es mir zuteil wurde.
Vielleicht konnte ich mit meinem kleinen Bericht hier und da weiterhelfen.
Gute Besserung!
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