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Analfibrom?

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  • Analfibrom?

    Liebes Forum,
    leider muss auch ich mal meine Geschichte erzählen ..
    Seit Anfang des Jahres 2014, hatte ich hin und wieder minimal helles Blut am Toilettenpapier. Ein brennen während und nach dem Stuhlgang, welches aber nicht lange anhielt. Im August bemerkte ich dann beim duschen einen 'Knubbel' aus dem After raus … er ließ sich problemlos nach innen schieben blieb dort allerdings nicht sehr lange.
    Natürlich wurde ich unruhig, ich sollte dazu sagen, dass ich eine labile Psyche mit Angst und Panikattacken habe.
    In den folgenden Tagen kam ein seltsames Gefühl mit 'leichtem' Druck hinzu, welches ich nicht einordnen konnte. Ich versuchte es mit 'Hametum' (Salbe die bei Hämorrhoiden verwendet wird), leider ohne Erfolg!
    Da ich wirklich doof wohne, fanden sich natürlich keine Proktologen und mir blieb vorerst nur die Möglichkeit, mich einem Urologen vorzustellen. Am Telefon wurde mir versichert, dass in seiner Praxis Hämorrhoidalleiden behandelt werden, aber ich als erstes mal zu meinem Hausarzt gehen solle … Tja, doof gelaufen, meine Hausärztin befand sich in Reha.
    Am nächsten Tag rief ich wieder bei dem Urologen an, und machte mir einen Termin, ohne zu sagen worum es genau geht Mein Termin war dann eine Woche später.
    Ich saß im Behandlungszimmer und dachte der Arzt bespricht erst einmal, worum es geht, hinterfragt und will meinen Gesundheitszustand wissen .. Ebenfalls wollte ich gerne erzählen, dass meine Mutter dauerhaft Hämorrhoiden-Probleme zu Lebzeiten hatte, wollte er ebenfalls NICHT wissen.
    Nunja, ich sollte meine Hose bis zu den Knien herunterlassen und mich in der Seitenlage auf die Liege legen, er zog ausschließlich meine Pobacken auseinander, und kam nach 2 Sekunden zu dem Entschluss, dass es 'nur' eine Mariske ist, die nicht schlimm und keiner weiteren Behandlung bedarf.
    Natürlich war ich vorerst erleichtert und dachte, dass ich mich an diesen Druck und das fremdartige Gefühl erst gewöhnen muss. Wie das natürlich jeder macht, habe ich mich im Internet dann belesen was Marisken sind, Symptome und dergleichen.
    In jedem Bericht wurde gesagt, dass Marisken keine Schmerzen, Druck oder ähnliches auslösen, und sie allerhöchstens bei der Hygiene stören können.
    Die ganze Sache wurde mir zu heikel, ich suchte im Internet nach Spezialisten und fand ein Enddarm Zentrum 'nur' 50km weit weg von mir.
    Dort rief ich an und erzählte meine Misere, die nette Dame am Telefon sagte mir, dass sie als Laie nicht davon ausgeht, dass es sich um eine Mariske handelt und gab mir einen Termin für den 6 Oktober.
    Es wurde täglich schlimmer, der Druck im Enddarm wurde enorm groß, ich konnte kaum sitzen oder liegen und meine Gedanken drehten sich nur um meinen Hintern. schlafen konnte ich kaum, stattdessen habe ich unzählige Horrorgeschichten im Internet gelesen, die es mir nur noch schwerer machten.
    Ich war wirklich am Ende, wusste mir keinen Ausweg mehr und rief wieder im Enddarm Zentrum an. Ich hab wahnsinnig geweint und konnte mich kaum beruhigen. Eine weitere nette Dame sagte mir, dass ich noch heute (3 September) so schnell wie möglich kommen solle, der Arzt würde warten, auch wenn er schon Feierabend hätte (ich sagte, dass ich einen weiteren Weg habe).
    Ich bin dann natürlich auch direkt zum Enddarm Zentrum gefahren und wurde wahnsinnig gut empfangen. Vor mir war ein weiterer Patient und dann kam ich schon dran.
    Der Arzt war super nett und hörte sich mein Problem an, er sagte dass er ganz vorsichtig untersuchen wird und versucht, mir nicht weh zu tun. Er drehte sich um bis ich ausgezogen auf der Liege lag, fand ich höchst anständig! Ich hatte mir die Untersuchung schlimmer vorgestellt als sie wirklich wahr. Innerhalb einer Minute wusste er sofort, was mich quält –
    Diagnose : Abszeßdierende intersphinktäre Analfistel mit chronischer Analfissur bei 6 Uhr in SSL.
    Er erklärte mir, dass der Abszess und die Fistel auf jeden Fall operativ entfernt werden müssen und versprach, mich von diesem grausamen Druck im Enddarm zu befreien. Telefonisch vereinbarte er direkt, dass ich am nächsten Morgen im nahegelegen Krankenhaus, in dem er und seine Kollegen operieren, erlöst von meinen Schmerzen werde.
    Dummerweise habe ich die ganze Nacht weitere Horrorgeschichten im Internet gelesen und kam nicht zur Ruhe.
    Am nächsten Morgen (4 September) war ich um 8 Uhr im Krankenhaus, wurde aufgeklärt und vorbereitet. Durch meine Psyche wurde ich immer nervöser und bekam Panik.
    Nunja, die Operation ist gut und komplikationslos verlaufen und nach 30 Minuten im Aufwachraum, stand ich dann schon wieder fest auf den Beinen. Ich hatte keine Nachblutungen und konnte die Schmerzen ganz gut aushalten. Der Stuhlgang wollte nicht kommen, was bei mir weniger an der Angst sondern daran lag, dass ich nur daheim auf die Toilette gehen kann.
    Ich wurde dann am 6 September nach Anweisungen der Wundbehandlung entlassen.
    Laufen tat mir wirklich gut! Liegen und stehen war auch keine große Sache und sitzen … naja es hielt sich in Grenzen. Es besserte sich jeden Tag und ich hatte auch Stuhlgang. Über den ersten muss ich keine Aquarelle malen, es war wirklich kein angenehmes Gefühl. Mit ausduschen und ordentlich Novalgin, ging es mir meist nach einer Stunde wieder gut. Lange brauchte ich kein Schmerzmittel und wurde wirklich wieder fit.
    Die Nachuntersuchungen, die ich mir schmerzhaft vorstellte, waren ein Witz (entweder geben die Ärzte sich Mühe und tun einem nicht weh, oder es tut ganz einfach nicht weh?!).
    Laut der Ärzte ist alles ganz gut verheilt und ich soll weiter so machen wie bisher.
    Was mich stetig verwunderte war, dass ja da jetzt aber dennoch der 'Knubbel' hängt … Mir wäre es rein optisch völlig egal gewesen solange er mich nicht quält.
    Mitte November jedoch, spürte ich ständig ein kribbeln, KEINEN Schmerz, lediglich ein Kribbeln, dass mich wahnsinnig macht! Also, erneut in die Klinik und untersuchen lassen. Wieder konnte der Arzt mir nur sagen, dass alles sehr gut heilt/verheilt ist und ich mir einfach noch etwas Zeit geben soll. Gesagt getan, nach ca. 1 Woche mit viel Bewegung und Ablenkung war alles wieder gut.
    Da ich bei meinem Hausarzt die Blutwerte testen ließ, wurde mir berichtet, dass der Entzündungswert noch leicht erhöht ist, was wohl durch den Abszess noch sein könnte, im neuen Jahr soll ich erneut Blut abgeben.
    Letzte Woche, als ich wirklich dachte, dass der Spuk endlich ein Ende hat – KRIBBELN im Hintern Überwiegend beim liegen und auch spürbar beim sitzen. Jeder denkt und sagt, solange es kein Schmerz ist, sei es aushaltbar, ist es aber nicht! Es nervt mich ungemein, zermürbt mich reglerecht. Mein erster Gedanke am Morgen ist 'Kribbelt es ? Tut was weh ?' und das zieht sich über den Tag bis zum Schlafen.
    Nach Recherchen im Internet wurde ich von meiner Vermutung, dass es eine Mariske ist darauf gebracht, dass es wohl eher ein Analfibrom ist. Die machen üblicherweise keine Schmerzen und können in der Regel bestehen bleiben. Allerdings können sie auch störend sein und die Hygiene beeinträchtigen. Seit meiner Operation verzichte ich gänzlich auf Toilettenpapier und spüle weiterhin meinen Hintern täglich, und vor allem nach dem Stuhlgang aus. Dennoch tupfe ich mit Toilettenpapier immer etwas nach und habe grundsätzlich noch Kot dran. Auch die erhöhten Entzündungswerte könnten darauf schließen, dass dieses Analfibrom vielleicht entzündet ist !?
    Puh, lange Geschichte, entschuldigt!
    Jetzt zu meinen Fragen -
    1. Kann mich wirklich dieses (eventuelle) Analfribrom, dass ja öfter nach Fissuren auftritt, so stören ?
    2. Wäre die Abtragungen eines Analfibrom sinnvoll, wenn es der Übeltäter ist ?
    3. Ist die 'Operation', die ich natürlich nur unter Vollnarkose machen lassen würde, schlimmer als die Operation die ich bereits hinter mir hab (Abszeßentdecklung sowie Fistul- und Fissurektomie) ?
    4. Muss man zwingend im Krankenhaus bleiben oder kann man wieder am gleichen Tag gehen ?
    Ich hoffe sehr, dass es hier Leute gibt, die sich etwas auskennen. Mittlerweile ist es psychisch für mich kaum aushaltbar. Ich denke und spüre nur noch an meinen Hintern. Ich habe an nichts Freude und ziehe mich von all meinen Leuten zurück. Ich finde keine klaren Gedanken und kann mich kaum konzentrieren. Das ist echt kein Leben … dabei werde ich gerade erst 28 im nächsten Jahr.
    Ich bedanke mich für's lesen/zuhören.


  • Re: Analfibrom?

    Analfibrome entstehen als Restzustand nach verschiedenen analen Erkrankungen. Man kann sie theoretisch in örtlicher Betäubung ambulant entfernen, da sie aber keine Probleme machen, lässt man sie besser, wo sie sind. Auch ich würde von einer Abtragung bei Ihnen abraten, sie haben doch schon so viele anale Probleme gehabt. MfG Dr.E.S.

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    • Re: Analfibrom?

      Vielen Dank für Ihre Antwort!
      Ich war heute zur Untersuchung wieder in der Klinik, 2 Ärzte können nicht's Negatives feststellen. Mein Enddarm sei völlig okay. Die Operationswunde ist wohl sehr gut abgeheilt und Hämorrhoiden scheinen normal zu sein. Ist natürlich schön zu hören. Allerdings kribbelt es weiterhin im Hintern. Laut Arzt könne das wohl die Narbe sein die ich spüre. Könnte das wirklich der Fall sein (die Op ist 3 Monate her)? Auch verspanne ich mich zu sehr. Ich hoffe, dass ich das in den Griff bekomme. Mein Arzt sagte mir, dass es eine normale Hautfalte ist, die wohl jeder Mensch hat/haben wird und er sie gerne auch da belassen will. Sehe ich alles ein nur, ich will nicht ständig meinen Hintern spüren! Nach dem Stuhlgang ist es am schlimmsten. Auch wundert es mich, dass es zwischenzeitlich immer mal wieder wie früher ist, bevor irgend etwas war. Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr.

      Lieben Gruss

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      • Re: Analfibrom?

        Herzlichen Glückwunsch zu dem guten Untersuchungsergebnis !!
        Jetzt brauchen sie einfach Geduld, natürlich kann die Narbe noch einige Zeit zwacken, versuchen Sie sich so gut es geht von den "analen Sorgen" abzulenken.
        MfG
        Dr. E. S.

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        • Re: Analfibrom?

          Ich danke Ihnen recht herzlich auch für's zu'lesen
          Eine letzte Frage habe ich jedoch noch - davon abgesehen, dass die Narbe jetzt noch zwacken kann, ist es möglich, dass es auch daran liegt, dass ich neuerdings mit Sport angefangen habe (Laufen und schwimmen) ? Wenn ich es logisch bedenke - der Beckenboden wird ja bewegt, somit auch die Wunde. Laut meinen Ärzten hab ich es von Anfang an richtig gemacht mit der Bewegung.

          Vielen lieben Dank ! Schön, dass es noch Leute gibt die gerne helfen.

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