Ich habe mich hier angemeldet um meine Erfahrungen mit meiner Hämorrhoiden Op nach Milligan Morgan zu teilen,da man im Internet fast nur Negativ Beispiele findet und Ich mich außer bei Ärzten natürlich auch,wie es fast jeder macht im Internet in Foren schlau gemacht habe um persönliche Meinungen zu hören.
Wer die Vorgeschichte auslassen will kann direkt zu meiner Op scrollen:-)
Erstmal zu mir.
Ich bin 35 Jahre alt,bin 184cm groß und wiege zZ. 93 Kilo.leichtes Übergewicht:-) Ich muss dazu sagen, dass ich an Colitis Ulcerosa seit 20 Jahren leide.Hat zwar mit den Hämorrhoiden direkt nix zu tun.Allerdings meinte mein Hausarzt,dass ich die hämos wohl davon habe,weil Ich durch die Krankheit öfter Bauchkrämpfe habe und dadurch automatisch auf der Toilette mehr Drücke als gesund ist...
Vorgeschichte zur Op.
Vor zwei Jahren machten sich die Dinger bei mir zum ersten mal bemerkbar.Ich habe zwar nicht wie viele von euch mit jucken,brennen oder Sitz Problemen zu Kämpfen gehabt.Bei mir war es mehr der starke Blutverlust.
Ich hatte über Wochen erst leichte Blutungen auf der Toilette, die dann immer häufiger und auch stärker wurden.
Bin dann zu meinem Hausarzt. Der hat mir Blut abgenommen und schob die Blutungen auf meine chronische Darm Entzündung. Ich habe ihn da schon drauf hingewiesen, dass ich mir das nicht vorstellen kann, da ich einen eher ruhigeren Verlauf der colitis habe und aufgrund dieser so gut wie nie Blutungen hatte. Mein alter Hausarzt war in Rente gegangen und er hatte die Praxis erst ein halbes Jahr vorher übernommen...
Mein Blutbild ergab dann einen sehr niederringen Hämoglobin wert von 9. Also ab zur Spiegelung. Es bestätigte sich, dass die Blutungen nicht von der colitis stammen, sondern von Hämorrhoiden dritten Grades.....
Mein Fehler war, dass Ich gesagt habe, dass ich mit der Op warten möchte...
Vor 5 Monaten fing es wieder an zu bluten und das ging wieder über Wochen. Ich dachte das hört schon wieder auf, wie beim letzten mal...Tat es aber nicht.Ergebnis war,dass ich vor 8 Wochen in die Notaufnahme gekommen bin,weil Ich in der Arbeit umgekippt bin.Die Ärzte Haben dann Blut abgenommen und einen Hb wert von 7,9 gemessen.
Bin dann krank geschrieben worden und erstmal,was Ich bis heute nicht verstanden habe nach Hause geschickt worden...Aber gut.
Jetzt zur Op.
Am 12.5.14 hatte Ich einen Termin bekommen,wo dann einige Voruntersuchungen gemacht worden sind.Unter anderem wurde wohl der Schließmuskel gemessen.Die Untersuchungen waren nicht so angenehm,aber musste ja sein.Meine Hämorrhoiden waren immer noch Grad 3...
Op Termin für den 14.5.14.
Am 13.5.14 habe Ich von 10 Uhr an nix mehr Essen dürfen und Abends musste Ich noch so ein leckeres Zeug saufen um den Darm zu entleeren. Das gehört nicht zum Standard der Op...Bei mir wurde es gemacht, da aufgrund meiner colitis direkt der ganze Darm zur Kontrolle mit gespiegelt wurde.
Am Tag der Op war Ich sehr nervös.
Ich wurde morgens in den Op gebracht und bin dann das erste mal gegen 13 Uhr(ca...) wieder wach geworden.Schmerzen hatte ich so gut wie keine.Nur ein Druckgefühl, welches von der Tamponade herrührte.Die wurde dann auch noch am selben Abend entfernt.Sehr unangenehm.
Am nächsten Tag musste ich dann das erste mal auf Toilette. Kein normaler Stuhl,da mein Darm von der Spülung ja komplett leer war. Es war mehr Blut.Er brannte sehr stark...Danach direkt duschen.
War insgesamt drei Tage im Krankenhaus.In der Zeit hatte ich ertragbare Schmerzen, da ich dort sehr gut mit Schmerzmitteln versorgt wurde.Hatte es mir schlimmer vor gestellt. Angenehm ist allerdings was anderes.Zuhause habe ich dann einen großen Fehler gemacht indem ich mit Schmerzmitteln gespart habe.Dachte mir, hast fast keine schmerzen, also brauchst du auch keine Chemie in dich zu pumpen... Weit gefehlt...Nach der ersten Nacht zuhause hatte ich morgens sehr starke schmerzen.Habe dann die Schmerzmittel wieder soweit erhöht,dass sie erträglich waren.
Ich bin froh, dass mein Darm komplett leer war...Denn dadurch hatte ich erst fünf Tage später den ersten leichten Stuhl.Habe sehr wenig gegessen.
Der erste Stuhl nach der Op war sehr schmerzhaft...Bin danach immer direkt Duschen gegangen.Dadurch hat sich die Wunde nach ca. 15 min wieder beruhigt und es war wieder erträglich.
Die erste merkliche Besserung trat nach 1 1/2 Wochen ein.Ab da fing es an, dass die Schmerzen nicht mehr so stark beim Stuhlgang waren und die Blutungen nach ließen.Von da an wurde es von Tag zu Tag immer Ein gaaaanz kleines bisschen besser. Ich aus meiner Erfahrung muss sagen,dass es doch eher eine langwierige Sache ist...
Heute ist die Op 4 1/2 Wochen her.Und wie geht es mir? Deutlich besser......
Ich habe nur noch sehr leichte schmerzen, wenn ich länger sitze.Arbeiten gehe ich seit 1 1/2 Wochen wieder. War 3 Wochen krank geschrieben,wegen meinem so geringen Blut wert und weil ich einen körperlich anstrengenden Beruf ausübe.Wenn ich allerdings den ganzen Tag gearbeitet habe tut es auch abends noch weh.Aber wirklich nur ein wenig.absolut erträglich.Wundfluss hat auch nachgelassen.Da meinte mein Arzt.Im Krankenhaus, dass es bis zu 6 Wochen dauern kann,bis alles komplett verheilt ist und ich keine Symptome mehr habe.In Einzelfällen könne es auch noch länger dauern.Käme immer auf die einzelne Person an. Befund,heilfleisch etc....
Kurz zusammengefasst kann ich euch sagen.
Die Op und die Zeit danach ist bei weitem nicht so schlimm, wie es hier oft steht.Die ersten 1 1/2 Wochen sind wirklich nicht prickelnd,aber mit Schmerzmitteln und den Pflege tipps der behandelnden Ärzte absolut ertragbar.Und danach geht es von Tag zu Tag besser.Die Leute die hier ihre negativen Erfahrungen mitteilen sind meiner Meinung nach die,bei denen leider nicht alles zu 100% glatt ging. Allerdings denke ich, dass das Einzelfälle sind. Denn die meisten,bei denen alles gut verlaufen ist machen sich nicht die Mühe ihre positiven Erfahrungen mit zu teilen...leider...
Wenn ihr die Op vor euch habt, oder drüber nach denkt, denkt an die Zeit danach,wenn ihr die Dinger endlich los seit...Dafür lohnt sich die Ganze meiner Meinung nach doch eher langwierige, aber absolut erträgliche Behandlung.
Kommentar