Ich bin in der 37. Woche meiner Schwangerschaft und habe vor ein paar Tagen entdeckt, dass sich mein After ziemlich verändert hat. Er wirkt wie geschwollen, um den Schließmuskel haben sich kleine, weiche und kissenartige Auswölbungen gebildet. Ich spüre, dass da etwas ist, was irgendwie unangenehm ist, teilweise habe ich auch ein stärkeres Druckgefühl. Allerdings blutet, juckt oder nässt nichts. Ich hatte während der Schwangerschaft auch keine Verstopfung, die ja oft mit Hämorroiden in Verbindung gebracht wird. Eher das Gegenteil, also weicher Stuhl teilweise in Richtung Durchfall. Könnte es sich um eine Analvenenthrombose handeln? Oder um etwas ganz anderes? Meine Frauenärztin sagt, dass mein Kind schon sehr stark ins Becken drückt, daher vermute ich, dass die Veränderungen mit der Schwangerschaft zu tun haben. Gehen solche Beschwerden typischerweise nach der Schwangerschaft zurück? Wie kann ich sie am besten behandeln?
In der Schwangerschaft kommt es zu Umverteilungen: die Gewebe werden "weicher" und z. T. nachgiebiger. Strukturen, die man sonst tasten kann, kann man bei der Schwangeren oft nur erahnen.
Unter diesen Verhältnissen können auch hämorrhoidale Beschwerden - die ja eine Form der Bindegewebsschwäche darstellen - auftreten.
An eine Thrombose würde ich bei Ihrer Beschreibung nicht denken. Außer der allgemeinen Körperpflege (nach dem Stuhlgang bitte warmes Wasser + milde Seife) braucht man da m. E. nichts weiter zu unternehmen.
Gegen Ende der Schwangerschaft bilden sich bei den meisten Frauen Marisken, das sind anale Hautfalten ohne Krankheitswert, die aber, bedingt druch hormonelle Auflockerung des Gewebes und Druck des Babys schwellen und unangenehm sein können. Ein Zusammenhang zu Hämorrhoidenleiden besteht fast nie.
Nach der Schwangerschaft bilden sich solche Beschwerden zurück, oft bleiben allerdings kleine reizlose Marisken zurück. Angenehm ist kühlen oder das Auftragen einer Hamamelissalbe (dünn auftragen).
MfG
Dr. E. S.
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