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Angst vor Fissur OP

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  • Angst vor Fissur OP

    Hallo Frau Dr, Schönenberg,
    tut mir leid, dass ich sie schon wieder belästigen muss. Da ich meine Fissur(en?) scheinbar nicht wirklich in Griff bekomme versuche ich mich nun gedanklich mit einer OP auseinander zu setzen, doch ich habe wirklich ziemlich Angst davor. Mein Arzt meinte die ersten Wochen danach wären wohl die schmerzhaftesten meines Lebens. Sehr motivierend! Welche Erfahrungen haben sie denn? Wie schlimm ist es wirklich? Für wie lange ist man erfahrungsgemäß krank geschrieben? Wie lange dauert es ungefähr, bis man wieder schmerzfrei ist? Schon klar, dass man sich nicht festlegen kann, weil jeder Mensch anders ist, aber es gibt doch wahrscheinlich Erfahrungswerte, wie es in den meisten Fällen verläuft, oder? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einer kpmpletten Beschwerdefreiheit nach der OP. Vielleicht können sie mir meine Angst etwas nehmen, ohne etwas Schön zu reden. Welche Erfahrungen haben sie mit <heilungsverlauf und Behandlungserfolg bei einer Fissurektomie.
    Vielen lieben Dank für ihre Mühe und Hilfe,
    reyna


  • Re: Angst vor Fissur OP


    Hier fällt eine gute Einschätzung wirklich schwer, eigentlich ist sie unmöglich, Es gibt Patienten, die relativ schnell beschwerdefrei werden, anderen Patienten haben über einige Zeit, z.T. auch deutliche Probleme.
    Wichtig ist auch die innere Einstellung, bemühen Sie sich - so gut es geht - um Gelassenheit. Und denken Sie daran, in einem Forum wie diesem hat man eine absolut negative Auslese, denn die Patienten, denen es schnell gut geht, sind hier nicht zu finden.
    Melden Sie sich gerne noch einmal nach dem Eingriff und erzählen...
    Viel Glück !!
    Dr. E. S.

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    • Re: Angst vor Fissur OP


      Hallo Reyna,

      ich selber bin mittlerweile 2x im Analkanal operiert worden, zuletzt wurde gleichzeig eine chronische Fissur und eine Hämmoride 3. Grades entfernt. Davor wurden 2 Hämmoriden 4. Grades entfernt.

      Bei der Fissurrektomie wurde die chronische Fissur ausgeschnitten, vernäht und nach außen hin offen gelassen, damit das Wundsekret ablaufen kann. Bedingt durch die Hämmoride hatte ich ja sogar zwei Wunden die abheilen mussten und nicht nur eine.

      Sicherlich hatte ich Schmerzen beim ersten Stuhlgang nach der Op, jedoch waren die durchaus erträglich. Und ich bin eher ein feinfühliger Mensch was Schmerzen anbelangt!

      Ich wurde gut medikamentös auf die Schmerzen eingestellt. Zudem erhielt ich unmittelbar vor jeder Mahlzeit (3 pro Tag) ein Milchzuckerpräperat, das den Stuhl weich gemacht hat.

      Nach der Op am 3. Tag morgens war dann der erste Stuhlgang. Ich bin anschließend ohne Probleme zum Schwesterzimmer gegangen und bat um Entlassung, da alles ok war. Ich bat von mir aus bis zum ersten Stuhlgang im Krankenhaus bleiben zu dürfen.

      Auch zu Hause bin ich für die ersten paar Tage mit am Tag verteilt 2 Novaminsulfon Tabletten gut zurecht gekommen. Laufe der 2. Woche nach der Op habe ich dann schnell die Dosis reduzieren können; über eine 1/2 Tablette pro Tag, bis ich dann gar keine mehr nehmen musste.

      Wichtig ist natürlich auch, stets einen weichen Stuhl durch balaststoffreiche und gesunde Ernährung sicherzustellen und auch z.B. durch Movicol oder ähnliches zu unterstützen. Da wird aber sicherlich noch jemand beratend auf sie zukommen.

      Ich fand es für mich persönlich auch sehr wichtig dort operiert worden zu sein, wo man auf viel Erfahrung zurückblicken konnte. Mein Operateur war nicht nur Chiruge sondern auch Proktologe.

      Man sollte sich auch im Klaren sein, dass im Internet eher über die Ausnahmefälle gesprochen wird. Die Masse an OPs verläuft absolut unproblematisch. Nur diese Leute haben ja kaum einen Grund davon zu berichten.

      Es ist ein neues Lebensgefühl ohne Fissur rumlaufen zu können. Das kann ich Ihnen versprechen und wenn alle konventionellen Methoden abgegrast sind und eine OP medizinisch notwendig wird, ist es das absolut wert.

      Viel Erfolg und Grüße,
      Heiko

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      • Re: Angst vor Fissur OP


        Vielen Dank für die Mut machenden Antworten, dir Heiko vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Diesen entnehme ich, dass du einige Tage, wohl auf eigenen Wunsch, stationär aufgenommen wurdest. Warum hast du dich dafür entschieden? Mein Proktologe sprach immer von einer ambulanen OP.
        Zum weich halten des Stuhlgangs hätte ich noch eine Frage.
        Ich esse viel Obst und Gemüse, nehme jeden Morgen Flohsamen, einige getrocknete Pflaumen und trinke ca 3 - 4 Liter Wasser am Tag. Außerdem nehme ich auch 300mg Magnesiu´m, trotzdem habe ich immer mal wieder relativ festen Stuhl. der dann natürlich auch entsprechend schmerzt. Woran könnte das liegen und was könnte ich noch tun?
        Liebe Grüße und welch Segen, dass es dieses Forum gibt!
        Reyna

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        • Re: Angst vor Fissur OP


          Bei der ersten Visite nach der Op wurde ich aufgeklärt, dass alles gut verlaufen sei. Man frage mich dann auch, ob ich den ersten Stuhlgang abwarten wolle oder schon nach Hause möchte.

          Bei dieser Op hatte ich zwei nicht so tiefe Wunden, wie es bei der ersten Op (2x Hämo 4. Grades entfernt) der Fall war. Damals tat es deutlich mehr weh. Das war aber ein Sonderfall im Vergleich zur 2. Op. Da ich aber vorbelastet war, fühlte ich mich einfach sicherer.

          Wie erwartet waren die Schmerzen dann nach der 2. OP und 1. Stuhlgang erträglich und dann ließ ich mich auch direkt entlassen.

          Wie schon angeklungen, muss man meine 1. OP schon ganz klar abgrenzen von meiner 2. OP. Aufgrund meiner Erfahrung würde ich dann wiederum auch sagen, dass der Vorschlag zur ambulanten Vornahme ihrer OP ganz klar, auch im Hinblick auf nur 1 Wunde und der zu erwartenen Erfahrung des Operateurs, als unbedenklich einzutufen ist. Ich sage es mal so ganz sachlich. Vielleicht können sie auch eine stationäre Behandlung erfragen.

          Wenn eine OP medizinisch notwendig geworden ist, überwiegt einfach der Nutzen von dem Übel endlich loskommen zu können. Sehen Sie die OP als etwas an, was Ihnen helfen wird und nicht was Ihnen Schmerzen bereiten könnte. Gegen Schmerzen kann man was bekommen.

          Ich hatte damals wieder zu Hause gute Erfahrung gemacht mit der Einnahme von 1 Beutel Movicol jeweils vor den Hauptmahlzeiten, also Mittags und Abends. Nach dem 2. Stuhlgang und der Konsistenz habe ich mich dann langsam runter gearbeitet. Milchzuckerpräperate sind auch sehr beliebt. Im Krankenhaus hatte ich vor den 3 täglichen Mahlzeiten jeweils 20ml bekommen. Hat auch super geklappt. Da man vor der OP einen Einlauf bekommt, ist der Darm praktisch leer; daher sollte man konsequent vor der 1. Mahlzeit etwas zu sich nehmen, um den Darm zu unterstützen.

          Bei der Ernährung sollte man scharfe Gerichte vermeiden; ansonsten kann man eigentlich alles genießen. Beim Einkauf auf die Balaststoffwerte achten. Ich war bemüht so auf ca. 25g Balaststoffe pro Tag zu kommen; 25-30g sollte ein Erwachsener pro Tag zu sich nehmen. Ich habe z.B. früher Weizenbrot gegessen; nun esse ich mehr Roggen- und Mischbrot, wo der Balaststoffwert höher ist.

          Das forcieren des Stuhlgangs sollte vermieden werden. Der Körper macht sich schon bemerkbar, dass da was raus muss. Dann aber auch nicht unterdrücken. Ich weiß das hört sich alles so einfach an, aber es richtig so und wenn der erste Stuhlgang erledigt ist und man merkt, dass es doch nicht so wild wie erwartet war, gibt es noch oben drauf eine Endorphin Ausschüttung. Erfolgserlebnisse und Glücklich sein kann helfen Schmerzen zu verringern.

          Und wichtig natürlich nach den Stuhlgängen ausduschen und nicht mit Toilettenpapier da rumreiben. Auf keinen Fall feuchtes Toilettenpapier verwenden. Ich hatte anfänglich nach dem Ausduschen noch ein Kamille Sitzbad gemacht.

          Wie gesagt, das sind meine Erfahrungen. Garantieren kann ich Ihnen nichts, aber nachdem was ich so erlebt und auch von anderen mitbekommen habe, können sie echt mit erhobenem Haupt die Sache angehen.

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          • Re: Angst vor Fissur OP


            Hallo Heiko,
            vielen lieben Dank für deine Zeilen, natürlich hoffe ich noch immer die Op umgehen zu können, aber dank deiner Zeilen sehe ich einer evtl. möglichen Op etwas ruhiger und gelassener entgegen. Wann war denn deine 2. Op und wie lange warst du krankgeschrieben? Also, nochmal Danke und ein schönes Wochenende.
            Liebe Grüße,
            Reyna

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            • Re: Angst vor Fissur OP


              Die 2. OP war im Februar 2010.
              2 Wochen war ich krank geschrieben. Da sind schon die 3 Tage Krankenhaus mit drin.

              Alles Gute und schönes Wocheende,
              Heiko

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              • Re: Angst vor Fissur OP


                Hallo Reyna

                ich hatte vor 12 Jahren nach der Geburt meiner Tochter eine Analfissur. Ich hatte einen extremen Schließmuskelkrampf und höllische Schmerzen. Schmerzmittel konnte ich nur sehr eingeschränkt nehmen weil ich voll gestillt habe. Ich war dann bei einem ganz fürchterlichen Proktologen, (ich kannte mich ja überhaupt nicht aus), der mir völlig gefühllos im After herumbohrte und dann meinte, da hilft nur eine OP. Schon allein die Untersuchung war extrem schmerzhaft. 2 Tage später wurde die Fissur in Spinalanäst. operiert. Danach ließ man mich komplett ohne Schmerzmittel. Bei mir lief halt wirklich alles schief. Die Schmerzen vor Op waren die Hölle, nach OP aber auch. Bis ich wieder meine Kinder komplett allein versorgen konnte, dauerte es 5 Wochen. Andrerseits hatte ich nie wieder Probleme mit einer Fissur. Ich habe andere proktologische Probleme, die im Vergleich zu einer Fissur relativ harmlos sind.
                Versuche deine OP in vollnarkose und mit stationären Aufenthalt durchzusetzten, bleib mindestens bis zum ersten Stuhlgang in der Klinik und laß dir sehr viel Schmerzmittel geben. Ich denke, dann kann man es gut aushalten.
                Ich wünsch dir alles gute

                Marmelade42

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                • Re: Angst vor Fissur OP


                  Hallo Marmelade42,
                  netter Name übrigens, vielen Dank für deine Nachricht. Tut einfach gut ein paar (mehr oder weniger) positive Erfahrungen zu lesen. Ich gebe mir und der Fissur jetzt nochmal 5 Woxhwn Zeit, vielleicht wird´s ja doch noch was. Dann habe ich Urlaub und Zeit für die Op, jetzt könnte ich irgendwie gerade garnicht. So hab ich also noch eine "Galgenfrist"
                  Dir auch alles Gute für deine aktuellen Problem und Danke nochmal!
                  Schönes Wochenende und liebe Grüße,
                  Reyna

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