Im Gegenteil: Die Infusionstherapie kann lebensgefährlich werden, warnt der Wuppertaler Internist Johannes Köbberling. Beispielsweise, wenn Bakterien über den Infusionsschlauch in den Körper geraten und - was schon vorgekommen ist - eine tödliche Blutvergiftung auslösen.
Zwar gibt es unter Infusionstherapien sehr viele gute Verläufe, aber das hat einen banalen Grund: In bis zu 90 Prozent der Fälle gehen die Symptome des Hörsturzes von allein zurück. Kein Wunder also, dass Ärzte gern Substanzen und Chemikalien in anderer Leute Körper spülen und dies Geschäft mit den "traditionell guten Erfahrungen" begründen. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde schlägt die einträgliche Infusionstherapie, die ihren Mitgliedern und anderen Ärzten jedes Jahr schätzungsweise knapp 500 Millionen Euro einspielt, in einer Leitlinie vor - und rechtfertigt das mit "Intuition" und "persönlicher Erfahrung".
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