im januar diesen jahres erkrankte ich laut arzt an einer virusgrippe. erstes symptom war schwindel, den ich bis dahin kreislauf- oder zyklusbedingt überhaupt nicht kannte.
hinzu kamen noch leichte kopfschmerzen, schweißausbrüche, körperliche schwäche. bis auf den schwindel waren alle symptome eher schwach und verschwanden - der schwindel blieb.
blutwerte, blutdruck, herz (ekg) und kreislauf waren immer in ordnung. der schwindel war immer leicht da, mal mehr mal weniger, ein tag ging gut, ein paar tage wieder schlechter, unabhängig von flüssigkeitsaufnahme, ernährung, bewegungsintensität usw.
so kam die überweisung zu einem neurologen und die diagnose des paroxysmalen lagerungsschwindels hervorgerufen durch den virus - entzündung ("steinchenbildung" im gleichgewichtsnerv).
EEG, durchblutungsmessung, augendruckmessung, innenohr-geräuschüberprüfung erfolgte - ohne befund, keine geräusche im ohr, nur zeitweise klopfen im linken ohr, (herzschlag?), aber das habe ich meines erachtes schon seit ich denken kann von zeit zu zeit
magnetfelduntersuchung erfolgte - ohne befund. ich bekam das medikament betahistin verschrieben.
die hörqualität war im übrigen immer in ordnung (kein rauschen, schlechthören o.ä.)
dieser zustand hält jetzt also von jan04 bis heute an. schwindel mal mehr mal weniger, mal auch zwei wochen fast ohne beschwerden, dann wieder ein paar tage mit mehr schwindel. das medikament nehme ich seitdem auch mit unterbrechungen. (wenn es schlimmer wurde, habe ich es mir wieder verschreiben lassen, drei wochen eingenommen, dann ging es ein paar wochen ganz gut, wurde wieder schlimmer - wieder verschrieben lassen usw.)
der schwindel ist eher schwankend, "vom kopf her", wie auf einem schiff - ein wenig drehend. in der ersten zeit der erkrankung so schlimm, daß ich nicht im stehen zähneputzen konnte, ohne drehend angst zu haben, umzufallen. nach ca. 2-4 wochen nahm die intensität ab, so daß ich meinen arbeitsalltag halbwegs bestreiten konnte, wenn auch mit tagen, an denen mich der dauernde schwindel stark einschränkte. ganz weg waren die schwindelerscheinungen nie, wenn auch zeitweise nur sehr schwach. übelkeit und Erbrechen ("schwarz vor augen") hatte ich nie, nur streckenweise die angst umzufallen, wobei ich den schwindel mittlerweile "kenne" und daher vom kopf her weiß, daß ich so schnell wohl nicht umfallen werde, wenn die intensität im rahmen bleibt.
der neurologe sagt, das wäre alles typisch für dieses krankheitsbild, auch, daß es in wellen wiederkommt.
MEINE FRAGEN:
- gibt es für diese wiederkehrenden wellen von stärkerem schwindel spezielle auslöser, bzw. dinge, die ich tun bzw. vermeiden kann, um den nerv nicht unnötig zu reizen?
- wie lange kann dieser zustand noch anhalten? möglicherweise zeitlebens? kann es auch abheilen und nur im falle einer erneuten starken reizung wiederkommen?
- sollte ich das medikament dauerhafter nehmen, als immer nur eine packung? gibt es noch andere medikamentöse behandlungen?
-sollte ich vielleicht auch mal einen HNO-arzt konsultieren?
oder einen zweiten arzt? welche ärzte im raum augsburg/münchen können sie empfehlen?
nebenher mach ich früh und abend gleichgewichtsübungen (vom arzt empfohlen): im sitzen jeweils abwechselnd auf die seiten fallen lassen. das mache ich seither ohne pause seit 9 monaten.
der schwindel beeinträchtigt mein lebensgefühl schon sehr, besonders wenn er stärker ist. ich habe keine lust, nach draußen zu gehen oder etwas zu unternehmen, weil ich mich ja immer ein wenig drehrig fühle und lieber liege oder irgendwo "verankert" sitze. bei allem, was ich machen will, frage ich mich, ob ich wohl dann einen guten tag erwischen werde, damit ich das schaffe (ich bin 31... also sollte man sich diese frage eigentlich nicht stellen...).
beruflich hatte ich glück, dass ich gerade eher in einer "schreibtischphase" war/bin, so daß ich einen normalen krankheitsbedingten ausfall hatte. aber das kann sich ändern, wenn ich dann immer mit meinem schwindel durch die gegend fahren soll zu terminen, ist das keine schöne vorstellung.
zudem trinke ich z.b. in den schlechteren phasen keinen kaffee/alkohol. nicht, dass ich das sonst in unmengen trinke, aber hin und wieder gehörte das für mich zur lebensqualität und ich genieße gern.
gegen sachen wie fahrradfahren habe ich eine abneigung, und das wo ich sonst immer mit dem fahrrad zur arbeit und durch meine kleinstadt gefahren bin. aber alles was mit gleichgewicht zu tun hat oder auf`s gleichgewicht schlägt, kann ich nicht machen/mache ich nicht, da es ja schon genug schwankt. ich würde es aber gerne wieder tun.
meniere ist es meines laienwissens nach nicht.
hier der auszug symptome:
- Anfallartiger Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen
--> bei mir eher nicht anfallartig, sondern wenn, dann ständiges "schwankgefühl", in erster linie kein drehen, sondern schwanken, keine übelkeit, kein erbrechen
- Einseitige Ohrgeräusche
--> hatte ich nicht
- Einseitige Hörminderung, häufig von Druck- und Völlegefühl im betroffenen Ohr begleitet
--> hatte ich auch nicht
- Zwischen den Anfällen werden keine Gleichgewichtsstörungen empfunden.
--> doch, immer leichtes schwankgefühl, mal mehr mal weniger. am anfang war es schlimmer (jan04 mit der virusgrippe), mittlerweile sind die wiederkehrenden wellen nicht mehr ganz so schlimm.
Für die Diagnose sind genaue untersuchungen notwendig:
- ausführliche Krankengeschichte (Anamnese)
- Gleichgewichtsprüfung
- Hörtest
- Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit (BERA-Untersuchung)
- eventuell bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
--> wurde alles gemacht, (zumindest mehrere Untersuchungen, ob das nun die BERA-Untersuchung war oder nicht, weiß ich als nichtfachmann leider nicht genau.) auch großes blutbild, EEG, messung des augendrucks - alles ohne befund.
vielleicht können sie/kann jemand mir ja was dazu schreiben, speziell zu meinen fragen natürlich.
vielen dank (schon mal auch fürs lesen meines romans... ;-))
clara73
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