Hörsturz/Tinnitus und SLE

[Sara1]

Hallo Dr. Suckfüll,

gibt es mit der Erkrankung "syst. Lupus eryth." einen Zusammenhang mit Hörsturz.

Ich hatte im April plötzlich einen Hörsturz mit zusätzlichem neuen Ohrgeräusch am linken Ohr, der zum Glück gut mit Infusionen (250ml Haes+300mg Trentral) gut therapiert wurde.
Hatte aber auch vor 4 Jahren immer wieder kehrende (innerhalb von 4-5 Wochen) Hörausfälle auf meinem linken Ohr. Schon von anfang hatte ich auch einen Ohrgeräusch im linken Ohr bekommen und war auch deshalb gleich am Anfang beim HNO-Arzt. Der hat mir nur Spritzen (2x in der Woche) in den Nacken gemacht, weil er der Meinung war, es käme von der Wirbelsäule (Nervenreizung).
Nach 5 Wochen, kurz vor dem Durchdrehen (wg. dem Tinnitus), bin ich zu meinem Hausarzt, der mir sofort Infusionen gab (insgesamt über 4 Wochen!). Danach bzw. auch währenddessen hatte ich keinen Hörausfall mehr, aber mein Tinnitus (war dann bereits auf beiden Ohren) ist leider geblieben.

Ich habe zwar die "offizielle" Diagnose SLE seit ca. 1 Jahr, aber wie Viele der Erkrankten, vermuten die Erkrankung schon seit vielen Jahren zu haben, so wie ich!

Gibt es denn einen Zusammenhang mit der Erkrankung und dem Hörturz?
Ich habe auch dieses Anti-Phosporlipid-AK im Blut, weshalb ich aich Aspirin100 nehme.

Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir das beantworten und erläutern könnten, waron das liegen könnte
(Diese Frage stellen sich nämlioch sehr viele SLE-Erkrankte -ob mit oder ohne diesem Anti-Phosohorlipid-AK).

Vielen vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe!

Sara

[Sara1]

RE: Hörsturz/Tinnitus und SLE


Hallo nochmal, lieber Dr. Suckfüll,

diesen Ak nennt man wohl auch Anti-Cardiolipin-AK; hatte ich auch positiv.

Ich dachte, dass das vielleicht wichtig sein könnte.

Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe und viele Grüße!

Sara

[PD Suckfüll]

SLE


Hallo Sara,

obwohl ich sehr viele Patienten mit Hörsturz sehe hatte ich bislang noch keinen mit SLE. Insbesondere bei Patienten mit Anti-phospholipid Antikörpern kommt es gehäuft zu thromboembolischen Ereignissen, also Verschlüssen von Blutgefäßen mit Blutgerinnseln. Man vermutet, daß dieses Phänomen auch einen Hörsturz auslösen kann. Tatsächlich finden sich in der Literatur jedoch nur ganz vereinzelte Fallberichte, so daß ich glaube, daß das Risiko an einem Hörsturz zu erkranken nicht erhöht ist.
Auffällig ist jedoch, daß ein relativ hoher Anteil (etwa 25%) der SLE Patienten eine chronische Innenohrschwerhörigkeit aufweist. Zur Prophylaxe wird beispielsweise ASS 100 empfohlen wie Sie es ja bereits nehmen.