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Mehrere Hörstürze, teils zunächst unerkannt?

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  • Mehrere Hörstürze, teils zunächst unerkannt?

    Hallo,

    vor viereinhalb Wochen hatte ich morgens beim Aufwachen einen leichten beidseitigen Hochton-Tinnitus. Dieser war zunächst nur bei fast absoluter Stille zu hören. Da er am nächsten Morgen immer noch da war, bin ich dann sofort zum HNO-Arzt gegangen. Der Hörtest zeigte auf beiden Ohren einen Abfall im Hochtonbereich sowie ein generell schlechteres Ergebnis am linken Ohr. Ich hatte auch zuvor manchmal schon (selten) das Gefühl, links etwas schlechter zu hören, auch dies war mir jedoch stets nur bei relativer Stille aufgefallen, eigentlich nur morgens. Der Arzt verschrieb mir eine Wochenration Pentoxifyllin. Von einem Hörsturz war nicht die Rede, die Test-Ergebnisse waren laut Aussage des Arztes so in Ordnung und subjektiv hatte ich keinen Unterschied im Hörvermögen bemerkt.

    Da nach einer Woche Pentoxifyllin keine Änderung eintrat, bin ich wieder zum HNO-Arzt gegangen. Er sagte, daß er für mich nichts tun könne, an den Ohren würde es nicht liegen, und er empfahl mir eine Untersuchung der HWS. Ich hatte sowieso einen Termin beim Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin, den ich dann auch gleich darauf ansprach, und der mir Massagen verschrieb. Gleichzeitig war ich bei einem Gnathologen und bekam eine Aufbißschiene zur Korrektur des Bisses/des Unterkiefers. Seitdem knackt mein Kiefergelenk wenigstens nicht mehr. :-) Nach einigen Tagen Massagen und fleißigem Schiene-Tragen wurde der Tinnitus, der zwischenzeitlich an Stärke zugenommen hatte, deutlich weniger. Er war nie ganz weg, aber er war so weit erträglich, daß ich ihn bereits bewußt ausblenden konnte. Mit dem Zustand wäre ich bereits zufrieden gewesen.

    Eine weitere Woche später jedoch hörte ich plötzlich den ganzen Tag auf dem linken Ohr deutlich schlechter. Nach zwei Tagen war dies vom subjektiven Eindruck her wieder vorbei. Trotzdem war ich wieder beim HNO-Arzt, der mir, da die Beschwerden subjektiv nicht mehr vorlagen, wiederum sagte, daß er für mich nichts tun könne. Daraufhin habe ich den HNO-Arzt gewechselt. Der neue HNO-Arzt stellte dann vor einer Woche den Hörsturz fest (beidseitig Hochtonverlust sowie links auch Mitteltonverlust). Es folgten drei Tage Infusionen ambulant mit je 500mg Kortison sowie jetzt im Anschluß eine Kortisonbehandlung mit Tabletten. Für das Hörvermögen haben die Infusionen leider bisher nichts bewirkt, mein Tinnitus, mittlerweile wieder lauter geworden, ist jedoch während der Infusionstage sehr wechselhaft geworden, mal schwerpunktmäßig mehr links, dann wieder zeitweise mehr rechts sowie zum Teil auch neue Frequenzen, die jedoch alle nach ein paar Stunden wieder verschwunden sind. Zudem pulsierte er nach den Infusionen im Puls-Takt.

    Auf eigenen Wunsch werde ich nun am Freitag für fünf Tage stationär aufgenommen (in erster Linie, um endlich zur Ruhe zu kommen, denn ich merke, wie ich leider immer nervöser werde), bekomme dann HAES-Infusionen und werde "nebenbei" im selben Hause eine HBO-Therapie machen.



    Meine Fragen sind nun:

    war bereits das erste Ereignis (der Hochtontinnitus) ein Hörsturz? Das liegt ja immerhin nun schon viereinhalb Wochen zurück. Wenn ja, wieso wurde es vom Arzt nicht erkannt, obwohl doch der Hörtest in diesem Bereich einen deutlichen Abfall zeigte? Wie sehen die Chancen aus, daß sich hier noch eine Verbesserung des Hörvermögens einstellt? Mit dem Tinnitus kann ich leben, aber der Hörverlust macht mir zu schaffen.

    was kann ich noch tun bzgl. des Hörsturzes vor zweieinhalb Wochen (linkes Ohr)? Macht eine H.E.L.P.-Apherese evt. noch Sinn? Wie beurteilen Sie die HBO-Therapie?


    Vielen Dank für Ihre Antworten und ein kleines "Sorry" meinerseits für den langen Beitrag!


    Mit freundlichem Gruß,
    Daniel


  • Hörsturz


    Leider kenne ich Ihr Alter nicht aber ein beidseitiger Hörverlust im Hochtonbereich ist möglicherweise auch lediglich ein Zeichen für das Altern Ihres Ohres - kleine Seitendifferenzen sind nicht unüblich. Die Alterung des Gehörs setzt in den meist nicht gemessenen ganz hohen Frequenzen schon sehr früh ein und ist etwa ab dem 40. Lebensjahr auch beim normalen Hörtest nachweisbar, allerdings sind nicht alle Menschen davon betroffen. Somit ist es schwer zu sagen ob es tatsächlich ein Hörsturz war oder ob die normale Alterung an einen punkt gekommen ist an dem Sie dies plötzlich bemerkten.
    Wenn es sich wirklich um einen Hörsturz gehandelt hat sind die von Ihnen beschriebenen Therapien sinnvoll. Die HELP-Apherese ist insbesondere für schwere Fälle eines Hörsturzes mit einem Hörverlust über alle Frequenzen sinnvoll, gleichzeitig sollte ein Protein im Blut vermehrt vorkommen (Fibrinogen>300mg/dl). Die Krankenkasse zahlt die Apherese of nicht - ich würde daher empfehlen vor einer Apherese Behandlung Ihren Krankenkassenvertreter anzurufen und sicherzustellen dass die Kosten übernommen werden.

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