vor 4 Tagen habe ich einen ziemlich kleinen Böller gezündet und mir dabei ein Knalltrauma zugezogen. Es handelte sich nicht etwa um einen verbotenen Polen-Böller, sondern um ein Markenprodukt der Firma Weco.
Der Böller explodierte ca. 1,5 - 2 Meter neben meinem rechten Ohr. Dabei hatte ich für einen kurzen Augenblick sehr starke Schmerzen sowie anschließend ein leichtes Taubheitsgefühl im rechten Ohr. Dazu kamen noch Ohrgeräusche in Form eines dauerhaften hochfrequenten Pfeifens (Tonhöhe ca. 5 Kilohertz).
Am nächsten Abend fuhr ich in die Notaufnahme, wo mir der HNO-Arzt eine orale Cortison-Therapie verschrieb (250 mg Prednisolon für 3 - 4 Tage, danach Ausschleichen). Nun ja, diese 3 Tage sind jetzt um und mein Tinnitus ist nicht besser geworden. Subjektiv ist es sogar noch signifikant lauter geworden.
Ich war heute bei 2 weiteren HNO-Ärzten und auch diese haben eine orale Cortison-Therapie vorgeschlagen (ist ja wohl auch die günstigste Therapie und die einzige, die von der Kasse übernommen wird gemäß den aktuellen Leitlinien zur Behandlung eines Hörsturzes).
Beide durchgeführten Hörtests ergaben, dass meine Ohren gleich gut hören, jedoch ist im Audiogramm ein deutlicher Ausreißer nach unten bei 4 - 5 Kilohertz ersichtlich, hier höre ich wohl auf beide Ohren deutlich schlechter (angeblich ist das altersbedingt, allerdings bin ich erst Mitte / Ende 20).
Was soll ich tun? Ich bin Masterstudent und mitten in der Klausurenphase. Mit diesem Tinnitus im Ohr kann ich aber unmöglich lernen.
Was ist mit den anderen Therapiemöglichkeiten, die in der Vergangenheit häufig angewendet wurden und meines Wissens nach weiterhin bei Bundeswehrsoldaten mit Knalltraumata angewendet werden? HAES-Infusionen, durchblutungsfördernde Medikamente wie z. B. Trental, Cortison-Infusionen etc.? Ich habe natürlich die HNO-Ärzte darauf angesprochen, sie sagten lediglich, dass die Wirksamkeit dieser Therapien empirisch nicht nachgewiesen werden konnte. Die Cortison-Tabletten haben aber offensichtlich auch nichts gebracht.
Wie sollte ich nun vorgehen? Aktuell nehme ich zusätzlich Magnesium und sowie Tebonin. Mir ist durchaus bekannt, dass die Wirksamkeit dieser Mittel im Zusammenhang mit Tinnitus nicht durch klinische Studien nachgewiesen werden konnte, aber als Patient ist mir das egal, da greift man nach jedem Strohhalm.
Ich bin dankbar für jeden hilfreichen Hinweis.
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