Hörsturz

[karlT]

Sehr geehrter Herr Prof. Suckfüll,

mein HNO hat bei mir einen leichten Hörsturz festgestellt (besteht seit etwa 6 Wochen).
Ich soll jetzt erst einmal Ginkgo (3x120 mg) einnehmen.
Bleibt das ohne Wirkung, sollen Kortisontabletten folgen.

Zu meiner Situation: Der wohl messbare leichte Hörverlust auf einem Ohr stört mich kaum, belastend ist aber das Ohrgeräusch.

--Die Kortisontherapie mit Tabletten finde ich nebenwirkungsmäßig ziemlich heftig, denn, wenn ich es richtig gelesen habe, könnte sich daraus ein irreversibler Diabetes und auch weiteres entwickeln ?

--Mein HNO führt diese Intratympanale Kortisontherapie, die laut ergoogelten Infos systemisch gefahrlos sein soll, leider nicht durch.
Frage: Wird diese Therapie nicht mehr angewendet ? Bzw. wie finde ich einen Arzt in München, der das durchführt ?

--Welches Vorgehen ist bei o.g. Situation sinnvoll?

Vielen Dank.

[M. Suckfüll]

Re: Hörsturz

Ohrgeräusche werden oft dann verstärkt wahrgenommen, wenn das Hörvermögen abnimmt. Deshalb ist gutes Hören auch die beste Therapie gegen das Rauschen im Ohr.
In der Regel wird bei einem Hörsturz zuerst eine systemische Gabe von Kortison verordnet. Eine kurzfristige, hochdosierte Therapie über wenige Tage ist abgesehen von beispielsweise Herzrasen, Hautrötung oder Übelkeit in der Regel ohne langfristige Nebenwirkungen und wird erfahrungsgemäß von den Patienten gut vertragen. Natürlich muss vor der Therapie über konkrete Kontraindikationen und mögliche Nebenwirkungen gesprochen werden. Ihr HNO-Arzt kann Ihnen hier Auskunft geben.
Sollten sich hierunter die Symptome nicht verbessern, kann eine intratympanale Gabe von Kortison als nächster Schritt veranlasst werden. Falls Ihr HNO-Arzt diese nicht selbst durchführt, können Sie Ihn nach einem anderen Kollegen fragen. Er kann Ihnen sicher einen Adresse nennen, wo diese Therapie durchgeführt wird.