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Verdacht auf Keilbeinhöhlenzyste

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  • Verdacht auf Keilbeinhöhlenzyste

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Suckfüll,

    Nachdem der gestrige Besuch beim HNO mit meiner Tochter mich ratlos zurückgelassen hat und wir erst Anfang Juni einen Termin mit dem Kinderarzt haben, erlaube ich mir hiermit, Ihnen den Fall meiner Tochter vorzutragen mit der Bitte um Ihre Einschätzung:

    Mädchen, 12 Jahre, gesunder Allgemeinzustand, keine Vorerkrankungen, keine festgestellten Allergien, Leistungssportlerin.

    Seit mehreren Monaten Kopfschmerzen während und nach dem Sport, seit einem Atemwegsinfekt im Herbst 2018 einseitig erschwerte Nasenatmung und verstärkt Sekret, zeitweise kurze Hörausfälle nach sportlicher Betätigung.

    Im Februar MRT des Schädels, Befund war Ansammlung eiweisshaltigen Sekret in der Keilbeinhöhle, Verdacht auf Zyste in der Keilbeinhöhle.

    Aufgrund der anhaltenden Symptome und der Nähe der vermutlichen Zyste zu empfindlichen Strukturen hat der Kinderarzt an einen HNO zur Behandlung überwiesen.

    Therapie erfolgte dann zwei Monate lang morgens und abends mit cortisonhaltigem Nasenspray, zusätzlich täglich Nasenduschen mit Emser Salz.

    Nach Ablauf der 2 Monate war nun der Folgetermin. Dabei wurde zunächst ein Allergietest auf einige Substanzen durchgeführt. Ergebnis negativ.

    Symptome haben sich in den 2 Monaten unter Cortison nur sehr geringfügig gebessert: noch immer Kopfschmerzen beim und nach dem Sport, nach Sport teilweise kurze Hörausfälle (ohne Rauschen oder Pfeifen), noch immer einseitig erschwerte Nasenatmung.

    Unter Zeitdruck wurde kurz erklärt, die Hörausfälle würden daher rühren, dass beim Sport durch Schweiss das Ohrenschmalz aufquillt und so den Gehörverlust bewirkt. Schmalzpropfen wurden jedoch keine gefunden. Vor dem Auftreten der Gesamtsymptome trat das nie auf. Es tritt auch nicht z.B. in der Badewanne auf, wo zum Schwitzen wie beim Sport noch erhöhte Luftfeuchtigkeit hinzukommen.

    Die Kopfschmerzen und einseitig erschwerte Nasenaung führte er nicht auf die im MRT befundete vermutete Keilbeinhöhle Zyste zurück und teilte mit, die Behandlung sei jetzt abgeschlossen. Mir erschien offen gesagt seltsam, weil die Symptome ja weiter fortbestehen und ohne weitere Diagnostik unklar ist, ob und wie die laut MRT Befund vermutete Zyste sich entwickelt hat und deshalb die Risiken, die unser Kinderarzt für benachbarte sensible Strukturen gesehen hat, potenziell weiter Fortbestehen, sich erhöht oder verringert haben könnten. In jedem Fall aber kann ohne Diagnostik, die über einen Allergietest und die Suche nach Schmalzpropfen im Ohr hinausgeht, bei fortbestehenden Symptomen ein Risiko aufgrund der vermuteten Zyste nicht ausgeschlossen werden

    Das beunruhigt mich gerade sehr.

    Die fortbestehenden Symptome Kopfschmerzen, einseitig erschwerte Nasenatmung und die geschilderten Hörausfälle führte er dann auf mutmaßliche körperliche Veränderungen im Rahmen der Pubertät zurück. Er führte als Grund für die Symptome "Blutdruckspitzen" an und empfahl die Anschaffung eines Blutdruckmeßgerätes, damit ich beim Sport (z. B. Während des Schulunterrichts?) punktuell den Blutdruck messen könne, um die von ihm vermuteten "Blutdruckspitzen" aufzuspüren, die man dann behandeln könne.

    Weitere Maßnahmen zu Diagnostik und Therapie sind seiner Aussage nach unnötig.

    Den Zusammenhang drr vermuteten "Blutdruckspitzen" beim Sport zum MRT Befund und der einseitig erschwerten Nasenatmung konnte er mir leider nicht erläutern.

    Mein Hinweis, dass meine Tochter seit mehreren Jahren regelmäßig durch den Kinderarzt auf Veranlassung des Sportverbandes sportmedizinisch ausführlich und sorgfältig untersucht wird u. A. auch mit einem Belastungs-EKG, weil sie in höheren Altersklasse startet und es nie Hinweise auf solche "Blutdruckspitzen" gegeben hätte und wie ich diese mit einer punktuelle Messung mit einem selbst zu erwerbenden Gerät, die ja nur einen isolierten Messzeitpunkt erfassen würde und somit aus meiner Sicht nicht geeignet wäre, um die mysteriösen "Blutdruckspitzen", die angeblich u. A. einseitig die Nase Atmung erschweren sollen, zu diagnostizieren.

    Eigentlich dachte ich bisher auch, dass Diagnostik dem jeweiligen Fachmediziner überlassen bleibt und nicht den Eltern, wo sich nicht einmal unser wirklich kompetenter und versierter Kinderarzt zutraut, ohne Hinzuzug eines fachlich besonders ausgebildeten HNO Spezialisten den Befund aus dem MRT weiter zu behandeln.

    Vor allem nach den sehr informativen Vorabgesprächen mit den Ärzten der Klinik, die das MRT veranlasst hatten, dem Radiologen und dem Kinderarzt habe ich mich über Aussagen und Vorgehen sehr gewundert, bin derzeit sehr verunsichert und auch besorgt und würde mich sehr über eine Einschätzung Ihrerseits freuen.

    Fragen, die mich hierzu momentan beschäftigen, sind

    1. Ist hier auch nach Ihrer Einschätzung keine weitere Diagnostik nötig?

    2. Ist hier auch nach Ihrer Einschätzung keine weitere Behandlung nötig?

    3. Wie hängen MRT Befund, Symptome und Blutdruckspitzen zusammen?

    4. Kann ich ohne weitere Diagnostik und Therapie davon ausgehen, dass die vermutete Zyste keine der von Klinikärzten und Kinderarzt befürchteten Schäden anrichtet?

    5. Wäre es ratsam, sich eine zweite Meinung einzuholen? Die Patientenakte werde ich für den Kinderarzt ohnehin abholen, weil diesem leider der Arztbrief von vor 2 Monaten, der zugesichert wurde, noch immer nicht vorliegt.

    6. Ist es nach Ihrer Einschätzung denkbar, dass die geschilderten Symptome, die bei einem Leistungssportler und auf das Fahrrad angewiesen Kind nicht nur eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, sondern auch eine starke Belastung darstellen, einfach ohne weitere Therapie abklingen werden?

    Bitte entschuldigen Sie die Ausführlichkeit. Falls Sie trotzdem noch Rückfragen haben, beantworte ich diese natürlich sehr gerne.

    Vielenieben Dank für Ihre Zeit, Ihre Mühe und Ihren Einsatz und freundliche Grüße,

    eine wirklich gerade sehr ratlose und besorgte Mutter


  • Re: Verdacht auf Keilbeinhöhlenzyste

    Es ist verständlich, dass Sie die Symptome beunruhigen.
    Um eine Zyste in der Keilbeinhöhle zu behandeln, ist Kortisonhaltiges-Nasenspray durchaus angebracht. Sofern das alleine nicht hilft, könnte man die Therapie noch um Kortison-Tabletten und Antibiose erweitern. Den Therapieerfolg kann man anhand einer Besserung der Beschwerden, sowie auch mittels einem neuen MRT feststellen.
    Neben Beschwerden in den Nasennebenhöhlen, können die Kopfschmerzen jedoch auch viele andere Ursachen haben. Unter anderem eben auch erhöhten Blutdruck, Stress und große Anstrengung.
    Falls die Symptome nicht besser werden, können Sie natürlich auch eine Zweitmeinung eines weiteren HNO-Arztes einholen. Außerdem könnten Sie Ihren Kinderarzt noch einmal fragen, ob nicht auch eine Internistische oder Neurologische Abklärung sinnvoll wäre.
    Die einseitig erschwerte Nasenatmung könnte viele Ursachen haben und es ist schwierig, ohne genaue Untersuchung eine Diagnose zu stellen. Derartige Probleme können beispielsweise durch eine schiefe Nasenscheidewand bedingt sein. Eine daraus resultierende Belüftungsstörung kann auch zu chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen führen. Da Ihre Tochter mit 12 Jahren jedoch noch sehr jung ist und die Nase noch wächst, wäre eine operative Korrektur nur in absoluten Ausnahmefällen indiziert und auch in diesem Fall sollte die konservative Therapie ausgeschöpft werden.
    Natürlich verändert sich der Körper während der Pubertät und es können Beschwerden auftreten, die nach einiger Zeit wieder verschwinden. Trotzdem sollte eine genaue Abklärung erfolgen.

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