Ich wollte mal hier von meinen Erfahrungen erzählen und vielleicht Rat und Tipps von Menschen bekommen denen es ähnlich geht.
Ich bin 22 Jahre alt und Student. Seit nunmehr etwas mehr als einem Jahr habe ich ständig Probleme im HNO Bereich, angefangen mit Schnupfen, Hals- und Ohrenschmerzen letzten November. Ich dachte mir nicht viel dabei und habe einfach munter weitergemacht. Leider sind die Beschwerden nicht besser geworden, sondern schlechter. Nach Vorstellung beim HNO Arzt war die Diagnose eine Mandelentzündung. Ich bekam Antibiotika (Ospen) und eine Woche Ruhe verordnet. Danach ging es mir besser.
Leider war die Besserung nicht von langer Dauer, ich hatte schon Ende Jänner die nächste Mandelentzündung, außerdem habe ich festgestellt dass meine Nasenatmung links immer stärker beeinträchtigt war. Zusätzlich habe ich geschwollene, schmerzende Lymphknoten im Halsbereich und unter den Achseln bemerkt. Nach nochmaliger Gabe von Antibiotika durch meinen Hausarzt, nach der ich keine wesentliche Besserung verspürt habe, bin ich im Februar wieder zum HNO Arzt gelaufen. Dort traf ich dann die Entscheidung mich operieren zu lassen.
Meine Operation war Anfang April. Bis dahin ist es mir wirklich nicht gut gegangen, ich hatte Schmerzen im Hals die in die Ohren ausgestrahlt hatten, meine Nasenatmung war eingeschränkt, meine Lymphknoten schmerzten und zusätzlich habe ich Gelenkschmerzen bekommen, vor allem in den Knien und in den Ellbogen und Fingern.
Nach der Operation ging es mir besser. Die Halsschmerzen waren weg, die Gelenksschmerzen legten sich. Ich fing wieder an zu Studieren und zu Arbeiten und hatte eigentlich einen ganz angenehmen Sommer.
Getrübt war meine Laune allerdings durch meine eingeschränkte Nasenatmung und meine Lymphknoten, die immer noch weh taten, sowie Schmerzen über dem Gaumen.
Ich bin also wieder zum HNO gelaufen. Der stellte fest dass meine Nasenschleimhaut links stark geschwollen war, außerdem dass meine Nasenscheidewand nach links gekrümmt war. Außerdem konnte er durch Endoskopie sehen, dass ich eine Entzündung im Nasenrachen hatte, die auch auf die linke Seite konzentriert war.
Durch ein CT konnte die gekrümmte Nasenscheidewand bestätigt werden.
Es wurde ein Allergietest gemacht, dabei ist nichts rausgekommen.
Die Nasenschleimhaut wurde bis September mit Mometason Spray behandelt (erfolglos), für die Nasenrachenentzündung bekam ich eine Silberlösung zum Eintropfen in die Nase (argent colloid) sowie Diclofenac verschrieben. Das Diclofenac half gut, allerdings nachdem die Packung leer war kamen die Schmerzen über dem Gaumen wieder.
Nach mehrfacher Behandlung auf diese Art fasste ich den Entschluss zur zweiten Operation, welche im Oktober stattfand: ich ließ mir die Nasenscheidewand begradigen, die Nasenmuscheln durch Radiofrequenztherapie verkleinern und die Rachenmandeln entfernen.
Die Operation verlief gut, allerdings hatte ich während dem Heilungsprozess zwei Komplikationen, zuerst eine Wundinfektion (wurde mit Antibiotika behandelt) und dann ein Erguss unter der Nasenschleimhaut an der Operierten Scheidewand (es bildete sich eine Blutblase die mir erst wieder die Luft abdrehte), der wurde mehrfach drainagiert und verheilte schließlich.
Drei Wochen nach der Operation ging es mir relativ gut, allerdings merkte ich, dass ich immer noch Schmerzen über dem Gaumen hatte. Nach nochmaligem Termin bei meinem HNO Arzt stellte er fest, dass die Entzündung im Nasenrachen immer noch da war, er hatte gehofft dass die Rachenmandeln dafür der Grund waren und es sich mit deren Entfernung erledigt hätte.
Nun habe ich immer noch eine eingeschränkte Nasenatmung (obwohl ich sagen muss, dass ich schon eine leichte Verbesserung durch die OP festgestellt habe) und ich werde mit der Entzündung nicht fertig. Ich bin auch sehr infektanfällig geworden und alle paar Wochen ziemlich verkühlt. Mein HNO Arzt weiß auch nicht mehr weiter.
Ich bin jetzt in alternativmedizinischer Behandlung bei meiner Neuen Hausärztin die sich auch auf TCM spezialisiert hat und bekomme eine Kräutermischung, Vitamin D3, CBD Tropfen in der Früh und am Abend sowie Lisinopril für meinen inzwischen auch festgestellten Bluthochdruck. Sie meinte dass man zunächst mal mein Immunsystem stärken muss.
Zu meinen Befunden:
Allergietest - Negativ
CT vom Kopf - bis auf die Nasenscheidewand unauffällig
Blutbild - unauffällig, bis auf die Eisenwerte (siehe gleich)
Harn - unauffällig
Ich war während des letzten Jahres bei verschiedenen Fachärzten, (Gastrologe, Internist), die stellten allerdings alle auch nichts fest.
Erwähnenswert ist auch noch, dass ich Hämochromatose habe, die die Eisenwerte im Blutbild erklärt. Die ist allerdings schon seit fünf Jahren bekannt und wird regelmäßig mit Aderlässen therapiert.
Ich wäre dankbar für jegliche Tipps oder Erfahrungsberichte von anderen Menschen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden. Das Ganze fängt nämlich an mir ernsthaft auch psychisch zuzusetzen, ich schlafe auch immer schlechter und habe ein Klingen in den Ohren bekommen.
LG