ich bin 32 Jahre und leide derzeit an einem Hochtonsteilabfall am linken Ohr mit Tinnitus und zusätzlich unergründlichen HNO Problemen. Ich bin etwas verzweifelt, da meine Befunde starke Unterschiede aufweisen hinsichtlich der Therapie und insbesondere die Zeit für eine mögliche schnelle Behandlung bei einem Hörsturz hinauszögern.
Begonnen hat alles mit einer Entzündung des externen Gehörgangs (linkes Ohr stark, rechts Ohr weniger stark) die durch den Hausarzt mit Antibiotika (circa 4 Tage) behandelt wurde (vor 2 Monaten). Die Entzündung nahm ab, jedoch blieb ein dumpfes Hörvermögen. (Kein wahrgenommener Tinnitus)
Beim 1. HNO (Praxis) wurde dann ein Hochtonsteilabfall ab 4khz festgestellt (4khz - 15db, 6khz - 85db und 8khz - 80db Luftleitung und 4khz - 15db, 6khz - 55db, 8khz 45db Knochenleitung) mit Otitis ext. und Myringitis linkes Ohr festgestellt. Therapie: Schwingungsproblem Trommelfell (Kruste am Trommelfell nicht entfernbar), Druckausgleich, Nasenspray, Rotlichtbehandlung. Dauer 4 Wochen.
Keine Besserung des Hörvermögens trat ein.
2. HNO (Ambulant) nach kurzem prüfenden Blick in das linke Ohr und Tonaudiogramm (unverändert). Befund: Hörsturz mit Hochtonsteilabfall. Therapie: Cortisontabletten.
Keine Besserung des Hörvermögens, jedoch Tinnitus dazugekommen.
2. HNO (Ambulant)
Da keine Besserung: Termin für Spritze ins Mittelohr im Dezember inkl. Infusionstherapie stationär am ersten Tag. Trommelfell nach innen gezogen - Begründung ggf leichte Verkühlung, jedoch von meiner Seite keinerlei Symptome. Therapie: Ruhe. CT der Nasennebenhöhlen oder Allergietest wurden als nicht relevant angesehen. Ich vermute, das Trommelfell, war schon beim ersten ambulanten Termin nach Innen gezogen, da das Tonaudiogramm immer identisch ist (Abweichung max. 5db) - oder der Unterdruck keinen Einfluss hat. Die Logopädin, die den Druck gemessen hat musste beim linken Ohr 4 mal ansetzen. Flüssigkeit scheinte keine vorhanden zu sein...das 4 mal "probieren" war etwas auffällig - sie meinte etwas mit zu hohes Volumen usw. Gaumsegel gerätet, Nasenmuscheln beidseitig vergrößert.
3. HNO (Praxis)
Kruste am Trommelfell und 2 Krusten im Gehörgang, Gehörgangskrusten entfernt, Kruste am Trommelfell sollte von selbst abfallen. ggf Hörsturz - Cortisontherapie (3 Tage), zusätzlich Allergietest (Prick-Test) - Blut derzeit noch im Labor. Prick-Test schlug bei Gräsern etc stark aus. Therapie: Cortisontabletten, Druckausgleich mit Ballon, da Trommelfell nach Innen gezogen. Der Hochtonsteilabfall ist für den 3. HNO eher ein Belüftungsproblem als ein Hörsturz.
Keine Besserung
3. HNO (Praxis)
Erneut Kruste am Trommelfell (neue Kruste) wurde diesmal manuell entfernt. HNO verdächtigt eine Belüftungsstörung, da das Trommelfell nach Innen gezogen ist und auch der Druckausgleich verzögert stattfindet. Frage ist wo die Entzündung ggf liegt, die die Krusten produziert. Überweisung CT Pyramiden und Nasennebenhöhlen. Therapie: Cortisonnasenspray.
3. HNO (Praxis)
Keine Kruste am Trommelfell (24h nach Entfernung der Kruste). Laut CT Pyramiden OK (Mastoidzellen ok), Siebbeinzellen zu, jedoch die restlichen Nasennebenhöhlen in Ordnung -> Chronische Sinusitis. Therapie: Nasenspray (Cortison), Druckausgleich Ballon, Rotlicht.
Der 3. HNO vermutet den Entzündungsbereich gefunden zu haben bzw. jenen Bereich der die Belüftung des Mittelohrs stört und so das Trommelfell nach Innen ziehen lässt. (Unterdruck). Therapie richtet sich also auf die nächsten 8-12 Wochen mit Nasenspray und Druckausgleich.
Mittlerweile folgende Symptome:
Leichte Missempfindung linker Gesichtshälfte
Tinnitus (Hochton)
Dumpfes Hörvermögen
Verzerrtes Hören (Alufolie - schrecklich)
Teilweise Ohrenschmerzen
Teilweise leichte Schmerzen beim Schlucken linke Seite auch bei der Anwendung des Ballons
Es kommt einem so vor, als wäre die linke Gesichtshälfte entzündet - ich kann nicht sagen ob das von einem Hörsturz kommt.
Kopfschmerzen, teilweise Kieferschmerzen links oben (Sinusitis?)
Meine Frage ist jetzt, ob eine Belüftungsstörung inkl. der chron. Sinusitis diese Symptome herbeiführen kann. Bei mir ist die Nasenatmung etwas erschwert je nach Körperlage (aus CT ersichtlich) aber keinerlei Nasensekret vorhanden. Es ist schwer einen gefühlten Druck im linken Ohr ausfindig zu machen (Hörsturz), wenn wirklich ein Unterdruck im Mittelohr das Trommelfell nach Innen zieht.
Ich habe in einem Buch nachgeschlagen, dass bei einem Druckausgleich bei einer Belüftungsstörung das Hörvermögen wieder einsetzen müsste? Ist das Allgemein ein Test dazu? Ansonsten spricht man von mehreren Wochen Therapie mit dem Ballon und viel Geduld. Im Internet findet man viele Personen, die eine Belüftungsstörung haben und während des Gähnens ihr gesamtes Hörvermögen wieder erlangen. Bei mir ist das nicht der Fall, ich höre beim Druckausgleich gleich schlecht wie ohne. HNO3 sieht die Spritze als nicht notwendig, da er von dem Unterdruck ausgeht, der die Schwingungen vom Trommelfell an das ovale Fenster stark verzerrt und passend zum Tonaudiogramm wäre. Er ratet mir grundsätzlich davon ab.
Zusätzlich habe ich eine Frage bzgl dieser Spritze ins Ohr. Ist es ratsam bei einem Unterdruck im Mittelohr die Cortisonspritze anzuwenden? Sollte noch etwas abgeklärt werden. Nicht das der Unterdruck die Heilung beeinflusst.
Natürlich gefällt mir die Option mit der Belüftungsstörung besser und mir fällt die objektive Betrachtung nun etwas schwer.
Ich hoffe irgendjemand hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir ggf ein Rat geben, was ich noch überprüfen sollte.
Danke danke danke!!!
Liebe Grüße
Günther
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