sehr geehrter Herr Dr. Suckfüll,
ich heiße Christian, bin 21 Jahre alt und komme aus Niederösterreich (nahe Wien). Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich nicht mehr weiter weiß und mir kein HNO-Arzt mehr helfen kann! Ich habe vor 3 Jahren endlich meine Magersucht besiegt - war kurz vor dem Tod - und jetzt quält mich dieses lästige Problem:
im Januar 2015 ließ ich eine Gastroskopie durchführen, da ich monatelang mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen zu tun hatte. Ergebnis: fortgeschrittene Speiseröhrenentzündung, Verdacht auf Barrett-Mukosa. Mir wurde vom Internisten Esomeprazol 40mg 1-0-0 verschrieben, was SOFORT anschlug. Hatte nach Einnahme der ersten Tablette bis zum heutigen Tage kein Sodbrennen mehr; bei der zweiten (Kontroll)-Untersuchung Anfang Mai wurde mir das bestätigt. Alles wunderbar abgeheilt, kein Barrett-Ösophagus und keine Malignität. Soweit alles super!
Musste die Protonenpumpen-Hemmer allerdings noch weiternehmen, allerdings reduzierte ich die Dosis nach dem dritten Monat auf 20mg 1-0-0!
Mitte Mai bekam ich abends plötzlich Gliederschmerzen, ein Schwächegefühl, welches ich zuvor noch nie hatte. Kurz danach plötzlich ein Schüttelfrost und 39 Grad Fieber! Ich dachte an eine normale Grippe, denn an den darauffolgenden Tagen bekam ich die typischen Symptome (Schnupfen, Husten, Halsweh, Schluckbeschwerden). Das Fieber, der Schnupfen und Husten gingen bald weg, doch eines blieb und wurde von Tag zu Tag schlimmer: meine Halsschmerzen. Ich ging zum Hausarzt, der sah jedoch nichts und verschrieb mir einen Hustensaft(!). Bei meiner zweiten Vorstellung sah er immer noch nichts, verschrieb mir aber auf meine Bitte dann Antibiotika. Ich merkte keine Veränderung und wurde beim HNO-Arzt vorstellig. Diagnose: Eitrige Seitenstrangangina (die Mandeln wurden mir 1998 bereits entfernt).
Ich bekam ein Breitbandantibiotikum (Amoxicillin und Clavulansäure, 1000mg), welches in Verbindung mit NSARs sofort anschlug. Ich ging dann leider nicht mehr zum Kontrolltermin, da ich sehr viel Stress hatte. Die Halsschmerzen waren ja weg! Doch das ganze fing 5 Tage später wieder an. Erneut zum HNO. "Die Angina ist wieder im Kommen". Erneut AB, diesmal 10 Tage lang. Die Schmerzen waren anfangs weg, doch am 8. Tag bekam ich plötzlich dieses Fremdkörpergefühl - als würde ein Kloß im Hals stecken, den ich nicht runterschlucken konnte. Seitdem ich hab ein kratzendes und stechendes Brennen im Hals und Gaumenbereich, vor allem beim Schlucken tut es mir weh. War mittlerweile bei vielen HNO-Ärzten, auch privat. Die meinen alle nur, dass meine Schleimhaut nur ein bisschen gerötet sei, ansonsten alles schön und gut. Rachenspray, Tantum Verde + Salbeitee gurgeln und Lutschtabletten. Half alles nichts.
Dann der Verdacht auf einen Laryngopharyngealen Reflux. Seit Juni nehme ich daher wieder Esomeprazol 40 mg, jetzt allerdings in der Früh und vor dem Schlafengehen. Auch verzichte ich auf Kohlensäure, süße oder würzige Speisen. Trinke nur Leitungswasser und erhöhe mein Bettteil um 10 cm!
Ein weiterer HNO stellte den Verdacht auf eine Reizung des IX. Gehirnnervs (Glossopharyngeusneuralgie), doch das MRT vom Gehirn war unauffällig - es bestand kein Verdacht auf eine Läsion der Vagus-Gruppe.
Mittlerweile habe ich bereits diverse Blutwerte durchführen lassen (kein Epstein-Barr-Virus im Sinne der sog. infektiösen Mononukleose oder Diphterie, alle Werte wie bei einem Baby), ich ließ die Lunge untersuchen (alles in Ordnung), die Schilddrüse (alles in Ordnung), die Nasennebenhöhlen (alles super, ich bekomm sehr viel Luft durch die Nase).
Interessant ist auch, dass ein neuer HNO (bei dem war ich heute) meine Halswirbelsäule beschuldigt bzw. auch mein Kiefer. Ich habe einen Kieferfehlbiss, den ich chirurgisch behandeln lassen muss. Er meinte, dass würde auch meine leichten Zahnschmerzen erklären. Knacksen tut es allerdings beim Zusammenbeißen der Zähne nicht...
Sehr geehrter Herr Doktor Suckfüll, was soll ich noch glauben? Ich bin wirklich am Boden zerstört, meine Lebensqualität ist um mindestens 70% gesunken. Ich bin so antriebslos seither, ich kann kaum sprechen weil es mir so weh tut. Ich muss aber viel telefonieren in meinen Job. Ich weiß nicht mehr weiter.
Haben Sie noch einen Ratschlag?
Viele Grüße
Christian S., Traiskirchen
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